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0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verlassen? Ich werde die Polizei anrufen und Sie festnehmen lassen. Sie haben Roul Loewensteen ermordet.«
    Tendyke sah ihn nur spöttisch an.
    »Sie bleiben immer noch bei dem Lügenmärchen, das Sie Bancroft erzählt haben, wie?« fragte er. »Sie werden es nicht für möglich halten, wie viele Leute mich hier noch kennen. Was glauben sie, weshalb ich nunmehr direkt hierher gekommen bin, Calderone?«
    »Eine gute Maske, ein dummdreistes Auftreten und eine Stimmen-Imitation, die fast perfekt ist«, sagte Calderone. »Aber eben nur fast.«
    Er winkte den vier Männern des Firmensicherheitsdienstes zu, die Tendyke unten auf dem Parkplatz festgenommen und auf dem kürzesten Weg in Calderones Büro gebracht hatten. Er hatte gehofft, daß Tendyke sich der Festnahme widersetzen würde und daß dann tatsächlich einer der Wachmänner Calderones Schießbefehl wörtlich nahm. Aber nun trat Plan zwei in Kraft. Calderone rechnete sich noch einmal Chancen aus.
    »Warten Sie draußen«, sagte er. »Ich möchte mit diesem Mann noch einmal unter vier Augen sprechen, ehe die Polizei ihn abholt.«
    »Sir«, wandte einer der Wachmänner ein. »Sie sagten, der Mann sei gefährlich. Wäre es da nicht besser…«
    »Gehen Sie ruhig«, spielte Tendyke selbst Calderone in die Hände. »Ich werde den Teufel tun, mir an dieser miesen Ratte die Finger schmutzig zu machen. Dafür gibt es andere.« Er setzte sich leger auf eine Sessellehne.
    Calderone hob die Hand etwas höher. Die Wachmänner kehrten um und verließen das Büro, um im Vorzimmer Posten zu beziehen.
    »Schlau, Ihre Bemerkungen, Calderone«, sagte Tendyke. »Von wegen Maske und Stimmenimitation. Aber Sie glauben doch nicht im Ernst, daß Sie damit durchkommen. Zu viele Leute kennen mich hier.«
    »Diese vielen Leute werden Sie nicht mehr lebend sehen«, sagte Calderone. »Und Ihr Leichnam wird so schnell abtransportiert werden, daß keine Identifizierung mehr möglich ist. Schade, daß Sie mich nun doch nicht tätlich angegriffen haben, nicht wahr?« Er zog die Pistole aus dem Holster und legte auf Tendyke an.
    »Notwehr gegen einen in Florida steckbrieflich gesuchten Mörder«, sagte er und krümmte den Zeigefinger.
    ***
    Stygia, die sich an einer Stelle postiert hatte, wo weder die beiden Menschen noch Sid Amos sie sehen konnten, spürte, wie ihr die Kontrolle über die Skelett-Krieger entglitt. Sie kam nicht gegen Julians Kraft an. Wieder einmal zeigte er ihr einen Beweis seiner Macht und Stärke. Einen demütigenden Beweis, denn er hatte nur einmal mit einer Kopfbewegung zur Kenntnis genommen, daß sie anwesend war. Er ignorierte sie einfach weiterhin, nahm ihr die Skelett-Krieger mit einem einzigen Gedanken weg.
    Stygia hatte ihren Plan, ihn manipulieren zu können, bislang noch nicht durchführen können. Ihr war längst klar geworden, daß das hier auch nicht ging. Aber sie konnte ihm jetzt auch nicht mit ihrer Macht imponieren.
    Doch sie hatte noch ein anderes Eisen im Feuer.
    Ted Ewigk! Ihn hatte sie unter Kontrolle! Über den Fingernagel, den er wie immer bei sich trug, ohne sich selbst über das Ungewöhnliche daran Rechenschaft abzulegen, schürte sie seine Aggressivität weit über das normale Maß hinaus. Er wurde zum aggressiven Berserker, völlig gegen seine eigentliche Natur. In dem Moment, als der Fürst der Finsternis den Skelett-Kriegern den Befehl gab, Sid Amos zu packen und von der Szene zu entfernen oder wenigstens zu beschäftigen, sah Stygia ihre Chance.
    Sie peitschte Ted auf.
    Und er handelte genau so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Eine perfekte Marionette der Dämonin.
    ***
    Riker stieß die Tür auf. »Stopp«, sagte er. Zwei der vier Wachmänner drängten sofort hinter ihm her, die gezogenen Pistolen in der Hand. Sie gingen sofort in Beidhandanschlag; einer zielte auf Tendyke, der andere auf Calderone.
    Als nächstes traten Brack und Ombre ein. Dann drängten die beiden restlichen Wachmänner in den Büroraum.
    »Gut, daß Sie kommen«, stieß Calderone geistesgegenwärtig hervor. »Der Kerl wollte mich gerade angreifen und…«
    »Der Kerl sitzt, wie jeder sehen kann, gemütlich auf der Sessellehne«, sagte Tendyke. »Allerdings hätte er nicht mehr lange so gemütlich hier gesessen. Wenn Sie nicht hereingestürmt wären, würde jetzt einer von uns beiden tot sein - er oder ich. Howdy, Ombre! Hallo Riker, Brack! Wir haben uns lange nicht gesehen, nicht wahr?«
    »Das ist Tendyke«, sagte Ombre. »Hundertprozentig. Ich erkenne ihn

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