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0451 - Drei Gräber bis Soho

0451 - Drei Gräber bis Soho

Titel: 0451 - Drei Gräber bis Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir die Sicht. Dort spielte sich momentan nichts ab. Die Action war vor mir, wo das Splittern und Bersten einfach kein Ende nehmen wollte, weil jemand in das Geäst eines Baumes hämmerte.
    Da musste ich hin.
    Sehr vorsichtig bewegte ich mich weiter, durfte niemandem trauen, denn hinter jedem Grabstein oder Busch konnte sich jemand verborgen halten.
    Plötzlich sah ich den Schatten!
    Er wuchtete sich vom Boden hoch und tauchte in den Nebel ein. Aber an den Umrissen erkannte ich, dass er auf dem Rücken wachsenden Flügel bewegte.
    Susanoo war da.
    Und er kreiste nicht nur über einer bestimmten Stelle, er schlug auch zu, das war ebenfalls anhand seiner Bewegungen zu erkennen. Manchmal sah ich auch etwas Langes, Schwarzes aus einem Nebelloch steigen und anschließend wieder hineinfahren.
    Das musste Tokatas Schwert sein, das Susanoo an sich gerissen hatte.
    Er bereitete mir Magendrücken. Schon bei unserer ersten großen Auseinandersetzung hatten wir große Schwierigkeiten gehabt, ihn wieder ins dunkle Reich zurückzustoßen.
    Damals war es uns nur durch einen Trick gelungen, denn Susanoo beherrschte angeblich die Elemente.
    Er hatte gegen uns eine mächtige Wasserwand einsetzen wollen, doch es war ihm nicht gelungen, uns damit zu vernichten. Welchen Trick hatte er sich hier ausgedacht? Wollte er nur Tokatas Beuteschwert einsetzen?
    Meine Sorgen um Suko wuchsen. Die wichtigsten Gegner hatte ich auf diesem alten Friedhof trotz des Nebels entdeckt, nur eben Suko nicht, der war verschwunden.
    Dabei wollte ich einfach nicht daran glauben, dass auch ihn der Tod ereilt hatte. Wäre dies der Fall gewesen, hätte sich Susanoo bestimmt nicht so benommen wie jetzt.
    Schlagartig verstummte das Krachen und Splittern. Ich blieb stehen, weil ich unbedingt verfolgen musste, wie es jetzt weitergehen würde.
    Noch herrschte Ruhe vor dem großen Sturm. Vom Fluss her wallten weitere Dunstbahnen heran und verquirlten sich mit den übrigen Nebelwolken auf dem Friedhof.
    Susanoo war jetzt nicht mehr zu sehen. Er war dem Untergrund entgegengeschwebt. Irgendwo vor mir befand er sich, gedeckt von grauen Schleiern.
    Ich selbst wollte nicht agieren, nur reagieren. Der andere musste aus der Reserve gelockt werden.
    Und so wartete ich.
    Niemals den Blick auf eine Stelle fixiert. Immer wieder sah ich mir meine unmittelbare Umgebung an, so gut es der Nebel erlaubte. Die Trommler hatte ich nicht vergessen.
    Wichtiger war Susanoo!
    Und der hatte sich unbemerkt vorbei bewegt, so dass ich plötzlich seine Gestalt erkannte, die noch mächtiger geworden zu sein schien, weil er einen Arm erhoben hatte.
    Er wollte mit dem Schwert zuschlagen.
    Doch da erklang der Ruf. »Topar!«
    Dumpf hallend, und jeder, der sich in der Rufweite befand, erstarrte.
    Auch ich!
    ***
    Suko hatte das magische Wort bewusst und auch in höchster Not gerufen. Er wollte endlich eine Entscheidung herbeiführen und wissen, woran er war.
    Es konnte durchaus sein, dass Susanoo, dieser mächtige Dämon, Buddhas Magie trotzte, denn ihm war alles zuzutrauen.
    Suko ließ ihn nicht aus den Augen. Er selbst bewegte sich auch nicht vom Fleck, denn er hatte in diesen Augenblicken alles auf eine Karte gesetzt.
    Fünf Sekunden blieben ihm, in denen nur er sich bewegen konnte.
    Susanoo hatte den rechten Arm bereits erhoben gehabt. Das Schwert wäre auf Suko niedergefahren, doch der Ruf war rechtzeitig genug erklungen und stoppte ihn tatsächlich.
    Über Suko schwebte es!
    Der Inspektor hätte jetzt seinen Standort wechseln können, aber er bewegte sich ebenfalls nicht, denn plötzlich hörte er wieder die Stimme des großen Buddha.
    »Ich habe vom Sieg des Guten gesprochen. Es ist schwer, dies einzuhalten, manchmal unmöglich. Hin und wieder muss man auch Wege beschreiten, die ungewöhnlich sind. Du hast die einmalige Chance, Susanoo zurückzudrängen. Du kannst ihn jetzt nicht töten, du darfst es auch nicht, aber du hast jetzt die Macht über ihn. Schicke ihn weg!«
    »Wohin?«
    »Er muss sich etwas suchen, in das er hineinkriechen kann. Demütige ihn, bezwinge ihn durch Magie, aber töte ihn nicht, sonst wäre die Magie des Stabes verloren.«
    »Wie soll ich es tun?«
    »Sprich ihn an!«
    Suko dachte nicht mehr an die fünf Sekunden. Sie waren sicherlich längst abgelaufen, doch daran konnte er sich nicht halten. Vielleicht hatte Buddha die Zeit verlängert, jedenfalls war es jetzt an ihm, das Beste daraus zu machen.
    Und er redete seinen Feind direkt an.
    »Susanoo!« sprach er mit lauter

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