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0455 - Auf der Arenawelt

Titel: 0455 - Auf der Arenawelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinen Ohren.
    Als er sich schließlich in die vorderen Reihen vorgearbeitet hatte, erblickte er Roi Danton.
    Er salutierte.
    „Ich wußte nicht, daß Sie sich der Sache angenommen haben, Sir!"
    Danton blickte ihn abschätzend an. An der verrutschten Uniform des Majors erkannte er, was der Offizier geleistet hatte, um bis zum Kabineneingang vorzudringen.
    „Sie möchten auch einen Kaffee, Major?"
    Effret errötete. Er wollte schon antworten, als er Folly Utter erblickte, der in Spitzenschürze und Dienstmagdhaube aus der Kabine kam, um Nachschub zu holen.
    „Was... was ist das?" rief Effret verstört.
    „Unsere Ordonnanz!" erklärte Danton. „Folly, einen Kaffee für den Major."
    Grammick kam aus der Kabine.
    „Gestatten Sie, daß ich Folly jetzt abschalte, Sir!"
    Buhrufe waren die Antwort. Eine Gasse bildete sich, und Folly Utter hastete davon, um noch mehr Kaffee heranzuschaffen.
    „Ich denke, daß Sie die Verantwortung für diese... äh...
    Zusammenkunft übernehmen", sagte Effret zu Danton.
    Grammick, der alles nur noch wie durch dichten Nebel sah, lehnte sich gegen den Türrahmen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Inzwischen waren auch Raumfahrer, die sich in Seitengängen aufgehalten hatten, auf den Lärm aufmerksam geworden. Grammick schätzte, daß sich zwischen sechzig und siebzig Menschen vor seiner Kabine drängten. Jene, die in den hinteren Reihen standen, wußten nicht, was los war, aber sie brüllten am lautesten nach Kaffee.
    Als Folly Utter mit zwei Dutzend Bechern zurückkehrte, folgte ihm wie ein Kometenschweif eine neue Gruppe von Männern, die herausfinden wollten, wohin der Roboter wollte.
    „Bitte treten Sie zur Seite!" rief Folly Utter, als er die Zuschauermenge erreicht hatte.
    Hände streckten sich aus. Die Becher wurden vom Tablett genommen.
    „Bitte drängeln Sie nicht!" ermahnte Folly die Umstehenden.
    Die Drängelei wurde so schlimm, daß ein paar Männer gegen Folly Utter prallten. Trotz der Verbesserungen, die man in den letzten Wochen an dem Unvollendeten vorgenommen hatte, besaß dieser kein festes Standvermögen. Er strauchelte und fiel zu Boden. Ein paar Männer stürzten über ihn.
    Die Zuschauer, die nichts sahen, schrien noch immer nach Kaffee, bis sich herumgesprochen hatte, daß der Roboter mit den Bechern hingefallen war.
    „Der Interkom!" schrie Effret über den Lärm hinweg. „Hört denn niemand den Interkom?"
    Danton drängte sich in Grammicks Kabine.
    Er hörte die Stimme von Toronar Kasom, des Zweiten Stellvertretenden Kommandanten der MARCO POLO aus dem Lautsprecher klingen.
    Danton schob seinen Kodeschlüssel in den Anschluß. Er wartete einen Augenblick und drückte dann eine Taste.
    „Hier spricht Roi Danton!" sagte er laut, um den Lärm zu übertönen.
    „Roi!" rief Kasom überrascht. „Sind Sie etwa an den Unruhen in Deck Vierzehn beteiligt?"
    „Wer hat Ihnen Meldung gemacht?"
    „Magazinverwalter Knieps", antwortete der Epsaler mit dröhnender Stimme. „Knieps wagt allerdings nicht, sein Magazin zu verlassen. Was geht dort unten vor?"
    „Nichts, worüber man sich in der Zentrale Sorgen machen müßte", antwortete Danton. „Hier haben sich ein paar Männer zu einem Kaffeeklatsch zusammengefunden."
    Er merkte, daß es draußen leiser wurde. Die Männer hörten, daß er mit der Zentrale sprach und zogen sich in ihre Kabinen zurück.
    „Kaffeeklatsch!" wiederholte Kasom. „Soll das einer Ihrer berühmten Scherze sein?"
    „Ich erkläre Ihnen alles später", gab Danton zurück und unterbrach die Verbindung.
    Draußen auf dem Gang halfen Ballman und Grammick dem Roboter auf die Beine. Die Schürze Folly Utters war voller Kaffeeflecken, die Haube war in den Nacken gerutscht.
    „Ich werde einen Bericht über diese Angelegenheit machen!"
    drohte Major Effret zornbebend. „Ich kann nicht dulden, daß mein Deck zum Tummelplatz für Witzbolde wird."
    Dantons Blicke suchten den Boden ab. Er fand einen halbvollen Becher, hob ihn auf und hielt ihn Effret entgegen.
    „Trinken Sie einen Schluck, Major", empfahl er dem wütenden Offizier. „Das hilft Ihnen über alles hinweg."
    Effret fuhr herum und stürmte davon.
    Grammick hatte Folly Utter inzwischen in die Kabine geführt und ihn abgeschaltet. Dann warf er die Schürze und die Mütze wütend in die Ecke.
    „Ich möchte eine Erklärung abgeben, Sir", sagte Sergeant Ballman zu Danton. „Offiziersanwärter Grammick hat mit dieser Sache nichts zu tun. Ich habe alles geplant und in die Wege

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