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045 - Das verschwundene Volk

045 - Das verschwundene Volk

Titel: 045 - Das verschwundene Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Kristofluu über die Erde. Sie hinterließen Tod und Zerstörung.« Er betrachtete die Zeichnungen an der Wand.
    »Aber die Stämme haben sich gerächt mit dem Bau von Casinos, dem Verkauf von zollfreien Zigaretten und der 4-Stunden-Fassung von Der mit dem Wolf tanzt. « Matt lachte, als er Aruulas verwirrten Gesichtsausdruck sah. »Mach dir keine Gedanken darüber, das ist über fünfhundert Jahre her. Wir sollten uns eher mit der Frage beschäftigen, was mit dem Stamm passiert ist, der hier gelebt hat.«
    Er ging in die Hocke und strich mit den Fingerspitzen über ein eingeritztes Symbol, das wie ein Mensch mit Antilopenhörnern aussah.
    Ein wenig betroffen musste er sich eingestehen, dass sein Wissen über die Ureinwohner dem der meisten Südkalifornier entsprach. Er wusste, dass es sie gab, aber die Kultur der Stämme war ihm immer fremd geblieben.
    Trotzdem ahnte er, dass sich hinter dem verlassenen Pueblo und den seltsamen Symbolen ein Geheimnis verbarg, das nur darauf wartete, gelüftet zu werden.
    Er spürte Aruulas Hand auf seiner Schulter.
    »Lass uns zurück zum Gleiter gehen«, sagte sie. »Es wird bald dunkel.«
    Er nickte abwesend, während sein Blick nach Übereinstimmungen zwischen dem eingeritzten Symbol und den Wandmalereien suchte.
    »Geh schon vor. Ich sehe mich noch ein wenig um.«
    Es überraschte ihn, dass Aruula nicht widersprach. Sie ließ nur die Hand von seiner Schulter gleiten, dann hörte er, wie sich ihre Schritte entfernten.
    Matt blieb zurück, allein.
    » Tuakum he «, murmelte er.
    Aruula konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, als sie endlich den Gleiter erreichte. Matt hatte so darauf gedrängt, die Höhlen zu besuchen, dass sie noch nicht einmal Feuerholz gesammelt hatten. Bestimmt gab es in der Nähe einige abgestorbene Bäume, aber Aruula fand nicht die Kraft, daran einen Gedanken zu verschwenden. Zu schwer lastete die Müdigkeit auf ihr, Mit einer Hand hielt sich Aruula am Gleiter fest, mit der anderen griff sie hinein und zog einige Felle hervor, die ihr und Matt als Decken dienten. Sie machte sich nicht die Mühe, sie auf dem Boden auszubreiten, sondern wickelte nur ihren Körper darin ein, bevor sie zusammensackte.
    Und wieder hochschreckte.
    Es war Nacht; eine sternenklare, kalte Dunkelheit, in der sich die Umrisse der Felsen schwarz ver dem Himmel abzeichneten.
    Aruula tastete instinktiv den Boden neben sich ab, fand jedoch nur Sand. Maddrax schien nicht bei ihr zu sein.
    Sie setzte sich auf. Die Müdigkeit war aus ihrem Körper verschwunden, obwohl sie nicht länger als drei oder vier Stunden geschlafen haben konnte. Die Felle fühlten sich klamm an, als hätte sie im Traum geschwitzt.
    Etwas hat mich geweckt, dachte Aruula und stand auf. Eine Welle des Schwindels und der Orientierungslosigkeit schwappte über ihren Geist, als sie begriff, dass sie nicht mehr wusste, wo sie war.
    Die Schlucht, in der sie gelegen hatte, war verschwunden. Stattdessen stand Aruula auf einer Ebene, die unter dem funkelnden Sternenhimmel endlos erschien.
    Verwirrt drehte sie sich um, sah den Gleiter und keine zehn Schritte davon entfernt den Höhleneingang, zu dem sie und Maddrax hinaufgeklettert waren. Jetzt lag er fast ebenerdig, mit einer Leiter, die bis auf den Boden ragte.
    »Ich träume«, sagte Aruula leise.
    Die Erkenntnis gab ihr Sicherheit. Sie legte die Felle ab und ging auf die Leiter zu. Das Holz der Sprossen fühlte sich rau unter ihren Fingern an, als sie es berührte - rau und wirklich.
    Aruula bemerkte rötlichen Feuerschein, der aus der Höhle drang und über ihrem Kopf waberte. Sie hörte Stimmen, verstand jedoch die Worte nicht, die gesprochen wurden.
    Langsam stieg sie die Leiter empor.
    Nach nur drei Sprossen konnte Aruula über den Rand der Felsen hinweg sehen. Ein Lagerfeuer brannte in der Mitte der großen Höhle und erweckte die Wandmalereien mit seinem flackernden Schein zum Leben. Männer, Frauen und Kinder saßen auf Fellen zusammen und tunkten Fladenbrote in Holzschüsseln, die voller dunkler Fleischstücke waren. Ihre Haare waren lang und schwarz, die Haut braun, wie von der Sonne verbrannt. Die meisten Männer hatten Zöpfe, in die Vogelfedern und mit Türkisen bestückte Lederbänder eingewoben waren. Einige waren nur mit einem Lendenschurz bekleidet, während andere bunt bestickte Roben trugen.
    Aruula duckte sich unwillkürlich, als ein alter, fast völlig ergrauter Mann umständlich vom Feuer aufstand und zum Eingang ging. Er kam direkt auf sie zu.
    Es

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