0459 - Der Archivplanet
in einem Archivraum mit Gas vergiftet werden. So zerschoß dieser Mann eine gläserne Wand.
Das rettete unser Leben."
Rhodan und Ovaron waren die nächsten, die hier eintrafen.
„Was ist passiert?" fragte Rhodan.
Cascal deutete auf das Stück Korridor, das hinter ihnen lag.
„Mit einem Gleiter brauchen Sie nur zehn Minuten, Sir", sagte er. „Man hat uns in zwei ausgeklügelte Fallen gelockt."
Rhodan drehte sich wortlos um, winkte Ovaron und schwang sich in den Gleiter der Takerer. Die Maschine drehte sich und schoß den langen, gekrümmten Korridor abwärts.
Nach drei Minuten waren Rhodan und Ovaron wieder an Ort und Stelle.
„Der Tod der Terraner sollte in äußerster Reinheit stattfinden", sagte Cascal schneidend, „Sahen Sie, Sir, wie man uns beseitigen wollte?"
Rhodan sah den Patriarchen Ybsanow eindringlich an.
Dann sagte Ovaron: „Keiner von uns Fremden hatte genügend über die technische Ausrüstung der Archivräume gewußt. Keiner hätte diese beiden Fallen einrichten können. Es bleiben zwei Möglichkeiten offen."
Der Takerer Misyen fragte scharf: „Was wollen Sie damit andeuten, Fremder?"
Er sah, während er das Wort an Ovaron richtete, Cascal scharf an. Fürchtete er von Joak eine unüberlegte Handlung?
„Entweder hat einer der sechstausend Moritatoren von Tuo Fryden den Anschlag vorbereitet - oder es war einer der fünfzig Takerer. Wir können es uns auch ausrechnen. Was halten Sie davon, Ybsanow?"
„Ich schließe eine Beteiligung der Moritatoren aus!" sagte der Patriarch ungewöhnlich heftig.
Perry Rhodan schien die Diskussion beenden zu wollen.
„Wie ist es mit der Aufgabe von Waffenkontrolleuren vereinbart, die Waffen auf Gäste dieses Planeten Molakesch zu richten, dessen Gäste sie selbst sind? Hören Sie damit auf, Misyen, sonst müßten die Moritatoren annehmen, daß Ihnen etwas daran liegt, dieses Archiv hier zu vernichten."
„Es ist richtig, was unser Gast ausgeführt hat. Verletzen Sie nicht das Gastrecht, Misyen!" sagte der Patriarch warnend.
Misyen gab seinen Männern einen Wink.
„Los", sagte er. „Wir haben leider keine Beweise dafür, daß diese verbrecherischen Fremden das Archiv zerstören wollen.
Aber wir werden Beweise liefern."
Cascal sah aus wie ein Mann, der sich genau überlegt, wohin er einen Schlag plazieren mußte, um seinen Gegner außer Gefecht zu setzen.
Roi Danton meinte unhörbar: „Rege Er sich nicht über derlei Pöbel auf, Joak! Er sollte erhaben darob sein!"
Cascal atmete lange und hörbar aus.
„Er hat recht, Roi", sagte er. „Gehen wir ohne Prügelei!"
Die Takerer entsicherten die Waffen und steckten sie ein.
Rhodan sah langsam und nachdenklich von einem der Anwesenden zum anderen. Dann sagte er mit unüberhörbarer Schärfe: „Ich behalte mir vor, aus diesen Vorfällen Schlüsse zu ziehen.
Ich möchte eine deutliche Warnung aussprechen, die Sie, Misyen, sehr beachten sollten.
Sie wie wir sind hier Gäste.
Wir werden die Gastfreundschaft nicht verletzen, wir helfen nur einem Freund. Diesem Mann hier. Bei dem geringsten Zwischenfall, der jetzt noch folgt, werden wir unsere Hilfe mit schwerbewaffneten Mannschaften durchführen. Ich möchte aber vermeiden, daß es soweit kommt.
Trotzdem sollten Sie sich überlegen, was Sie zu unternehmen gedenken. Diese vier Männer sind, das wissen Sie so gut wie ich, unschuldig. Sie gehen mit uns. Wir kommen morgen wieder und hoffen, daß wir kein zweites Mal belästigt werden."
Die Terraner zogen sich zurück.
Die vier Takerer standen unschlüssig da, und im Gesicht von Misyen arbeitete es. Ybsanow bemerkte dies. Er übersah auch nicht den Blick voll glühenden Hasses, den Misyen Ovaron nachschickte. Dann ging auch der Patriarch.
Er verwünschte den Augenblick, als das Pyramidenschiff gelandet und Kalabasch ihn um Hilfe ersucht hatte. Um Hilfe für die Fremden.
Eines stand fest: Die Takerer schienen die Fremden nicht zu mögen.
Und besonders denjenigen nicht, der sich Ovaron nannte, und behauptete, der Ganjo zu sein.
Der Nächste Tag verlief ähnlich, nur ohne Attentatsversuche.
Verstärkt durch zwei Dutzend Männer und Frauen des Leichten Kreuzers arbeiteten sich die Terraner mit Ovaron und Merceile langsam weiter durch die Vielfalt der Informationen. Sie kopierten, suchten aus und verwarfen wieder - Ovaron war überall und rannte den ganzen Tag umher, von einem Bildschirm zum anderen. Diesmal aber gingen sie, nachdem Dr. Troyanos auf diese Fälschung gestoßen war, nach einem
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