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0451 - Die falschen Götter

Titel: 0451 - Die falschen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Begriff ,Moritator' zu verstehen haben", sagte Icho Tolot mit seiner dröhnenden Stimme. „Haben Sie tatsächlich keine Ahnung, Ganjo?"
    Der Cappin hob bedauernd die Hände und ließ sie auf den Kartentisch zurücksinken. Drei Jahre unter Terranern hatten ihm terranische Verhaltensweisen aufgeprägt.
    „Der Begriff sagt mir nichts, Tolot. Es gab ihn zu meiner Zeit in keiner der Cappin-Sprachen. Er muß in den vergangenen zweihunderttausend Jahren neu geprägt worden sein."
    „Vielleicht bezeichnet er jemanden, der Moritaten vorträgt", warf Korom-Khan zögernd ein.
    „Einen Bänkelsänger?" meinte Perry Rhodan mit ironischem Unterton. „Nein, Oberst, dann hätte der Translator diese Übersetzung gewählt."
    „Außerdem wurden in Scholschowos Schiff weder eine Drehorgel noch die fliegenden Blätter entdeckt, die einen Bänkelsänger charakterisieren." Atlans Stimme troff vor Sarkasmus. „Wenn ein Wort positronisch drei Übersetzungen durchläuft wie in diesem Fall Ganjasisch, Interkosmo und Angloterranisch, dann steht am Ende möglicherweise etwas ganz anderes als die tatsächliche Bedeutung."
    „Retten Sie sein Leben, dann kann er es Ihnen selber erklären", sagte Ovaron ruhig. „Und überlegen Sie, warum Scholschowo in seinen Notrufen das Wort ,Moritator' so stark betonte."
    „Unsere Ärzte und Biotechniker tun alles, was sie können", antwortete der Großadministrator. „Nicht, weil wir von Scholschowo eine wichtige Aussage erwarten, sondern weil er ein intelligentes Lebewesen ist."
    Die Geräuschkulisse in der Kommandozentrale veränderte sich um eine Nuance, dann knackte es in den Lautsprechern der Rundrufanlage.
    „In zehn Minuten, liebe Leute, ist's aus mit Zwischenraum für heute!" ertönte die unverkennbare Stimme von Major Mentro Kosum.
    Oberst Korom-Khans Ohren wurden flammendrot. Der Kommandant sank tiefer in seinen Sessel und blickte zu Boden.
    „Gehen Sie lieber zum Kommandostand, bevor Manis als zornbebender Racheengel erscheint, Oberst", sagte Perry Rhodan.
    „Nein, nicht schon wieder!" jammerte Korom-Khan, schnellte hoch und marschierte mit grimmigem Gesicht zum Kommandostand.
    Major Lokoshan blieb im Vorzimmer des Chefkosmopsychologen stehen. Das Schott zum Flur war offen gewesen, deshalb hatte er die Meldeplatte draußen nicht benutzt.
    Nun überlegte er, ob es nicht doch besser wäre, die Meldeplatte niederzudrücken und zu warten, bis er hereingebeten wurde. Die Tür zum sogenannten „Sitzungszimmer" war nämlich nur angelehnt, und Patulli Lokoshan verstand jedes Wort, das dahinter gesprochen wurde.
    „Wir haben wahrlich genug Psychopathen, Neurotiker und Narren an Bord!" Das war unbezweifelbar Oberst Korom-Khans Stimme. „Wenn ich nur an Leutnant Marun denke mit seinem stetigen Grinsen und den Tierbildern in seiner Kabine, im Spind und sogar im Bad. Und so etwas wird dank Ihrer Befürwortung Einsatzleiter ZbV!"
    „Schonen Sie Ihre Nerven und meine Trommelfelle, Oberst!"
    Das war Professor Thunar Eysberts Stimme.
    „Und dann unseren LI, diesen freßwütigen Fettwanst mit seiner Eunuchenstimme", fuhr Korom-Khan fort. „Von Major Lokoshan mit seinem Erbgott Lullifan gar nicht zu reden. Dieser grünhaarige Super-zwerg hat doch nicht alle Tassen im Schrank."
    Lokoshan stellte seinen Lullog behutsam auf der Empfangstheke ab, klopfte ihm mahnend gegen die Brust und flüsterte: „Keine Dummheiten, alter Freund. Du weißt, ich bin dein Gebieter, und mir mußt du gehorchen."
    .Schon gut, Geliebter! kam es zurück.
    „Aber die Spitze der Palme haben Sie erreicht, als Sie in Ihrem damaligen Gutachten schrieben: ,Die Übernahme von Major Kosum wird von mir aus psychologischen Gründen wärmstens empfohlen.' Einen Vüttelknersmacher - an - Knüttelversmacher! Merken Sie, wie durcheinander ich schon bin?"
    „Das liegt nur an Ihrer psychischen Grundtendenz, mein lieber Oberst", antwortete der Kosmopsychologe. „Sie legen das Verhalten dieser Männer in der falschen Richtung aus. Warum, glauben Sie, habe ich mich für ausgesprochene Individualisten, zum Teil mit exzentrischen Verhaltensweisen, eingesetzt!"
    „Das frage ich mich die ganze Zeit über", gestand Korom-Khan.
    „Und ich frage mich, warum Sie nicht von allein darauf gekommen sind. Bei einem Unternehmen, wie es die MARCO POLO durchführt, würde eine vollendete angepaßte Mannschaft wahrscheinlich scheitern, sollte sie länger als drei Monate in einer fremden Galaxis bleiben. Deshalb brauchen wir Männer wie Leutnant Marun,

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