0448 - Salomos Omen
Inspektor überlegte, wie er aus dieser Lage wieder herauskam. Bei ihm war die Schmerzgrenze erreicht. Wenn sie ablegten und wieder zurückfuhren, hatten die Zombies freie Bahn für weitere Pläne.
Taylor war zur Brücke gegangen, wo sich auch McLagglen aufhielt. Er verlangte von dem Polizei-Offizier, abzulegen, doch McLagglen wehrte sich. Er war dagegen.
Suko hörte dem lauten Disput zu, aus dem der Commander letztendlich als Sieger hervorging.
Wütend verließ der Captain die Brücke, und Taylor hatte endlich freie Bahn.
Noch immer schwenkten und drehten sich die Scheinwerfer. Sie glitten über die Wasserfläche und rissen in einem bestimmten Rhythmus die Köpfe der Zombies aus dem Dunkel.
Auch das Licht im Schiff leuchtete noch. Es kam Suko vor wie die Brücke in eine andere Welt.
Dann hörte er den Ruf.
Taylor hatte ihn ausgestoßen. Er schrie nach McLagglen, der sofort zur Brücke lief.
Die beiden Männer unterhielten sich in einer geringen Lautstärke, so dass Suko von dem Gespräch nicht allzu viel mitbekam. Einige Fetzen hörte er trotzdem, und die ließen ihn aufhorchen.
Die Männer sprachen davon, dass der Motor nicht mehr ansprang. Dann betraten beide das Deck.
Taylor war ziemlich aufgeregt. Seine Sicherheit hatte er verloren, und er blieb abrupt stehen, als Suko fragte: »Können Sie nicht starten?«
»Nein!«
»Wieso nicht?«
»Ich habe keine Erklärung. Die beiden Schiffsmotoren springen nicht an. Dabei sind sie völlig in Ordnung. Man hat sie noch vor wenigen Tagen überholt.«
»Manchmal ist eine andere Kraft stärker als die Technik.«
»Was meinen Sie damit? Doch nicht etwa diese komischen Zombie-Gestalten da?«
»Nicht sie direkt. Ich würde den Grund mit dem Begriff Magie umschreiben.«
Taylor winkte ab. »Hören Sie doch auf! Das kann keiner glauben.«
»Dass die Motoren nicht anspringen, müsste sie eigentlich von meiner Theorie überzeugen.«
»Es kann auch ein technischer Defekt sein.«
»Kennen Sie sich mit Motoren aus. Wollen Sie ihn suchen?«
Der andere verzog den Mund. Suko hatte ihn in Zugzwang gebracht.
Taylor suchte nach einer Möglichkeit, wie er aus dieser Lage herauskommen konnte, ohne sein Gesicht zu verlieren.
Suko schüttelte den Kopf. »Die lassen uns nicht weg, Commander. Diese Wasserleichen haben etwas vor, glauben Sie mir. Sie müssen sich endlich mit diesem Gedanken vertraut machen.«
Taylor ballte die Hand zur Faust. »Verdammt, die Besatzung ist tot. Daran gibt es nichts zu rütteln!«
»Benehmen sich so Tote? Schauen Sie nur aufs Wasser. Die haben einen Ring um das Boot gezogen. Alles, was sie taten, sieht nach einem gewissen System aus. Begreifen Sie das endlich. Hinter diesen Vorgängen steckt eine Kraft, die Regie führt.«
Commander Taylor dachte nach. Er wusste keine Gegenargumente mehr. Zudem brauchte er sie nicht. Der Warnruf eines Soldaten schreckte nicht nur ihn hoch.
»Sir, da tut sich etwas. Das Schiff leuchtete stärker!«
Nach der nächsten Sekunde war der Zwist vergessen. Sie alle bekamen das neue Problem zu spüren, schauten über die Reling und sahen das Leuchten in der Tiefe.
Es konzentrierte sich auf einen Punkt. Trotz der Wellenbewegungen war zu erkennen, um welch einen Gegenstand es sich dabei handelte.
Ein Hexagramm, das Großsigel Salomos!
Und diese Worte sprach Suko auch aus.
Taylor fragte: »Was bedeutet das, zum Teufel?«
»Dass Sie jetzt die Kraft erleben, die uns hier hält. Und ich glaube auch, dass die Zombies sich gleich auf eine bestimmte Art und Weise melden werden!«
»Sie kommen!«
Es war McLagglens Schrei, der über das Deck gellte. »Verdammt, die Zombies bewegen sich und schwimmen auf das Schiff zu!«
Trotz der Dunkelheit konnte Suko erkennen, wie Taylor bleich wurde.
Der Inspektor kümmerte sich nicht darum, lief bis zur Reling vor und schaute auf eine geisterhafte Szene.
Mit ungelenken Bewegungen paddelten die Untoten vor. Sie warfen und stemmten sich gegen die Wellen und die Dünung. Manchmal wurden sie zurückgeschleudert, doch es war nur eine Frage der Zeit, wann sie das Schiff erreichten.
»Sollen wir schießen, Sir?« fragte einer der Soldaten.
»Nein, lassen Sie das!« mischte sich Suko ein. »Ich werde die Zombies übernehmen.«
»Alle?« fragte Taylor.
»Ja. Aber zuvor möchte ich meine Waffe zurückhaben. Silberkugeln können oftmals sehr wertvoll sein.«
Der Commander sagte nichts. Ihm blieb der Mund vor Staunen offen stehen, aber er tat, was Suko verlangt hatte.
Ab jetzt übernahm
Weitere Kostenlose Bücher