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0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

Titel: 0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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der auf eine schäbige Weise yersucht, mich in eine Falle zu locken«, antwortete Gove, der seine Sicherheit zurückzugewinnen begann.
    »Sie werden sehr rasch merken, daß ich kein Spitzel bin.« Der Mann holte tief Luft. »Ich war es, der Harry Cutter erschoß!«
    ***
    Um sechs Uhr abends erschienen die ersten Ausgaben der Night-Revue im Straßenverkauf. Unsere Zentrale hatte Anweisung, alle Telefongespräche, die den Hover-Fall und das Interview in der Night-Revue betrafen, zu mir durchzustellen. Der erste Anruf kam wenige Minuten nach sechs Uhr. Der Anrufer war der Chefredakteur der Konkurrenzzeitung, der wütend darüber war, daß die Night-Revue seinem Blatt mit der Sensation zuvorgekommen war.
    Um zehn Minuten nach sieben Uhr erreichte mich ein. Anruf James Ragleys. Wie nahezu immer, so lag auch dieses Mal in seiner Stimme Kühle und Beherrschung. »Stimmen die Informationen der Night-Revue?« fragte er.
    »Wir sind dabei, den Fall auch einmal in einer anderen Beleuchtung zu betrachten«, antwortete ich vorsichtig.
    »Kann ich Einzelheiten erfahren, Mr. Cotton? Falls John mich auf Grund des Artikels anrufen würde, könnte ich ihn vielleicht bewegen, sich doch zu stellen.«
    »Ich bedaure, Mr. Ragley. Als Anwalt des immer noch verdächtigen Mannes kann ich Ihnen keine Details unserer noch nicht abgeschlossenen Untersuchungen mitteilen. Sie könnten Sie zum Vorteil Ihres Mandanten verwenden.«
    »Auf eine solche Antwort hin wird sich John sicherlich nicht stellen«, antwortete er bissig.
    Alice Deville telefonierte eine Viertelstunde nach acht Uhr. Auch sie wollte wissen, warum wir Hover plötzlich für unschuldig hielten. »Ich habe Mr. Ragley schon die Einzelheiten verweigern müssen, Miß Deville. Ich kann Ihnen nur sagen, daß wir Untersuchungen in einer bestimmten Richtung vorgenommen haben und daß sich immerhin die Möglichkeit abzeichnet, daß Ihr Verlobter auf tragische Weise in die Verbrechen verwickelt wurde.«
    Ich hatte nicht den Eindruck, als riefe meine Mitteilung bei ihr überschäumende Freude hervor. »Sie halten John also nicht mehr für den Mörder?«
    »Es ist noch zu früh, die Frage zu beantworten.«
    Sie wechselte das Thema. »Ich habe über die Einzelheiten meiner Entführung nachgedacht, Mr. Cotton. Ich habe mein Gedächtnis wirklich angestrengt, und ich glaube, mir sind Einzelheiten eingefallen, die vielleicht wichtig sein könnten. Wenn Sie zu mir kommen wollen, so werde ich Ihnen alles erzählen.«
    Phil, der auf der Nebenleitung mithörte, grinste breit wie ein Scheunentor. »Tut mir sehr leid, Miß Deville«, antwortete ich. »Gerade heute abend bin ich unabkömmlich. Ich werde Sie morgen vormittag besuchen.« Alice Deville sagte spitz: »Sie nehmen sich sehr wichtig, Mr. Cotton.« Dann hängte sie auf, ohne zu erklären, was sie mit diesem Satz meinte.
    Kurz nach elf blickte Phil auf die Armbanduhr. »Dein Mann ruft nicht an, Jerry.«
    »Wenn er überhaupt anruft, wird er spät anrufen. Vergiß nicht, daß er ja steckbrieflich gesucht wird. Er Wagt sicherlich nur, sein Versteck erst nach Mitternacht zu verlassen. Mag sein, daß er erst um zwei oder drei Uhr morgens anruft.«
    ***
    Roger Sander saß am Steuer des geliehenen Galaxie. Neben ihm saß Allan Gove, und die blauen Augen des Bosses funkelten den aufsässigen Blonden so wütend und energisch an wie je zuvor. Im Fond saßen Toxey und Lustow.
    Alles hatte sich seit dem Augenblick verändert, in dem Gove mit der Pistole in der Hand in das Büro am 29. Pier geplatzt war. Seit dieser Stunde sah Roger Sander sich wieder meilenweit von dem Ziel, Gove zu verdrängen und selbst Boß zu werden, zurückgeworfen. In wenigen Sätzen hatte Gove seinen Leuten auseinandergesetzt, auf welche Weise der Verdacht des FBI gegen die Bande endgültig zerstreut werden konnte. Sander, der ein viel schnelleres Gehirn besaß als Toxey und Lustow, hatte sofort begriffen, wie gut der Plan war. Trotzdem wollte er Einwände erheben. Gove hatte ihn nicht zu Wort kommen lassen. Mit gemächlicher Brutalität hatte er den Lauf Seiner Waffe in Sanders Magengrube gebohrt. »Unnötig, daß du deinen Senf dazugibst, Roger.«
    Sander hatte sich so heftig auf die Unterlippe gebissen, daß das Blut hervorgetreten war. Damit hatte er verloren, was er noch am Morgen erobert hatte: Das Vertrauen der beiden anderen Gorillas. Der hünenhafte Toxey und der ehemalige Matrose Lustow gingen sofort wieder zu Gove über. Grinsend hatte der Chef ihnen ihre Waffen

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