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0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

Titel: 0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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ausgehändigt. Zu Sander hatte er gesagt: »Du brauchst keine Kanone, Roger. Du wirst den Wagen steuern.«
    Das alles war vor ungefähr einer Stunde geschehen. Jetzt steuerte Sander den Galaxie an der Jamaika-Bucht entlang. Gove hielt einen Stadtplan New Yorks auf den Knien. Mit Hilfe der Taschenlampe überprüfte er von Zeit zu Zeit, ob sie sich noch auf dem richtigen Weg befanden. Ihre Route war mit Bleistift auf dem Plan eingezeichnet.
    »Fahr langsamer, Roger!« befahl der Chef. »Jetzt muß ein Hinweisschild kommen, auf dem steht: ›Zum Seeräuber! Strandrestaurant! Bootsanlegeplatz und Schwimmgelegenheit!‹ Der Laden ist aber seit drei Jahren pleite und geschlossen!«
    Sie entdeckten das Hinweisschild einige hundert Yard weiter. Sander steuerte den Galaxie in den Zufahrtsweg, der kaum Wagenbreite hatte. »Auf dem Parkplatz des Restaurants lassen wir unseren Schlitten stehen«, erläuterte Gove. »Wir müssen eine halbe Meile zu Fuß laufen.«
    »Wird er sich wehren?«
    »Womit? Er besitzt keine Waffen.«
    »Und dann?« wagte Sander zu fragen. Gove befand sich in so prächtiger Laune, daß er sogar antwortete: »Wir nehmen ihn mit! Ich erwarte einen Anruf. Sobald ich diesen Anruf erhalten habe, packen wir ihn in den Mercury. Mit diesem Mercury wird der Junge wenig später tödlich verunglücken.« Er zog die Schultern hoch und breitete die Hände aus. »Die Polizei findet einen gesuchten Mörder und gleichzeitig den Dieb meines Wagens. Du siehst, daß es sich gelohnt hat, den Schlitten zu behalten, statt ihn einfach auf der Straße stehenzulassen, wie du es wolltest.«
    »Jetzt wirst du ihn opfern müssen«, stellte Sander fest.
    Gove griff in die Brusttasche, zog ein Bündel Banknoten hervor und wedelte triumphierend damit vor Sanders Nase. »Die Kosten für den Wagen habe ich herausgeholt.« Er stopfte das Notenbündel in die Tasche und setzte nachdenklich hinzu, »mag sein, daß sich aus dieser Sache noch viel mehr herausholen läßt.«
    Im Scheinwerferlicht tauchte ein langgestrecktes Gebäude auf, dessen Fenster mit Läden geschlossen waren. Sander stoppte den Galaxie. Gove stieg als erster aus. »Wir müssen bis zum Ufer hinuntergehen«, erklärte er. »Von dort aus führt ein Fußweg bis zu der Angelhütte.«
    Gove schaltete die Taschenlampe ein. »Vorwärts!« befahl er. »Bemüht euch, leise zu sein. — Roger, du bleibst unmittelbar hinter mir.«
    ***
    Phil teilte die Karten aus. »Noch drei Spiele«, sagte er. »Ich bin müde!« Meine Verluste hatten sich auf sechzig Cent vermindert. Ich nahm die Karten auf, legte sie aber wieder hin, denn das Telefon läutete. Ich hob ab und meldete mich. Ich hörte das Atmen eines Menschen und wußte sofort, daß der richtige Mann am Apparat war, aber ich drängte ihn nicht.
    Er suchte nach Worten. Er schien sich in einer miserablen Verfassung zu befinden und drückte sich unsicher, sogar ungeschickt aus. »Im Radio wurde gesagt, daß Sie mich für unschuldig halten. Es soll in irgendeiner Zeitung gestanden haben. Ich bin nicht wirklich schlau daraus geworden. Stimmt es, Mr. Cotton? Wissen Sie endlich, daß ich unschuldig bin?«
    Ich beantwortete die Frage nicht unmittelbar. »Haben Sie den Zeitungsartikel nicht gelesen?«
    »Nein! Ich kann hier keine Zeitungen kaufen. Ich habe nur ein Transistorradio als Verbindung. Und das Telefon natürlich.«
    »Wo befinden Sie sich, Hover?«
    »Ich weiß es selbst nicht genau! Das Haus liegt irgendwo an der Jamaica-Bucht. In der Nähe…« Er brach ab. Ihm war eingefallen, daß er im Begriff war, seinen Aufenthaltsort zu verraten. »Warum halten Sie mich plötzlich für unschuldig?«
    »In der Nacht, in der Harry Cutter erschossen wurde, waren Sie bei Doris Hard, die mit bürgerlichem Namen Margarete Hale heißt. Stimmt das?«
    Ich hörte ein erleichtertes Aufatmen. »Haben Sie das herausgefunden? Ich bin erleichtert. Ich fürchte zwar, daß es mich meine Verlobung mit Alice kosten wird, aber…«
    »Aus Angst um Ihre Verlobung mit Alice Deville haben Sie uns Doris Hard nicht sofort als Zeugin genannt, nicht wahr?«
    »Ja, so ist es. Ich bin wirklich froh, daß Sie es herausgefunden haben.« Er schien nicht zu wissen, daß Margarete Hale ermordet war. Ich hütete mich, es ihm zu sagen.
    »Wollen Sie jetzt zu uns kommen, Hover?«
    Er seufzte. »Ich glaube, es ist das beste, was ich tun kann. Aber ich sollte besser vorher mit Mr. Ragley sprechen. Schließlich ist er mein Anwalt.«
    »Trotzdem sollten Sie uns sagen, wo Sie sich

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