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0452 - Planet der Pazifisten

Titel: 0452 - Planet der Pazifisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Station teleportiert, aber er sah ein, daß jemand zurückbleiben mußte, der im Notfall eine Rettungsaktion starten konnte.
    „Du mußt versuchen, in einem verlassenen Raum zu materialisieren", sagte Rhodan zu dem Ilt. „Ich möchte auf jeden Fall vermeiden, daß es zu Kämpfen kommt."
    „Immer diese Sonderwünsche", beklagte sich Gucky. „Wie wäre es, wenn ich die Herren in ein gemachtes Bett teleportiere, damit sie sich von den Strapazen der Reise erholen können?"
    Rhodan überhörte diese Bemerkung.
    „Los, jetzt!" befahl er. „Es wird Zeit, daß wir etwas unternehmen."
    Er wußte, daß der Mausbiber aufs Geratewohl springen mußte. Es stand nicht fest, wo sie herauskamen. Wenn die Station eine Psi-Sperre besaß, teleportierten sie vielleicht in den Tod.
    Der Lofkano hatte seine beiden Helfer hinausgeschickt und saß neben dem Verhörtisch, auf dem Atlan lag. Vor wenigen Augenblicken hatte er dem Fremden seine Absicht verkündet.
    „Welch ein Irrsinn!" hatte der Raumfahrer erwidert. „Glauben Sie wirklich, daß Sie den Frieden erhalten können, wenn Sie mehr als sechzig Menschen umbringen?"
    „Ich brauche nur in den Schaltraum zu gehen und die paralysierenden Strahlen verstärkt auf ihr Schiff einwirken zu lassen, dann werden die Männer sterben", hatte der Lofkano gesagt. „Danach versenken wir das Schiff im Meer. Alle Spuren sind damit vernichtet."
    Oberstleutnant Kuruzin, der auf dem zweiten Tisch lag und inzwischen wieder zu sich gekommen war, hatte die Unterhaltung mit steigendem Entsetzen mitangehört.
    „Das ist ein Irrer", sagte er zu Atlan. „Wenn die 'Teleporter uns hier nicht herausholen, sind wir verloren."
    Er hatte Interkosmo gesprochen, so daß der Lofkano ihn nicht verstehen konnte.
    „Wäre dieser Mann verrückt, wäre die Sache weniger kompliziert", erwiderte Atlan. „Er ist jetzt nur Anhänger des verhängnisvollen Irrglaubens, daß aller Fortschritt zu Krieg und Vernichtung führen muß. Deshalb sollen wir sterben.
    Paradoxerweise will der Friedensdiktator für seinen Mord eine Technik benutzen, die er ansonsten ablehnt. Das bereit ihm offenbar Seelenqualen."
    Kuruzin versuchte sich zu erheben, aber die Gurte schnitten in sein Fleisch und zwangen ihn ruhig liegenzubleiben.
    „Aber wir können doch nicht hilflos zusehen, wie die Lofsooger die Besatzung der CMP-1 umbringen."
    „Worüber sprechen Sie?" wollte der Lofkano wiesen.
    Atlan sagte es ihm. Er sah keinen Sinn darin, diesen hochintelligenten Mann zu belügen.
    „Ich werde die Verantwortung auf mich nehmen", erwiderte der Lofkano. „Im Interesse meines Volkes muß ich diesen Mord begehen."
    „Es werden immer wieder Schiffe auf Lofsoog landen", prophezeite Atlan. „Nicht nur die alten Frachter, die offenbar von Ihnen akzeptiert werden, sondern auch andere. Die Koordinaten des Hydepolosch-Systems sind vielen Händlern und den Moritatoren bekannt."
    Der Lofkano erhob sich und ging hinaus. Er durfte sich durch die Argumente des Fremden nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen.
    Eine Transportscheibe brachte den Lofkano zum nächsten Lift. Trotz der Zellerfrischung fühlte sich der alte Mann erschöpft. Wenn er diese Sache hinter sich gebracht hatte, würde er zurücktreten und einem Jüngeren Platz machen.
    Als der Lofkano den Lift betrat, bekam er heftiges Herzklopfen. Die Luft innerhalb der kleinen Transportkabine erschien ihm unerträglich schwül. Er lehnte sich gegen die Rückwand und schloß die Augen.
    Zwei Etagen weiter oben stieg er aus. Er holte tief Luft. Er überlegte, ob es vielleicht besser gewesen wäre, die beiden Gefangenen zuerst umzubringen. Wenn er die Besatzung getötet hatte, würde er es nicht fertigbringen, noch einmal mit den beiden Männern zusammenzutreffen.
    Auf dem Weg in die Schaltzentrale begegnete ihm einer seiner Stellvertreter. Der Lofkano hätte den Mann nicht bemerkt, wenn dieser ihn nicht angehalten hätte.
    „Vertoscho!" rief der Lofkano überrascht. Seinen geübten Blicken entging die Nervosität des anderen nicht. Wieder überfielen ihn quälende Zweifel, ob überhaupt ein anderer Lofsooger Friedensdiktator werden konnte. „Warum sind Sie schon so früh unterwegs?"
    „Ich habe in der vergangenen Nacht nicht geschlafen, Lofkano", gestand der junge, sensibel wirkende Lofsooger. „Ich war gerade auf dem Weg in den Verhörraum, um zu erfahren, was die Fremden ausgesagt haben."
    Der Lofkano blickte an Vertoscho vorbei. Die Lampen im Hintergrund des Korridors schienen zu flackern.

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