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0458 - Der Zombie-Zug

0458 - Der Zombie-Zug

Titel: 0458 - Der Zombie-Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bildet man sich gewisse Dinge leicht ein. Ich habe zwar auch nicht die Erfahrung, die man hätte möglicherweise haben müssen, aber mein Sohn beschäftigt sich mit diesen Fällen. Da kommt schon oft etwas rüber, wenn er mir davon berichtet. Was die Hölle einmal in ihren Klauen hat, läßt sie nicht mehr los. So hart es auch klingt, Mrs. Claim, ich glaube nicht daran, daß Ihr Mann noch einmal zurückkehren wird.«
    Selbst in der Dunkelheit konnte Sinclair erkennen, wie das Gesicht der Frau eine schon steinerne Starrheit annahm. »Bitte«, sagte sie.
    »Bitte, ich kann so etwas nicht hören.« Sie sprang auf und deutete auf den Ausgang zum Bahnsteig. »Gehen Sie, Mister. Gehen Sie schnell. Ich lasse mir von Ihnen meinen Mann nicht…« Ihr fehlten die passenden Worte, und sie sprach danach von Erinnerung nehmen, kaputtmachen und ähnlichem.
    »Es ist gut, Mrs. Claim, ich werde Sie schon verlassen.« Der ehemalige Anwalt näherte sich dem Ausgang, schaute nicht mehr zurück und trat auf den Bahnsteig. Dicht hinter der Tür allerdings drehte er sich noch einmal um und schaute durch eine Lücke, die einmal mit einer Fensterscheibe gefüllt gewesen war.
    Er sah die Frau noch auf der Bank hocken. Jetzt, wo sie wieder allein war, hielt sie den Kopf gesenkt, sprach aber wieder mit sich selbst und wiederholte die Sätze, die sie schon mehrere Male gesagt hatte.
    Horace F. Sinclair drehte sich ab. Er ging einige Schritte weiter, so daß er an der Bohlenkante stehenblieb. Vor seinen Fußspitzen floß der dünne Nebel über die Gleise und kroch wie langer, dünner Schleim an den Wänden des zerstörten Stationsgebäudes hoch. In jede Ritze drang er ein, kein Spalt war schmal genug, um ihn nicht durchzulassen.
    Wie ein Leichentuch, dachte Sinclair und hoffte, daß dies kein schlechtes Omen war.
    Er drehte sich in die Richtung, in der der Zug verschwunden war.
    Schon nach wenigen Yards konnte er nicht mehr viel erkennen, weil alles ineinanderfloß, als hätte jemand in einer gewaltigen Schüssel herumgequirlt.
    Er trat zwischen die Gleise. Auch noch aus seiner Jugend kannte er den alten Trick, bückte sich und legte ein Ohr auf die Schiene.
    Zwar vernahm er nur ein minimales Vibrieren oder Summen, aber das waren keine Geräusche, die eine Ankunft des Zuges ankündigten.
    Horace F. Sinclair stellte sich wieder auf den Bahnsteig. Sein Gesicht war glatt, es hatte einen kalten und gleichzeitig besorgten Ausdruck angenommen.
    Aus dem ehemaligen Wartesaal aber hörte er die Stimme der Madge Claim. »Er kommt, er wird kommen. Er läßt mich nicht im Stich, nein, das wird er bestimmt nicht…«
    Sinclair schüttelte nur den Kopf. »Du irrst dich, gute Frau. Was die Hölle einmal hat, gibt sie freiwillig nicht wieder zurück.« Und er dachte dabei auch an seinen Sohn…
    ***
    Ich hatte Pech. Vielleicht war ich auch zu aufgeregt, denn beim Sprung in den Wagen stieß ich mit der rechten Fußspitze gegen die Kante der Eisenstufe, kippte nach vorn und wäre aufgeschlagen, hätte ich mich nicht an einem Haltegriff fangen können.
    So kam ich noch in diesen Wagen hinein, dessen Inneres vom Gesang der Zombies erfüllt war.
    Ich mußte mich nach rechts wenden, sah die Sitzbänke an den Gestängen und erkannte auch das tanzende Licht, das eine rotgelbe Farbe angenommen hatte.
    Feuer strahlte so ein Licht ab.
    Hinter mir kletterte der Zombie in den Wagen: Ich hatte keine Zeit, mich um ihn zu kümmern, das andere Geschehen war viel wichtiger. Ich stürmte vor und genau in den Pulk der Zombies, die sich um das Feuer versammelt hatten.
    Ich bin kein Killer wie manche Filmhelden, die unter dem Deckmantel des Gesetzes ihren Mordgelüsten nachgehen, auch nicht bei diesen bleichen Gestalten, sie räumte ich mit gewaltigen Rundschlägen zur Seite. Beide Arme trafen. Meine Handrücken klatschten gegen die teigigen Gesichter und Hälse. Die Untoten, sowieso nicht sicher auf den Beinen, taumelten durch den Wagen. Sie fielen zwischen die Sitze, einer landete am Boden, andere krachten gegen die Innenwände.
    Um den Konstabler retten zu können, brauchte ich beide Hände.
    Er lag auf einem bahrenähnlichen Tisch, starrte mich und mein vor der Brust baumelndes Kreuz an, und ich sah einen Flammenkranz um ihn herum, der ihn noch nicht verbrannt hatte.
    Unter den Achseln griff ich zu. Mit Gewalt riß ich ihn in die Höhe.
    Er bewegte sich kaum, jammerte und stöhnte, während ich mich drehte und ihn über meine Schulter wuchtete.
    Es ging allein um ihn. Er mußte

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