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0459 - Der Archivplanet

Titel: 0459 - Der Archivplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich deutlich in seinem Gesicht widerspiegelte.
    Die Antwort verblüffte ihn maßlos.
    Bedächtig sagte Ybsanow: „Ein Wissender kann beispielsweise feststellen, ob der von uns allen erwartete Ganjo mit Ihnen, Ovaron, identisch ist oder nicht."
    Ovaron wurde blaß. Er wandte sich wie hilfesuchend an Rhodan. Schließlich stand er auf und trat vor Ybsanow.
    „Sind Sie ein Weiser?"
    Ybsanow zögerte.
    „Niemals wird ein Weiser von sich behaupten, er sei weise. Nur ein Narr sagt, er sei weise, wenn er ein Narr ist."
    Cascal sagte verblüfft und nicht ohne eine gewisse, eigenartige Bewunderung: „Das ist, meine lieben Freunde, eine Logik, die einen glatt aus einem Sessel werfen kann. Bei allen Göttern der Milchstraße - ich liebe solche Bonmots."
    Er sah genau, wie langsam die Beklemmung von Ovaron wich.
    Trotzdem blieb der Cappin unruhig, gespannt und von einer quälenden Ungewißheit erfüllt. Wie konnte er es ihnen beweisen ...
     
    3.
     
    Ein großer Teil von Joaquin Manuel Cascals Fähigkeit, in der entsprechenden Situation absolut schnell, richtig und, auf das Ganze bezogen, vernünftig zu handeln, bestand in der vorhergegangenen Analyse dieser Situation oder dessen, was er erwartete. Voraussetzung zur Analyse war präzise Beobachtung.
    Freilich war diese Beobachtung nur ein Teil der Faktoren, die Cascal bisher in allen Gefahren hatten überleben lassen. Und es waren viele Gefahren gewesen, die er überlebt hatte. Solche des Verstandes und solche des Körpers. Joaquin saß scheinbar entspannt in seinem riesigen Sessel, mit dem Rücken zu einer farbigen Glaswand. Vor sich sah er sämtliche Teilnehmer an dieser Unterhaltung.
    Um Rhodans Schultern lag wie ein exotischer Umhang Whisper. Auch er, jener merkwürdige Symbiont, vermittelte Rhodan einen Teil der Gedanken seiner Gesprächspartner.
    Unsichtbare Antennen erstreckten sich nach allen Seiten.
    Ovaron und Ybsanow unterhielten sich, schnell und angeregt kamen Fragen und Antworten.
    „Nur ein Wissender, kann sofort feststellen", sagte soeben Ybsanow, „ob der erwartete Ganjo mit Ihnen identisch ist."
    „Das kann nur deswegen geschehen", antwortete Ovaron, „weil ich ein Tryzomtänzer bin. Die beiden Tryzomkörperchen in meinem Kreislauf sagen dem Wissenden, daß ich ein Zweidenker, folglich also der Ganjo bin."
    Ybsanow lächelte abwartend.
    „Auch auf technischer Ebene sind diese Tatsachen feststellbar", schaltete sich Kalabasch ein. „Aber Geräte selbst der besten Bauweise können getäuscht werden."
    Ovaron fragte erstaunt: „Sie vermuten, daß ich einen Betrug versuche?"
    Ybsanow ließ seine bestechende Höflichkeit für einen Moment fallen, die Falten in seinem alten Gesicht vertieften sich.
    „Wir wissen sehr genau", sagte er leise, und die Geräusche leiser Unterhaltungen zwischen anderen Versammelten hörten schlagartig auf, als habe jemand ein Signal gegeben, „daß es unter den Takerern schon in fernster Vergangenheit viele Männer und Frauen gegeben hat, die ebenfalls Tryzomtänzer gewesen sind."
    Ovaron sagte scharf: „Auch diese Fähigkeit kann künstlich erzeugt werden."
    Stille breitete sich aus, erwartungsvolle Stille. Kamen sie jetzt an den Kern der Wahrheit?
    „Die Kunst oder die Möglichkeiten, die zwei Tryzomkörperchen in einen Cappin hineinzupflanzen, ist allerdings verlorengegangen. Wenigstens nahmen wir das aufgrund unserer Kenntnisse an.
    Dagegen spricht aber der Umstand, daß es unter den Takerern auch viele Pedotransferer gibt."
    Ovaron war zutiefst überrascht.
    „Das bedeutet also", sagte er verblüfft und stockend, „daß die Träger eines Tryzomkörperchens oder mehrerer Tryzomkörperchen durchaus nicht identisch mit Transferpolern sind?""Das bedeutet also", sagte er verblüfft und stockend, „daß die Träger eines Tryzomkörperchens oder mehrerer Tryzomkörperchen durchaus nicht identisch mit Transferpolern sind?"
    Ybsanow klärte ihn darüber auf, wie sich die Tatsachen gegenseitig verhielten.
    „Richtig", sagte der Patriarch und schien zu staunen, daß Ovaron dies nicht wußte. „So ist es. Man hat im Laufe der letzten Jahrhunderttausende andere Methoden entdeckt, um die Pedotransferierung, beziehungsweise die so benannte Fähigkeit, in normale Cappins einzupflanzen."
    Ovaron rief verzweifelt: „Dazu wird in erster Linie wohl eine Art Aufladung oder Aktivierung gewisser brachliegender Teile des Hirns, beziehungsweise des Verstandes gehören?"
    „Ja."
    Die Verhältnisse begannen sich, noch bevor das erste

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