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045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

Titel: 045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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los.
    »Warum
haben Sie denn die Tür abgeschlossen?« fragte er rauh, als er sah, daß der
Raum, in dem sie die Leiche der Krankenschwester gefunden hatten, versperrt
war.
    »Damit...
er... nicht davonläuft, Doktor.«
    »E
– r?« dehnte Falco das Wort und blickte seinen Mitarbeiter
entgeistert an. Der Mann drehte ruckartig den Schlüssel herum und riß mit
harter Hand die Tür auf. »Sagen Sie mir, was Sie sehen, Doktor...«
    Doktor
Giuseppe Falco wollte ins Zimmer stürmen, als er wie vor einer unsichtbaren
Wand zurückprallte. Im Bett lag nicht mehr die Leiche. Ein Mann schlief darin,
tief und fest... »Rasolini?« Giuseppe Falcos Stimme war nur ein Hauch.
     
    ●
     
    Sekundenlang
stand er wie zur Salzsäule erstarrt. Er schloß die Augen und öffnete sie
wieder. Der Eindruck aber blieb. Falco gab sich einen Ruck, durchquerte das
kleine Zimmer und stand im nächsten Moment vor dem Bett. Er starrte den
Schläfer an und zog ihm die Bettdecke weg.
    Keine
Blutflecke auf Decke und Laken...
    Die
Leiche der Krankenschwester war verschwunden . Paolo Rasolini, den sie
seit Stunden wie die Nadel im berühmten Heuhaufen gesucht hatten, lag schlafend
in seinem Bett, als hätte er es nie verlassen... Giuseppe Falco faßte den
Schläfer an beiden Schultern und rüttelte ihn wach. Paolo Rasolini schlug die
Augen auf. Er blickte Dr. Falco hellwach an. Da merkte der Nervenarzt, daß
Rasolini sich nur schlafend gestellt hatte.
    »Was
ist passiert?« fragte Falco rauh.
    Die
dunklen Augen des sich langsam aufrichtenden Mannes musterten ihn. »Passiert?
Was sollte passiert sein, Doktor?«
    »Das,
Rasolini, fragte ich gerade Sie…« Falco gab seinem Begleiter einen Wink. Nino
riß die Spindtür auf, wühlte in den hängenden Kleidern und sah sich die im
untersten Fach stehenden Schuhe an. Krumige, dunkle Erde klebte daran. Sie war
frisch. »Er ist draußen gewesen, Doktor, sehen Sie selbst.«
    Falco
warf nur einen flüchtigen Blick auf die Schuhe. »Sie waren weg, Rasolini«,
bemerkte der Mediziner.
    »Ich
bin jeden Tag einmal draußen«, antwortete der Zellen-Insasse. Seine Stimme
klang frisch, obwohl er sich bemühte, schleppend zu reden. Blitzschnell hob
Falco das rechte Augenlid des Mannes. Rasolini stand nicht unter dem Einfluß
des Medikamentes, das ihm jeden Abend in zwei Etappen gespritzt wurde. Die
Dosis am Nachmittag, für die noch Schwester Marina zuständig gewesen war, hatte
man ihm nicht gespritzt. Zur zweiten Injektion, für die der Krankenpfleger
verantwortlich zeichnete, war es nicht gekommen, weil Rasolini aus seinem
Zimmer verschwunden war. »Ich spreche nicht von Ihrem alltäglichen Spaziergang,
Rasolini.« Falco wandte den Blick nicht von dem Mann, der wegen seiner
Triebverbrechen lebenslang in diese Anstalt eingewiesen worden war und unter
ständiger Medikamentenwirkung gehalten wurde. »Wo waren Sie vorhin?«
    »Ich
weiß nicht, wovon Sie reden, Doktor«, reagierte der Angesprochene überrascht.
    Giuseppe
Falco blieb völlig ruhig. »Von Ihrem nächtlichen Spaziergang, Rasolini...«
    Der
Mann lachte leise. »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen, Doktor? Ich habe
geschlafen... bis vorhin, als Sie eintraten und mich weckten...«
    »Sie
haben nicht tief geschlafen. Sie waren sehr schnell wach, als ich Sie
anfaßte...«
    »Manchmal
schläft man besser, manchmal weniger gut.«
    »Packen
wir’s von der anderen Seite an, Rasolini. Wo haben Sie die Leiche versteckt?«
    Rasolinis
Augen wurden groß wie Untertassen. »Leiche? Welche Leiche, Doktor?«
    »Die
Schwester Marina Ordelli. Sie lag vorhin in Ihrem Bett, Rasolini.«
    »Ich
nehme an, ich träume«, bemerkte der Frauenmörder kopfschüttelnd. »Ist das der
Teil eines neuen Tests, den Sie mit mir durchführen wollen? Was soll das,
mitten in der Nacht?«
    Das
Gespräch drehte sich im Kreis. Man merkte Giuseppe Falco Unsicherheit an. Im
Zimmer gab es keine Spuren, die auf die Anwesenheit einer Leiche schließen
ließen. Unverrichteterdinge verließen Falco und der Krankenpfleger das Zimmer.
Der Nervenarzt sah, wie Nino sorgfältig die Tür verriegelte. »Mysteriös«, sagte
der Mann im weißen Kittel. »Was geht hier vor, Doktor?«
    »Würden
Sie diese Frage nicht an mich richten, Nino, ich würde sie Ihnen stellen.
Erleben wir diese Minuten bewußt wie die anderen, hinter uns liegenden, oder
träumen wir nur? Paolo Rasolini nicht verschwunden! Keine Leiche... dann
brauchen wir auch keine Polizei. Es ist nichts geschehen, Nino – wir haben uns
das alles nur

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