Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0458 - Der Zombie-Zug

0458 - Der Zombie-Zug

Titel: 0458 - Der Zombie-Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gerettet werden und draußen liegen, bevor alle Zombies den Zug verlassen hatten.
    Der Weg zur zweiten Tür war durch drei sich aufrichtende Gestalten verbaut. Sie aus dem Weg zu räumen, hätte zuviel Zeit gekostet.
    Deshalb nahm ich den gleichen wie zuvor, drehte mich noch etwas und schleuderte die Beine des Mannes gegen einen der angreifenden Zombies.
    Er fiel um.
    Der Weg war frei. Mit einer Hand hielt ich den über der Schulter liegenden Mann fest, mit der anderen, freien packte ich eine Haltestange und drückte mich in den schmalen Gang zwischen die beiden Sitzreihen. So kam ich durch.
    Hinter mir tobten die Zombies. Ich hatte ihnen ihr Opfer entrissen, ihre Reaktion war normal, und sie verfolgten mich auch. Aber ich war trotz des Gewichtes schneller und erreichte die offenstehende Tür sowie das Perron.
    Der zweite Zombie kletterte soeben die drei Stufen hoch. Er stand direkt vor mir, und diese Chance ließ ich mir nicht entgehen. Aus der Bewegung trat ich zu. Mein Fuß donnerte gegen seine Brust. Der klatschende Aufschlag trieb ihn nach hinten. Zwar versuchte er noch, sich irgendwo festzuhalten, aber seine zugreifende Hand verfehlte die Stange.
    Er verschwand, fiel auf den Schotter und rollte sich dort noch einmal um die eigene Achse.
    Ich sprang ihm nach.
    Dicht neben seinem Körper kam ich auf, aber das Gewicht des Konstablers riß mich von den Beinen. Beide fielen wir zu Boden. James Field rutschte von meiner Schulter, ich kümmerte mich nicht mehr um ihn, denn jetzt konnte er sich allein helfen.
    Den Zombie wollte ich haben.
    Er stand schon fast wieder auf dem Perron, als ich meine Beretta zog und ihn anvisierte.
    Im gleichen Augenblick hatte es auch der Konstabler geschafft, wieder auf die Beine zu kommen. Weshalb er mir in die Schußlinie taumelte, konnte ich nur dadurch erklären, daß er noch durcheinander war. Jedenfalls nahm ich hastig meinen Finger vom Abzug, wollte ihn zur Seite schieben, als er schon gegen mich fiel.
    Field wog bestimmt nicht weniger als ich, eher mehr. Ich hatte noch Glück, daß ich stehenblieb. Der Polizist sah in mir so etwas wie eine Haltestange, umarmte mich plötzlich, ich sah sein Gesicht dicht vor dem meinem und auch, wie sich die Züge des anderen verzerrten, als würde er unter unsagbar starken Schmerzen leiden.
    »Was ist?«
    Ich bekam keine Antwort. Nur ein Röcheln drang über seine Lippen. Er schaffte es noch, die Arme zu heben und die Hände auf meine Schultern zu legen, aber er konnte sich nicht mehr festhalten, denn auch die Kraft verließ ihn.
    »Mein Gott, was…?«
    Die Frage blieb mir auf den Lippen stecken, denn James Field war zwar äußerlich ein Mensch, doch die Kraft und das Feuer Baphomeths hatten ihn gezeichnet.
    Er brach zusammen, während aus seinem offenstehenden Mund erste Flammen huschten. Eine Feuerwolke stand plötzlich vor seinen Lippen, und ich drückte ihn zurück.
    Er knickte ein, ging aber trotzdem noch und fiel neben dem Zug rücklings auf den Dammschotter.
    Er brannte.
    Aus seinem Mund züngelte es gelbrot, und seine letzten, mühsam hervorgequälten Worte trafen mich hart. »Das Kreuz, weshalb hast du es getan? Das Kreuz hat mich… aaaahhhh …« Er drehte sich zur Seite, bäumte sich noch einmal hoch und blieb dann liegen, wobei das Feuer verlosch, aus dem offenen Mund aber grauer Dampf hervorwehte, der sich mit dem Dunst vermischte.
    Er war tot…
    Mir brannten die Augen, ich fühlte mich verdammt schlecht, weil es mir trotz aller Anstrengungen nicht gelungen war, den Menschen aus dieser Hölle zu holen.
    Der bittere Geschmack würde auch weiterhin in meinem Mund bleiben, aber Trauer und Vorwürfe hatten jetzt keinen Sinn. Es ging um den Geisterzug und um Beelzebub, dessen Kraft ihn leitete.
    Als ich mich umdrehte, sah ich den leeren Perron und die herumschwingende Tür.
    Einer der Zombies schleuderte sie zu.
    Ich jagte mit einem gewaltigen Sprung die Stufen hoch und hörte gleichzeitig den schrillen Pfiff der Lok. Noch geduckt und mich dabei an einer Stange festhaltend, spürte auch ich den harten Ruck, der von der Lok sich auch über die Wagen fortpflanzte.
    Wir fuhren ab. Wie hatte Beelzebub noch gesagt? Die nächste Station ist die Hölle. Okay, sollte sie. Ich war bereit!
    ***
    Noch merkte ich nichts davon. Zwischen den Perrons der einzelnen Wagen fing sich der Wind und umtoste mich als Fauchen und Knattern, das härter und lauter wurde, je mehr der Zug an Tempo gewann.
    Man duckte sich unwillkürlich. Das tat auch ich, als ich

Weitere Kostenlose Bücher