0455 - Auf der Arenawelt
beiden Kämpfer erfahren. Da die Spiele schon morgen beginnen, bleibt uns keine Zeit mehr, Takvorian und Lord Zwiebus in den Vordergrund zu schieben."
Rhodan wußte, daß diese Einwände nicht unberechtigt waren.
Er rechnete aber mit der Habgier des Händlers und kalkulierte auch den Trinker ein. Rhodan war entschlossen, sich persönlich mit Torschakan in Verbindung zu setzen, wenn sich die anderen Verbindungen als ungenügend erweisen sollten.
„Ich mache mir mehr Sorgen um den verschwundenen Roboter als um die Arenakämpfe", unterbrach Ras Tschubai Rhodans Gedanken. „Wir haben seine Positronik mit Sprachkenntnissen in Neu-Gruelfin programmiert, aber Folly Utter kann uns trotzdem ungewollt verraten."
„Es ist unmöglich, Folly Utter zu finden", meinte Fellmer Lloyd.
„Auf diesem riesigen Gelände gibt es Tausende von Verstecken. Wir können nur hoffen, daß er keine Fehler macht und aus eigenem Antrieb zurückkehrt."
„Wenn wir wüßten, warum er verschwunden ist, könnten wir vielleicht erraten, wo er sich jetzt aufhält."
„Soll ich Grammick wecken, damit wir mit ihm sprechen können?" fragte Ras.
„Lassen Sie den Jungen schlafen", erwiderte Rhodan.
„Schließlich nimmt er nicht freiwillig an diesem Unternehmen teil. Folly Utter haben wir mitgenommen, weil er wegen seines Aussehens gut an Bord dieses Schiffes paßt."
Ovaron erhob sich.
„Ich werde noch ein paar Stunden schlafen."
Der Cappin verließ die Zentrale.
Tschubai sah ihm nach.
„Er gefällt mir nicht, Sir. Man merkt ihm an, daß er von diesem Unternehmen nicht begeistert ist."
„Natürlich nicht", bestätigte Rhodan. „Er denkt nur daran, Nachkommen der Ganjasen zu suchen. Doch darauf können wir keine Rücksicht nehmen. Wir wissen nicht, wie mächtig die Takerer sind.
Ovaron selbst hat uns auf die Gefahren einer bevorstehenden Invasion hingewiesen, wahrscheinlich mit dem Hintergedanken, möglichst schnell in seine Heimatgalaxis zurückkehren zu können. Nun, da wir hier sind, müssen wir uns zunächst um die Invasion kümmern."
„Glauben Sie, daß Ovaron sich gegen uns stellen wird, wenn wir weiterhin nicht auf seine Wünsche eingehen?" fragte Lloyd.
Auch Rhodan hatte schon an eine solche Möglichkeit gedacht, aber er glaubte nicht, daß sie jemals eintreffen würde. Ovaron und Merceile besaßen in Gruelfin keine Verbündeten, an die sie sich wenden konnten. Sie waren nach wie vor auf die militärischen Möglichkeiten der Terra-ner angewiesen.
„Ich kann Ovaron verstehen", sagte Rhodan. „Er ist völlig verzweifelt, weil er annimmt, daß es keine Ganjasen mehr gibt.
Je mehr sich diese Annahme zur Gewißheit verstärkt, desto heftiger wird der Cappin darauf drängen, daß wir nach Angehörigen seines Volkes suchen."
„Welche Pläne haben Sie für den kommenden Tag?" wollte Tschubai wissen.
„Wir können vorerst nur warten", antwortete Rhodan. „Sollte jedoch zwei Stunden nach Tagesanbruch noch nichts geschehen sein, werde ich zusammen mit Ovaron in die Stadt fahren und versuchen, direkten Kontakt mit dem Arenameister aufzunehmen.
Rhodan blieb in der Zentrale, bis es hell wurde. Er dachte über die anstehenden Probleme nach, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Sie mußten darauf vertrauen, daß die Köder, die sie mit nach Schakamona gebracht hatten, für die Takerer verlockend genug waren.
Als Mentro Kosum die Zentrale betrat, war Rhodan eingeschlafen. Rhodan hörte die Schritte des Emotionauten und hob den Kopf.
Kosum lächelte entschuldigend.
„Immer, wenn der Morgen graut, weckt Sie auf ein Emotionaut."
Rhodan verdrehte die Augen.
„Ihre Reime werden auch nicht besser, Major."
Kosum war nicht verärgert.
„Das kommt auf die Umstände an, Sir. Ich habe unruhig geschlafen, deshalb arbeitet mein gewaltiges Gehirn nicht ganz so einwandfrei wie gewohnt."
Er ließ sich neben Rhodan an den Kontrollen nieder und betrachtete den Bildschirm der Außenkontrolle.
„Draußen ist alles ruhig", bemerkte Rhodan.
„Glauben Sie, daß man uns vergessen hat?" fragte Kosum.
„Bestimmt nicht! Es kommt nur darauf an, wann Mostor unsere beiden .Tiere' einsetzen will. Vielleicht rechnet er sich einen größeren Verdienst aus, wenn er mit dem Einsatz noch einige Zeit wartet und inzwischen eine Reklameaktion startet."
„Und Jofromet? Glauben Sie nicht, daß er den Arenameister interessieren kann?"
„Ich hoffe es!" antwortete Rhodan.
Zwischen den Schiffen, die auf dem Bildschirm zu sehen waren, tauchte ein kleines
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