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0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

Titel: 0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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befinden.«
    Zu meiner Überraschung lachte er leise. »Sie werden mich abholen müssen. Ich hause in einer Hütte am Rande der Jamaica-Bucht. Ich weiß selbst nicht genau, wo sie liegt. Ich habe mich ja nicht hinausgewagt. Alles, was ich von meiner Umgebung weiß, ist, daß sich einige hundert Yard entfernt ein seit Jahren geschlossenes Restaurant befindet, das sich ›Zum Piraten‹ nennt, und daß die Flugzeuge von Kennedy Airport mich nahezu um meinen Verstand bringen. Hören Sie nicht das Dröhnen ihrer Motoren?« Tatsächlich waren im Hintergrund auf und ab schwellende Motorengeräusche zu hören.
    »In Ordnung! Wir werden Sie finden, John Hover.«
    Wieder lachte er. Offensichtlich war er ungeheuer erleichtert darüber, daß er sein Schicksal endlich in unsere Hände gelegt hatte. »Das ist doch völlig unnötig. Sie können doch…« Er unterbrach sich. »Oh, ich glaube, er kommt gerade.« Anscheinend drehte er sich um und nahm dabei den Hörer vom Ohr, denn ich hörte seine Stimme nur wie aus größerer Entfernung. Ich verstand aber, daß er sagte: »Wer sind Sie?«
    Ich glaube nicht, daß er eine Antwort erhielt. Ich vernahm wenige Schritte, ein Poltern und ein schwaches, sofort ersticktes Stöhnen.
    »Hover!« schrie ich in den Apparat, »John Hover!«
    Der Hörer wurde so sanft auf die Gabel gelegt, daß ich nicht einmal ein Klicken vernahm.
    Ich drückte die Gabel hinunter und ließ sie wieder hochschnellen. Die Zentrale meldete sich. »Einsatzchef Küstenschutzpolizei bitte! Dringend!«
    »Bleiben Sie in der Leitung! Ich stelle die Verbindung her.«
    Eine Minute später sprach ich mit dem Chef vom Dienst der Küstenschutzpolizei. Ich setzte ihm die Lage in wenigen Worten auseinander. »Wir wurden aus einem Weekendbungalow oder einer Hütte angerufen, die am Ufer der Jamaica-Bucht und in der Nähe eines geschlossenen Restaurants, das ›Zum Seeräuber‹ heißt, liegt. Mehr wissen wir nicht darüber. Können Sie den Platz finden?«
    »Nicht ganz einfach! Nahezu die ganze Küste längs der Jamaica-Bucht ist stolz auf ihre Piratentradition. Jede zweite Kneipe gibt sich einen Namen, der irgendwie mit Seeräuberei zusammenhängt. Wir werden unser bestes tun. Soll ich Sie anrufen?«
    »Können wir näher dranbleiben? In der Hütte ist vermutlich vor wenigen Minuten ein Mord begangen worden.« Er pfiff durch die Zähne. »Fahren Sie mit einem Wagen, der Funksprecheinrichtung besitzt, zu unserem Stützpunkt Destroy-Point an der Jamaica-Bucht. Während Sie fahren, versuche ich, das richtige Piratenrestaurant herauszufinden. Nötigenfalls dirigiere ich Sie über Sprechfunk um.«
    »Danke!«
    ***
    »Fahr langsamer!« befahl Allan Gove. »Wir haben keinen Grund, uns zu beeilen! Willst du, daß ein Verkehrscop auf einem Motorrad uns stoppt?« Widerwillig verminderte Sander den Druck auf den Gashebel. »Mit wem telefonierte er? Hast du gewußt, daß es ein Telefon in der Bude gab? Du sagtest, er wäre dort völlig abgeschnitten und allein. Statt dessen besitzt er ein Telefon und quasselt damit in der Gegend herum.«
    »Halt den Mund!« knurrte Gove.
    Noch war Sander nicht zu bremsen.
    »Nie sind deine Pläne perfekt. Immer hapert es irgendwo. Soll ich dir sagen, was der Bursche ist? Ein G-man. Ein Köder, mit dem sie dich in eine Falle locken wollen. Er hörte uns kommen. Er rief seine Leute an und gab ihnen ein Stichwort durch. Wir sind auf dem besten Wege in die vorbereitete Falle zu fahren.«
    »Unsinn! Er ist wirklich John Hover. Ich sah sein Bild in den Zeitungen.«
    »Und wer sagt dir, daß John Hover nicht ein Spitzel des FBI ist?«
    Wütend riß Gove seine Pistole aus der Halfter. »Halt jetzt endlich deinen Mund, Roger. Du schwafelst den größten Unsinn zusammen, weil du möchtest, daß ich in Schwierigkeiten gerate. Eher bist du ein Spitzel des FBI als John Hover.«
    Er wandte sich nach den Männern im Fond des Galaxie um. »Alles in Ordnung dort hinten?« erkundigte er sich.
    »Alles okay«, antworteten Toxey und Lustow wie aus einem Munde. Beide wandten die Gesichter dem Mann zu, der zwischen ihnen hockte, in sich zusammengesunken, aufrecht gehalten nur von den Fäusten der beiden Gorillas, und den Hut wie ein Betrunkener tief ins Gesicht gezogen.
    ***
    Der Ruf des Einsatzleiters erreichte uns, als wir den Jaguar mit flackerndem Rotlicht und heulender Sirene durch Brooklyn jagten. Phil preßte den Hörer ans Ohr. Noch während er lauschte, gab er mir ein Zeichen, mit der Geschwindigkeit herunterzugehen.

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