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0459 - Der Archivplanet

Titel: 0459 - Der Archivplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gestehen, daß mich die Filmaufnahmen sehr beeindruckt haben", sagte Ybsanow leise. „Aber die Möglichkeit, daß sie gefälscht sind, ist nicht auszuschließen. Wir können uns vorstellen, daß der Grund, als Ganjo erklärt zu werden, viele Männer vom besten Charakter verdirbt. Wir warten."
    „Sie warten unter Umständen zu lange!" sagte Rhodan.
    „Wir warten auf den nächsten Zwischenfall", sagte Ybsanow, ohne sich durch die Unterbrechung aus dem Konzept bringen zu lassen. „Sollte noch etwas in dieser Richtung passieren, dann reagieren wir."
    Rhodan nickte anerkennend.
    „Sie haben wirklich ein Gemüt wie ein Felsbrocken", sagte er.
    „Muß es erst Verwundete und Tote geben? Denken Sie an Scholschowo! Auch ihn haben wir zu retten versucht, nachdem er von Takerern tödlich verletzt wurde."
    Ybsanow meinte bedrückt: „Trotzdem - mir fehlt der letzte Beweis. Verstehen Sie bitte unsere Lage."
    „Ich bemühe mich darum", antwortete der Großadministrator.
    „Auch wenn es mir schwerfällt!"
    Ybsanow stand auf.
    „Ich hoffe, daß sich alle Fragen zufriedenstellend lösen lassen werden", meinte er.
    „Das hoffe ich auch", antwortete Rhodan, innerlich bebend. Er war nahe daran, seine Geduld zu verlieren - seq war auf sehr harte Proben gestellt worden. Als Kalabasch und Ybsanow sich zum Türschott in Bewegung setzten, summte der Interkom auf.
    Rhodan meldete sich.
    „Sir, wir haben eben einen Notruf aufgefangen."
    Rhodan fragte blitzschnell: „Wer?"
    „Cascal!"
    „Was sagte er?"
    Es war Rhodan anzusehen, daß er sich sorgte.
    „Der Ganjo soll ermordet werden!"
    „Wir kommen sofort!" rief Rhodan, fuhr herum und sagte zu den zwei Moritatoren: „Schließen Sie sich an. Hier haben Sie den letzten Beweis.
    Man will Ovaron umbringen! Genügt Ihnen das?"
    Er rannte aus dem Raum hinaus und ließ die zwei Cappins stehen.
    Ein junger Offizier brachte sie hinaus, durch den Antigravschacht hinunter auf den Raumhafen und in den wartenden Gleiter. Als die zwei Moritatoren die Maschine bestiegen, sahen sie das terranische Kommando, das mit rasender Geschwindigkeit auf der Verbindungspiste zwischen Hafen und der Stadt Tuo Fryden entlangfegte.
    Was war geschehen?
    Joaquin Manuel Cascal saß im Schatten eines alten, breiten Baumstammes. Im Laubwerk summten unbekannte Insekten, und die Landschaft hier am Grund der gigantischen Archivspirale sah ähnlich aus wie ein alter Park in Terrania City.
    Cascal hatte den winzigen Gleiter abgestellt, lehnte tief in dem kleinen Sessel hinter der Steuerung, hatte die Stiefel auf das Instrumentenbord gelegt und las.
    Er blätterte eine weitere Seite des Bestiariums um.
    Leise sagte er: „Eine treffliche Einsicht!"
    Während er las und sich entspannte, beobachtete er immer wider seine Umgebung. Er sah die zierlichen Bauten der Tempelchen - oder was immer sie darstellen sollten. Er hörte das Plätschern des Baches, der von Norden nach Süden in vielen Windungen, Schleifen und durch einen bizarr geformten kleineren See floß. Geschickt war hier das Grundwasser abgefangen und verwendet worden -vor undenkbar lange zurückliegenden Jahren. Niemand war in seiner Nähe, von ein paar zutraulichen Tieren abgesehen.
    „Meldehunde verhalten sich meist wie normale Hunde der Gattung Canis vulgaris. Sie sind vermutlich nur deshalb so unmusikalisch, weil sie ein besseres Gehör als die Menschen haben."
    Dazu summte Cascal einige Takte eines Liedes von Zodiak Goradon, dem zwölffingerigen Barden des Imperiums, dessen Lieder inzwischen sogar in der Tonbibliothek der MARCO POLO in schönen Stereoaufnahmen vorlagen.
    Cascal sah sich um.
    „Noch niemand!" sagte er.
    Vor ihm waren die Durchbrüche der untersten Ebene. Die letzte Spirale wirkte ein bißchen wie ein antiker Bogengang, denn auf einer Seite sah man direkt in den Park hinein. Von dem Umgang, mehr als dreißig Kilometer lang, hatte man die schönsten Blicke - Schneisen und Durchschläge wie in einem Barockgarten wechselten sich ab. Immer wieder entstanden neue Bilder, neue Landschaftsformationen. Der Zauber der Landschaft verlor für Cascal einiges von seiner Wirkung, als der Mann an die Reinigungsmaschinen dachte, die sich auf ihn zugewälzt hatten.
    Wo blieben die drei anderen Männer?
    „Eile mit Weile", sagte Cascal.
    Er führte in Ermangelung eines Gesprächspartners Selbstgespräche, es gab Schlimmeres zu Zeiten des Alleinseins.
    Cascal hatte einen Gleiter genommen, war mit ihm durch einen Nebengang geglitten und in einem Lift

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