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0459 - Der Archivplanet

Titel: 0459 - Der Archivplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte fast entrüstet: „Es ist unglaublich, welche Perspektiven sich hier auf tun, Ybsanow. Ich würde gern das Ende miterleben, aber ich muß morgen starten, die NORRO wird gebraucht."
    „Ich kann es einfach nicht glauben!" meinte Ybsanow stöhnend.
    „Bilden Sie sich selbst ein Urteil!" schlug Rhodan vor und schaltete den Projektor ein. Auf den Schirmen entstanden Bilder.
    Die kleineren Schirme zeigten Vergrößerungen innerhalb eines bestimmten Bildes. Zuerst wurde ein Eingang mit dem charakteristischen Kodemuster gezeigt.
    „Vierte Ebene von unten", kommentierte Gucky und knabberte an einer eiskalten Mohrrübe herum, die ihm nur wenig zu schmecken schien.
    Das Bild wechselte.
    Gucky hatte aus dem toten Winkel zwischen zwei Schaltkästen hervor gefilmt. Man sah eine Gruppe von fünf Takerern an der Arbeit. Sie hatten einen Schirm aufgestellt, ein zweiter lief. Beide Schirme zeigten fast synchrone Bilder und Daten.
    Fast!
    Jedesmal, wenn ein Fehler zu erkennen war, schalteten sich die Vergrößerungsschirme ein. Das Bild wurde angehalten oder lief in Zeitlupe ab. Deutlich war zu erkennen, daß gewisse Informationen gelöscht und an ihrer Stelle andere eingespeist wurden.
    Insgesamt sechs solcher Filme wurden gezeigt.
    Sechs Gruppen, natürlich eine Gruppe mehrmals, arbeiteten hier. Die Filme waren ohne logischen Zusammenhang, aber sie zeigten sechsmal dasselbe. Takerer fälschten die Archive.
    Insgesamt vierundzwanzig verschiedene Datengruppen waren ausgewechselt worden. Bilder, Kommentare, Zeugenberichte, Daten, Details, Aussagen und Vorträge. Vierundzwanzig Fehler in einem Tag -nein, fast nur innerhalb eines langen Nachmittags.
    Die Schirme wurden hell.
    „Vierundzwanzigmal wurde hier vor Ihren Augen gegen die Gastfreundschaft verstoßen. Noch schlimmer: Gegen die Wahrheit. Das war die Arbeit eines Tages. In vier Tagen sind es mindestens hundert gefälschte Daten. In vierzig Tagen tausend, in einem Jahr rund fünfzig-tausend Daten. Wie lange arbeiten hier schon Takerer als Kontrollorgane, Ybsanow?" fragte Rhodan ruhig.
    Ybsanow antwortete stöhnend.
    „Jahrtausende! Ich glaube es nicht."
    Sie waren aus dem einzigen Grund argwöhnisch - noch nie war ein Moritator angetastet worden. Noch niemals war einer von ihnen in der Arbeit behindert worden. Sie hielten sich für integer, und sie waren es auch - in ihrer Sicht.
    Rhodans Arm schnellte hoch. Der Großadministrator deutete auf Kalabasch und sagte hart: „Ziehen Sie die Schlußfolgerung. Kalabasch!"
    Nach einigem Zögern sagte der Moritator: „Wenn es wahr ist, was Ihre Filme zeigen, dann fälschen seit undenkbaren Zeiten die Takerer die Informationen. Sind die Informationen gefälscht, dann nehmen die Schiffe der Moritatoren falsche Informationen auf.
    Sind wiederum diese aufgenommenen und episch aufbereiteten Informationen falsch, dann müssen es auch die Schilderungen sein!"
    „Nicht auszudenken! Sie haben unrecht, Terraner!" sagte Ybsanow.
    Rhodans Gesicht glich einer Maske.
    ."Sind unsere Schilderungen falsch ... dann haben wir die Völker dieser Milchstraße betrogen. Wir haben ein völlig falsches Bild vermittelt."
    Rhodan sagte scharf: „Sie haben das Bild vermittelt, das die Takerer wünschten.
    Das gilt aber nicht uneingeschränkt, denn die Anwesenheit der Takerer bedeutet, daß die Fälschungen noch nicht vollkommen sind."
    Kalabasch sprang auf.
    „Das glaube ich nicht!" schrie er. „Das darf nicht sein! Wir Moritatoren sind unangreifbar! Unverletzlich - es sind Fälschungen, Fremder!"
    Rhodan blieb besonnen.
    „Ich kann Ihnen nicht beweisen, daß es keine Fälschungen sind. Ich kann nur unsere Ehrlichkeit beteuern. Eines sage ich Ihnen jetzt in aller Deutlichkeit: Sie dürfen den Takerern nicht trauen!"
    Ybsanow schien halb überzeugt zu sein, aber er fragte: „Wer sagt mir, daß ich Ihnen trauen kann?"
    „Verhält sich eine Rasse, die einen aus Ihrem Volk fand, mit ihm hierher reiste und ihm bei allen seinen Versuchen hilft, unbedingt deswegen auch betrügerisch?" fragte Rhodan und hob die Hand - „Nein. Ich bin verwirrt!" gestand Ybsanow.
    „Was wollen Sie tun?" fragte Rhodan leise.
    „Warten!" antwortete der Patriarch.
    „Worauf?"
    Es entstand eine Pause. Alle drei Männer schienen zutiefst mit ihren Gedanken beschäftigt zu sein. Rhodan ließ den beiden Moritatoren genügend Zeit, und schließlich sagte der alte Mann: „Ich mache Ihnen ein Angebot. Vielmehr - es ist ein Vorschlag."
    „Ich höre", sagte Rhodan.
    „Ich muß

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