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0451 - Die falschen Götter

Titel: 0451 - Die falschen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts mit allen Details; sogar Lorgnette und Galanteriedegen fehlten nicht.
    Mentro Kosum schnaufte vernehmlich, dann sagte er trocken: „Der Kavalier nahet im Trippelschritt, bringt von Papa ein Grüßchen mit."
    „Sei gegrüßt, edler Barde!" rief Danton und schwenkte seinen Dreispitz. Er setzte den Hut wieder auf, wobei eine kleine Puderwolke aus der Prücke stob, und nickte Major Lokoshan zu. „Ah, unser Pasha Basalok." Roi blickte sich suchend um.
    „Wo ist denn der Große Erbgott Lulli?"
    Lokoshan lächelte grimmig. Die Nennung seines Spitznamens hatte ihn nur verärgert, aber die Verdrehung von Lullogs Namen erzürnte ihn. Bevor er jedoch Rhodans Sohn zurechtweisen konnte, rutschte Roi Danton plötzlich aus.
    Der ehemalige Freifahrerkönig setzte sich auf, faßte mit der Hand unter sich und blieb dann in steifer Haltung sitzen.
    „Darf ich Ihnen aufhelfen, Mr. Danton?" fragte Major Kosum, regte jedoch keinen Finger.
    „Monsieur Danton!" entrüstete Roi sich. „Nein, Sie dürfen nicht, Major. Ich bleibe noch ein Weilchen hier sitzen und genieße den Ausblick auf den See." Er blickte starr geradeaus.
    Patulli Lokoshan schlenderte zum nächsten Gebüsch und holte seinen Großen Erbgott Lullog aus dem Versteck, eine nur vierzig Zentimeter große Statuette, deren türkisfarbene Oberfläche von zahllosen haarfeinen Rissen durchzogen war und stets irgendwie unscharf oder unfertig wirkte.
    „Diesmal bin ich einverstanden", flüsterte er.
    „Die Antiquität scheint tatsächlich ein Naturfreund zu sein", sagte Kosum und schlenderte heran, die Hände in den Taschen. „Aber mich interessiert, warum er sich ins Gras setzt, wo doch in der Nähe eine Bank steht."
    Der Kamashite grinste und streichelte seinen Lullog.
    „Haben Sie wirklich keine Ahnung, worauf Roi Danton ausgerutscht ist....?"
    Mentro Kosum wölbte die Brauen, dann verklärte sich jählings sein Blick.
    „Tatsächlich? Die Hunde haben... ähem..., und er ist darauf ausgerutscht?"
    Lokoshan nickte ernsthaft.
    „Verstehen Sie nun, warum er nicht aufsteht?"
    Kosum blies die Backen auf und prustete.
    „Mann! Mann! Das muß ich Gucky erzählen. Der Ilt könnte Danton telekinetisch anheben, damit die Bescherung ..."
    „Achtung! Achtung!" dröhnte eine. Stimme aus den Lautsprechern der Rundrufanlage. „Major Kosum sofort zur Kommandozentrale! Ich wiederhole: Major Kosum sofort zur Kommandozentrale, aber ein bißchen dalli! Vor fünfzehn-Sekunden sollten Sie Ihre Zentralwache antreten!"
    „Ach, herrje!" entfuhr es Kosum. „Das ist Hartkopf Manis." Er startete wie ein Kurzstreckenläufer und war Sekunden später aus Lokoshans Blickfeld verschwunden.
    Der Kamashite lächelte und klemmte sich seinen Großen Erbgott unter den Arm. Er kannte die gegenseitige Abneigung zwischen Major Kosum und Oberst Hartom Manis. Der ertrusische „Estekom" (Abkürzung für „Erster stellvertretender Kommandant") war ein Choleriker und zudem noch Kosums Vorgesetzter. Über Mentro würde wohl ein Donnerwetter niedergehen.
    „Nur gut, daß Mentro Kosum ein so sonniges Gemüt hat", sagte Patulli zu Lullog.
    Und daß er genau dreißig Sekunden zu früh ankommen wird! erklärte der Große Erbgott auf seine unhörbare Art.
    Auf Lokoshans Stirn bildete sich plötzlich ein Netz feiner Schweißperlen.
    „O Gott! Du hast die Uhren verstellt, du Höllenhund! Mache das sofort wieder rückgängig, oder es gibt ein Chaos in den kosmonautischen Computern!"
    Lullog schwieg sich aus, weshalb Patulli Lokoshan nach einem flüchtigen Blick auf den im Gras sitzenden Danton davoneilte, um die Chronographen der Kommandozentrale heimlich zu überprüfen.
    Die heitere Szene im Solarium des neuen terranischen Flottenflaggschiffes täuschte.
    Die MARCO POLO befand sich weder auf einer heiteren noch friedlichen Reise.
    Sie befand sich auf der Flucht.
    Nach dem Rückzug aus dem System USy-1 waren die ausgeschleusten Kreuzer und Korvetten am vereinbarten Treffpunkt wieder an Bord genommen worden. Anschließend hatte der Schiffsgigant seine vorsorgliche Flucht im Linearflug fortgesetzt. Perry Rhodan war nicht daran interessiert, in die internen Auseinandersetzungen der Zivilisationen von NGC 4594 hineingezogen zu werden.
    „Wir haben einiges mehr an Beschleunigungswerten aufzubieten als die anderen Schiffe", erklärte Oberst Korom-Khan händereibend. Der Kommandant des Trägerschlachtschiffes hatte die Führung an Oberst Hartom Manis übergeben und sich zum

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