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0451 - Drei Gräber bis Soho

0451 - Drei Gräber bis Soho

Titel: 0451 - Drei Gräber bis Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch jungen Baumes zerteilte.
    Der Baum kippte, und die Baumkrone krachte auf den Inspektor.
    Das war zuviel für ihn. Als hätten ihn hundert und mehr Peitschen auf einmal erwischt, wurde Suko von den Füßen gerissen. Die noch jungen Äste waren wie Zangen, andere glichen Lanzen oder Peitschen, und sie alle schlugen auf Suko ein. Die grüne Welle aus Zweigen und Blättern war über ihm zusammengefallen, hatte sogar, wie es ihm schien, die Nebelschwaden zur Seite gefegt und Suko gegen den weichen Untergrund gepresst.
    Er wollte hoch, doch das klappte nicht, denn die Zweige und Äste bildeten ein Flechtwerk, das wie eine Matte über Suko lag. An einigen Stellen seines Körpers hatte es ihn härter erwischt. Darum kümmerte sich Suko nicht, er wollte nur weg.
    Wohin er sich bewegte, war in der Dunkelheit und dem dicken Bodennebel kaum zu erkennen.
    Ein Baum konnte einem Dämon wie Susanoo nichts anhaben. Er würde sich den Weg durch das natürliche Netzwerk mit Brachialgewalt freischlagen.
    Zum Glück ließ er Suko noch in Ruhe, aber er war bereits unterwegs und nahm den einfachsten Weg über den gestürzten Baum. Suko merkte es an den Vibrationen, die sich durch das Geäst fortpflanzten. Andere, ebenfalls typische Geräusche trieben ihn zu großer Eile an. Es war das Brechen der Äste und Zweige, als die scharfe Klinge des Schwerts sie zertrennte.
    Suko stand diese Möglichkeit nicht zur Verfügung. Er musste sich versteckt haben, bevor ihn der andere erwischte.
    Susanoo ging brutal vor. Er hatte sich buchstäblich in die Baumkrone hineingeschlagen. Wenn er ausholte, wobei er sich auch von sperrigem Astwerk nicht stören ließ, flogen tatsächlich die Fetzen. Blätter und Rinde umwirbelten die Klinge, die hin und wieder als blanker Pfeil aus dem Nebel erschien.
    Suko kroch schlangengleich über den Boden, er drückte mit beiden Händen Hindernisse zur Seite, und dies oft genug unter großen Mühen, denn die biegsamen Zweige setzten ihm immer harten Widerstand entgegen.
    Hinter sich hörte er die trampelnden Laute und das harte Brechen der Äste. Der Dämon wollte Suko. Alles setzte er daran, um ihn zu stellen und zu vernichten.
    Suko hatte den seitlichen Weg gesucht. Diese Strecke war kürzer. Da wollte er unter den Ästen hinwegkriechen, die vor ihm etwas hochstanden.
    Und er schaffte es. Plötzlich spürte er kaum noch Widerstand. Es war nichts mehr da, was nach ihm griff, statt dessen entdeckte er schon den Umriss eines Grabsteins, der dicht vor seinen Augen aus dem Nebel wuchs und von den Nebelschwaden umwallt wurde. Geschafft?
    Suko stand auf und drehte sich um.
    Wo steckte Susanoo?
    Der Nebel verbarg seine mächtige Gestalt, aber Suko konnte seinen Weg anhand der Geräusche genau verfolgen. Susanoo brach sich die Bahn. Er hieb um sich, zerstörte, vernichtete, schlug weiter, als wollte den Baum in Kleinholz verwandeln.
    Suko sah ihn jetzt auch. Schräg vor ihm bewegte sich die unheimliche Gestalt, die diesem Moment ihre beiden Flügel ausbreitete und über dem gefällten Baumstamm hochstieg.
    Dort kreiste sie.
    Suko zog sich vorsichtig zurück. Er fand sein Versteck hinter dem Grabstein. Über seinen Rücken kroch ein kalter Schauer. Er durfte diesen Feind nicht aus den Augen lassen, und er hatte seine rechte Hand auf den Stab gelegt.
    Buddhas Stimme hatte in ihm die Hoffnung aufkeimen lassen, doch Suko fragte sich mit Recht, was er noch unternehmen konnte. Im Kampf war er Susanoo unterlegen, da gab es eigentlich nur die Möglichkeit, den Stab voll einzusetzen, falls ihn Susanoo entdeckte.
    Das hatte er.
    Suko war sich sicher, denn der Dämon drehte sich plötzlich, während er schwebte. Und er schaute dorthin, wo Suko hinter dem Grabstein saß.
    Irgendwie musste er ihn gewittert haben.
    Über den gefällten Baum glitt er hinweg und senkte sich zur Landung nieder.
    Während dies geschah, verließ Suko seine Deckung, um eine andere zu finden. Das wiederum war nicht mehr möglich, denn Susanoo befand sich schon sehr nahe bei ihm. Und erholte aus.
    Diesmal warf sich Suko nicht zur Seite. Er hatte Buddhas Stab hervorgerissen, sah wieder die mächtige Gestalt mit dem Mordschwert und rief das entscheidende Wort. »Topar!«
    ***
    Ondekoza verließ sich voll und ganz auf seine beiden Trommelstöcke.
    Federnd hämmerten sie mir entgegen, und es war mir unmöglich, gleich beiden auszuweichen.
    Zeit, um die Beretta zu ziehen und zu schießen, hatte ich nicht mehr, so musste ich gegen Ondekoza mit bloßen Fäusten

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