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0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

Titel: 0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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nachzudenken, warum zwei Menschen, nämlich Cutter und Doris Hard, mit einer 40er Pistole, wahrscheinlich mit Hovers Derring-Kanone, getötet wurden, während der unglückliche Journalist erschlagen wurde und die Kidnapper aus einem 38er Colt feuerten. Das sieht aus, als kämen diese Verbrechen nicht auf sein Konto, obwohl sie doch alle einen Zusammenhang zu haben scheinen.«
    »Cutter war Hovers Fahrer. Doris Hard war seine Freundin! Chester Dovan schrieb über den Fall, und Alice Deville ist Hovers Verlobte. Alles scheint sich um Hover zu drehen. Er ist die Zentralfigur.«
    »Wir müssen die Frage untersuchen, warum Harry Cutter erschossen worden ist.«
    »Wir haben die Frage schon einmal beantwortet. Er wußte zuviel über John Hover. Aus diesem Grunde erschoß er ihn.«
    »Warum erschoß er Doris Hard?«
    »Auch sie wußte etwas, das…« Phil vollendete den Satz nicht, sondern verbesserte sich: »Nein, das wäre nicht logisch. Als Doris Hard getötet wurde, war Hover schon auf der Flucht und stand unter Mordverdacht. Was immer seine ehemalige Freundin über ihn wußte, es konnte ihm in seiner ohnehin verzweifelten Situation gleichgültig sein, ob sie es der Polizei erzählte oder nicht.«
    »Wenn er keinen Grund hatte, Doris Hard umzubringen, vielleicht gab es für Hover auch keinen Grund, Cutter zu töten.«
    Ich ging zum Schreibtisch und drückte die Zigarette aus. »Wir sollten John Hover erzählen; daß das FBI nicht so hundertprozentig von seiner Schuld überzeugt ist, wie er offensichtlich annimmt.«
    »Dazu müßte er erst einmal zum Zuhören zu bewegen sein.«
    »Ich weiß schon, wie ich ihm unsere neue gute Meinung beibringen werde. Ich wette, daß er die Zeitungen nach Berichten über seinen Fall durchstöbert. Ich lasse mich von der Night-Revue interviewen.«
    Zwei Minuten später war ich im Jaguar unterwegs. Bevor ich zur Redaktion des Night-Revue fuhr, steuerte ich meinen Wagen nach Kingsbridge. Ich traf James Ragley und seine Adoptivtochter beim Lunch. Alice Deville war prächtig verpflastert, fühlte sich auch sonst durchaus in Form. Sie begann, ihrem aufregenden Erlebnis Geschmack abzugewinnen.
    »Zwei Freundinnen besuchten mich«, berichtete sie. »Sie wurden einfach gelb vor Neid, als ich erzählte, daß ich von Gangstern entführt und von einem G-man gerettet worden bin. Ich wette, daß es jetzt schon der ganze Club weiß. Hören Sie, G-man! Sobald die Schrammen verheilt sind, müssen Sie mich an einem Abend in den Club begleiten, sonst glauben die Boys, ich hätte mir die Story aus den Fingern gesogen. Ich brauche Sie als Zeugen.«
    Ragley seufzte und strich resignierend seinen Schnurrbart. »Mr. Cotton hat andere Sorgen als die Befriedigung der Sensationslust deiner Clique«, sagte er scharf.
    »Daddy sagte, Sie wären der Meinung, John habe mich zu entführen versucht? Stimmt das, Mr. Cotton? Aber wenn John es war, dann muß er mindestens einen Gehilfen gehabt haben. Mr. Cotton, ist John der Boß einer Gang?«
    »Wir wissen es nicht.«
    »Falls er ein heimlicher Gang-Boß ist, so wäre das ein großartiger Knüller. Ich war dann mit einem Gangsterchef verlobt.« Sie schüttelte den Kopf. »Er hat sich wirklich vorzüglich getarnt. Ich habe ihn immer für einen Feigling gehalten.«
    »Feigling und Anführer einer Bande sind zwei Dinge, die sich nicht unbedingt ausschließen«, sagte Ragley und zerknüllte seine Serviette. »Im übrigen wünsche ich mir, daß du die Ereignisse mit etwas mehr Ernst betrachtest. Es handelt sich schließlich um ein schweres Verbrechen.« Er sah mich an. »Haben Sie noch Fragen an Alice, Mr. Cotton?« Ich verneinte. »Kommen Sie dann auf eine Zigarettenlänge mit in mein Arbeitszimmer.«
    In seinem Arbeitsraum bot er mir eine europäische Zigarettensorte an, die ziemlich fade schmeckte. Er selbst nahm sich eine dünne Zigarre. Er war erregt und ging mit großen Schritten auf und ab. »Ich möchte Alice möglichst bald aus New York fortbringen, denn ich fürchte einen zweiten Angriff auf sie.«
    »Hat John Hover Sie nicht wieder angerufen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein! Ich rechnete damit, aber der mißglückte Überfall auf Alice gibt ihm nicht das richtige Erpressungsmittel in die Hand. Nun, ich werde ihm keine Chance geben, einen zweiten Versuch mit mehr Erfolg zu machen. Wenn Sie nichts dagegen einzuwenden haben, werde ich Alice morgen zu Verwandten nach Boston bringen.«
    »Keine Einwände, Mr. Ragley. Darf ich eine indiskrete Frage stellen? Wie reich

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