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046 - Die Menschenfressende Bestie

046 - Die Menschenfressende Bestie

Titel: 046 - Die Menschenfressende Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Koloß aus Glas und Beton.
    Rundum liefen Balkons. Und diese Balkons waren auch von den
Korridoren her zu erreichen. Aber zu diesem Zweck hätte er die Vorhalle durch queren
müssen. Und genau das wollte er vermeiden. Es barg eine unberechenbare Gefahr
in sich, wenn der Nachtportier ihn zu sehen bekam.
    Andrews ließ sein Cabrio am äußersten Rand des Parkplatzes stehen
und näherte sich dann, im Schutz der zahlreich abgestellten Wagen, der
Westseite des Hotels. Von hier aus konnte er mit etwas Geschick seinen Plan
weiterführen. Der Balkon im Parterre war so tief angesetzt, daß ein
fünfjähriger Junge ihn bequem hätte erklettern können.
    Lee Andrews trat auf die Brüstung, reckte sich und hangelte sich
nach oben, die tiefe Kerbe in der Wand benutzend, die zwischen Balkonen des
Parterres und denen des ersten Stockwerks im Mauerwerk lagen. Ohne
Schwierigkeiten erreichte er die erste Etage. Das Eckzimmer war es. Die Balkone
der einzelnen Zimmer waren durch einen flachen Mauervorsprung voneinander
getrennt. Man brauchte dieses Hindernis nur zu über klettern.
    Sekundenlang verharrte Andrews in der Bewegung, schloß die Augen
und tastete dann nach dem botanisiertrommelähnlichen Behälter, den er aus dem
Institut mitgenommen hatte. Er hing an einer dünnen Schnur an seinem Hals. In
dem Plastikkarton raschelte es.
    Nur Andrews wußte, was es war. Er trug den Tod bei sich. Und dem
ahnungslosen Schläfer hinter der unverschlossenen Balkontür war dieser Tod
bestimmt.
    Die spaltbreit geöffnete Balkontür bewegte sich kaum merklich, als
der dunkle Arm sich hereinschob.
    Lautlos schnappte der etwa schuhkartongroße Behälter auf, und ein
dunkles Etwas schabte über die Plastikwandungen, wurde heraus geschüttelt und
fiel auf den Teppichboden. Ein Skorpion, groß wie eine Männerfaust, bewegte
sich mit zuckendem Schwanzstachel zwischen den Beinen der Couch und dem Sessel.
    Der Schläfer in dem breiten Hotelbett merkte nichts von der
tödlichen Gefahr.
    »Mr. Harris!«
rief eine leise Stimme vom Balkon her. Und noch einmal: »Mr. Harris?« ,
    Der Hotelgast regte sich. Während die Balkontür vorsichtig
zugezogen wurde, registrierte Harris im Halbschlaf, daß sein Name gerufen
wurde.
    »Ja?« fragte der Hotelgast schläfrig und drehte den Kopf auf die
Seite.
    Es war die erste Nacht, die Brad Harris in diesem Hotel
verbrachte. Und im ersten Augenblick war er sich gar nicht bewußt, wo er sich
befand.
    Seine Bewegung und das Rascheln der Bettdecke machten das
gefährliche Insekt aufmerksam, zeigten ihm an, wo der Feind zu suchen war. Der
Skorpion kroch lautlos über den Teppichboden. Einmal rieb sich sein harter
Chitinpanzer am Bein des Bettes, und das Geräusch wurde von Harris genau aufgenommen.
    »Ist da jemand?« Seine Stimme klang mit einem Male frisch. Harris
war hellwach. Mit klaren Augen durchbohrte er das Dunkel des Zimmers, das ihn
umgab. Die dünne Bettdecke flog zurück, Harris richtete sich auf. Seine nackten
Füße berührten den weichen Teppichboden.
    Der Hotelgast zögerte. Sein Blick fiel auf die Balkontür. Hatte er
sie nicht offengelassen, ehe er sich schlafen legte? Und die Stimme - er hatte
doch ganz deutlich jemand seinen Namen rufen hören!
    Er wollte sich erheben, zum Balkon vorgehen. Unruhe erfüllte ihn -
die sich von einem Augenblick zum anderen in maßloses Entsetzen um wandelte.
    Die Bewegung zwischen seinen nackten Füßen!
    Instinktiv begriff Harris die Gefahr, wollte noch zur Seite
ausweichen. Aber der Skorpion war schneller. Die Bewegung reizte das seltsam er
regte Tier noch mehr. Der Schwanz schnellte herum, und der Giftstachel bohrte
sich seitlich in den linken Fuß von Brad Harris.
    Der Amerikaner reagierte blitzschnell. Mit einem dumpfen Knurren
schleuderte er das große, häßliche Insekt über den Teppichboden, daß es gegen
die Front des niedrigen Schrankes knallte und dort zuckend liegen blieb. Harris
bückte sich, griff nach der schmerzenden Stelle. Er mußte das Gift aus der
Wunde bekommen.
    Schweiß perlte auf seiner Stirn, in Sekundenschnelle überfiel ihn
eine Schwäche, die er nicht erwartet hatte. Er richtete sich auf, taumelte auf
die Tür zu, wollte sie aufreißen. Seine Glieder wurden schwer wie Blei. Sein
Herzschlag beschleunigte sich. Er fühlte das Pochen des Pulses bis in die
äußersten Spitzen seiner Finger.
    Brad Harris gurgelte. Wertvolle Sekunden verstrichen, ehe er den
Schlüssel herumgedreht hatte und endlich die Tür öffnen konnte.
    Still und menschenleer der

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