0459 - Geheimwaffe Ghoul
war der Lada!
Auf einmal wußte er, daß diese beiden Personen darin in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Auftauchen des Ghouls standen. Sicherheitshalber ging er so weit zurück, daß ihm der Ascona eine Deckung bieten konnte, wenn er sich duckte.
Das mußte er in den folgenden zwei Sekunden. Aus der Seitenscheibe des Lada schob sich etwas Schwarzes hervor, daß ziemlich lang aussah und von einer behandschuhten Hand gehalten wurde.
Ein mit Schalldämpfer versehener Revolver!
Die Schüsse waren nicht zu hören. Trotzdem bekam Suko sie mit.
Eine halbe Armlänge von ihm entfernt stanzte die erste Kugel ein Loch in die Karosserie des Ascona. Die nächste versah die hintere Seitenscheibe mit einem kleinen Loch und einem undurchsichtigen Spinnenmuster, und ein drittes Geschoß jaulte parallel zur Frontscheibe vorbei.
Suko lag neben dem Wagen auf der Fahrbahn und hatte sich fest gegen den Asphalt gepreßt. Der Motor des Lada heulte lauter auf, als der Fahrer beschleunigte.
Suko sah ihn die Straße hinabjagen und konnte nicht einmal das Nummernschild erkennen.
Für einen Moment blieb er neben dem Opel stehen. Er konnte jetzt auf die Polizei warten und deren Fragen über sich ergehen lassen. Es gab auch eine andere Möglichkeit.
Der Wagenschlüssel steckte. Suko brauchte den Toten nur auf den anderen Sitz zu wuchten und wegzufahren. Bis die Polizei reagierte, hoffte er, sein Ziel erreicht zu haben.
In der nächsten Minute erwachte er zu einer fieberhaften Tätigkeit.
Er löste den Gurt, drückte den Toten zur Seite, nahm selbst auf dem an der Rückseite blutbespritzten Sitz Platz und rammte die Tür zu.
Bevor er startete, warf er noch einen Blick auf die Hausreihe. Natürlich war den Menschen etwas aufgefallen. Sie standen vor ihren Haustüren und schauten auf die Straße. Auch Sukos Wirtin befand sich unter den Neugierigen. Sie würde natürlich eine genaue Beschreibung geben können, aber das war dem Inspektor egal.
Hier ging es um mehr, um viel mehr.
Suko fuhr den Wagen so schnell an, daß dessen Räder durchdrehten und schwarze Streifen auf der Straße hinterließen. Ein Mann wollte noch auf die Straße und vor den Opel laufen, um ihn zu stoppen, er war aber zu langsam. Suko schaltete innerhalb kurzer Zeit in den dritten Gang hoch und bekam Fahrt.
Erst als er die Siedlung verlassen und sich der City von Reykjavik näherte, ging es ihm etwas besser. Zu lange durfte er nicht auf der Straße bleiben. Eine Großfahndung würde sicherlich in wenigen Minuten anlaufen. Gerade kurz vor dem hohen Besuch waren die Polizisten in der Stadt besonders motiviert.
Vor einem Lastwagen bog er in eine breite Straße ein, die parallel zum Hafen führte. Diese Straße brachte ihn auch aus der Stadt heraus. Zudem führte sie zu einem der amerikanischen Militär-Stützpunkte, die sich auf der Insel befanden.
Der Verkehr war dicht wie selten.
Suko mußte an einer Ampel stoppen und kümmerte sich zunächst um den toten CIA-Mann. Er drückte dessen Kopf so zur Seite, daß auch jemand, der in den Wagen hineinschaute, nicht sehen konnte, was mit dem Mann geschehen war.
Angenehm war es nicht, mit einem Toten spazieren zu fahren, doch es blieb Suko keine andere Möglichkeit.
Er horchte auf Sirenenklang, aber es blieb ruhig. Niemand schien sich an eine Verfolgung gemacht zu haben.
Auch die längste Straße hat einmal ein Ende. Suko erreichte die Vororte, sah die entsprechenden Hinweisschilder und bog bald darauf in einen schmalen Weg ein, der wenig später von einem hohen Maschendrahtzaun an der linken Seite begrenzt wurde. Hinter dem Zaun lag bereits das Gelände der Amerikaner.
Vor einem bewachten Tor stoppte Suko. Ein kräftiger G.I. trat an den Ascona heran, schaute hinein, sah den Toten und reagierte wie ein Automat. Die Maschinenpistole rutschte von seiner Schulter. Er hielt sie lässig mit einer Hand, während er mit der anderen in einen bestimmten Rhythmus winkte.
Kurze Zeit später war der Wagen umstellt. Suko hütete sich, eine falsche Bewegung zu machen. Er blieb ruhig sitzen und hatte beide Hände auf den Lenkradring gelegt.
Ein Offizier mit Stahlhelm auf dem Kopf öffnete ihm persönlich die Tür.
»Aussteigen!«
Suko kletterte aus dem Wagen. MPi-Mündungen starrten ihn an wie dunkle Glotzaugen.
»Festnehmen!« lautete der nächste Befehl, aber Suko sprach dagegen.
»Augenblick noch. Ich bin freiwillig hergekommen und bestimmt nicht ohne Grund. Ich muß mit Ihrem Commander reden.«
Der Offizier starrte
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