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045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

Titel: 045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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entging ihm nicht, daß sie hörbar
den Atem einsog, als er in den Waldweg einbog. Beinahe körperlich fühlte er die
Angst, die sie ausstrahlte. Rund hundert Meter tief fuhr er in den Wald. Links
und rechts waren hohe Bäume und undurchdringliches Gebüsch.
    »Da
vorn!« stieß seine nervöse Beifahrerin plötzlich hervor, und er sah es im
gleichen Augenblick wie sie. Am Wegrand stand der Fiat. Das also stimmte! Juan
y Ramonez wurde nachdenklich, und seine Aufmerksamkeit steigerte sich. Sollte
an der unglaublichen Geschichte Ginas doch mehr dran sein, als er ihr auf den
ersten Blick bereit war zuzugestehen?
    Er
fuhr dicht an das dunkle, geparkte Auto heran. Ginas Erregung nahm zu, und
ängstlich kauerte sie sich auf dem Beifahrersitz zusammen und prüfte mit
zitternder Hand, ob der Sicherungsknopf auch richtig eingerastet war. Sie mußte
wirklich Furchtbares erlebt haben…
    X-RAY-9
blickte aufmerksam in die Runde und konnte sich aufgrund der detaillierten
Schilderung ein gutes Bild von dem machen, was sich in dieser Umgebung
angeblich abgespielt hatte. Was nicht in dieses Spiel paßte, waren die Angaben,
die das Mädchen zu den Polizisten gemacht hatte. Wenn Carabinieri sich an der
Verfolgung eines entsprungenen Irren beteiligt und ihn auch gestellt hatten,
warum hatte man Gina dann allein im Wald zurückgelassen?
    Da
paßte einiges nicht zusammen. Juan y Ramonez zog den Sicherungsknopf an seiner
Tür empor, und das Mädchen schrie leise auf. »Bitte... nicht!«
    »Ich
bleib in Ihrer Nähe, Gina. Sie brauchen keine Angst zu haben.«
    »Ich
habe entsetzliche Angst, Juan, daß sich alles, was ich erlebt habe,
wiederholt...«
    »Bleiben
Sie sitzen. Ich bin direkt neben Ihnen. Ich will mir nur das Auto aus nächster
Nähe ansehen.«
    Ginas
Unruhe verstärkte sich wieder. Sie schluchzte und wimmerte leise vor sich hin,
kaute auf der geballten Faust und wirkte total verängstigt. Ramonez wollte die
Sache so kurz wie möglich machen, um Ginas Qualen nicht zu verlängern. Er ging
um seinen Ford herum und näherte sich dem Fiat. Im Licht der Scheinwerfer
seines eigenen Autos konnte er viele Einzelheiten in unmittelbarer Umgebung gut
erkennen. Er sah Fußspuren. Der Boden rings um den Fiat war niedergetrampelt.
Aufmerksam untersuchte er das Dach und die Windschutzscheibe. Er war abgebrüht
und hatte schon viele unglaubliche Dinge erlebt, aber jetzt lief es ihm doch
eiskalt den Rücken runter. Auf dem Dach und der Windschutzscheibe entdeckte er
schwarze, blutverkrustete Haare...
     
    ●
     
    Das Charly gehörte in Mailand zu den Diskotheken, die von einer bestimmten
Altersgruppe nach oben besucht wurde und hauptsächlich elegantes Publikum
aufwies. Dementsprechend waren die Disko-Atmosphäre und die Preise. Die Disko
war im Stil eines luxuriösen und teuren Nachtclubs eingerichtet. Am Eingang
stand ein Türvorsteher, der sich jeden Gast genau ansah und erst nach Kontrolle
zum Tisch geleitete. Sekunden später tauchten befrackte Kellner auf und nahmen
die Wünsche der illustren Besucher entgegen.
    Die
Lichteffekte waren so, wie man sie in einer guten Diskothek erwartete, und der
nicht zu laute Sound ermöglichte noch eine angenehme Unterhaltung. Die beiden
Männer, die kurz nach Mitternacht am Eingang des Nobellokals auftauchten,
paßten auf den ersten Blick zum Publikum, das hier verkehrte. Der eine trug
einen perfekt sitzenden Smoking, der andere erschien im Dinner-Jackett aus
glänzendem Satin.
    »Haltung,
Brüderchen«, preßte der blonde, sonnengebräunte Mann zwischen den Zähnen
hervor, der wie ein großer Junge aussah und jederzeit zu einem Scherz aufgelegt
schien. »Beiß die Zähne zusammen, auch wenn’s die falschen sind... Ich seh’ dir
an, daß du lieber in Jeans und offenem Sporthemd hier angetanzt wärst, aber
dann läßt uns der Türvorsteher mit seinem Adlerblick nicht vorbei...«
    Der
Zuhörer, dessen Gesicht ein prächtiger roter Vollbart rahmte, verzog
schmerzlich den Mund. »Du sprichst mir aus der Seele, Towarischtsch. Jeans und
Sporthemd... Mann, was für Aussichten! Aber mit dem Smoking käm’ ich ja noch
zurecht. Ich muß den Bauch einziehen, das ist das schlimmste... mein
Hüfthalter, Towarischtsch, bringt mich fast um.« Die beiden Freunde, die sich
flachsend dem Eingang näherten, waren Larry Brent und Iwan Kunaritschew.
    »Wenn
man bedenkt, was ich alles für die PSA in Kauf nehme«, stöhnte der Russe mit
dem Vollbart und dem nicht minder roten Haarschopf. »Und das bei
gleichbleibendem

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