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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vorwärts!
    »Aber dann brauchen wir ja Tage, um die Stadt zu erreichen!« stöhnte Nicole.
    Reek Norr zuckte mit einer von den Menschen übernommenen Geste mit den Schultern. »Du solltest beginnen, dich damit abzufinden«, sagte er.
    ***
    Gryf preßte die Lippen zusammen. Bestürzt sah er Ted Ewigk an, der wie ein lebender Toter auf sein Lager gebettet war. Tiefschwarz war seine Haut nach wie vor und stand im krassen Gegensatz zu seinem blonden Haar. Nichts mehr war von seiner gewohnten Vitalität übriggeblieben. Hohlwangig war sein Gesicht mit tief in den Höhlen liegenden Augen, über denen die Lider sich wie transparente dünne Folien zogen. Über den Knochen seiner Gelenke spannte sich die Haut, als können sie jeden Moment zerreißen. Von seinen Muskeln war nicht mehr viel zu erkennen. Der Kampf gegen den Tod hat an seiner Substanz gezehrt…
    Seit Ted ihn zum letzten Mal gesehen hat, war keine weitere Veränderung mehr eingetreten, weder zum Guten noch zum Schlechten. Gryf war also auf das vorbereitet gewesen, was er jetzt sah. Aber trotzdem packte es ihn erneut, fraß an seiner Seele, den Freund so elendig daliegen sehen zu müssen.
    Mit bitterer Miene wandte er sich ab. »Hilf ihm, Sara«, flüsterte er leise. »Um alles in der Welt - hilf ihm, und wenn es das Letzte ist, was du in diesem Universum tun kannst.«
    Die silberblonde Druidin nickte. »Ich tue alles, was in meiner Macht steht«, sagte sie. Sie trat vor Gryf, stellte sich kurz auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuß auf die Wange.
    Normalerweise hätte er mehr gefordert. Aber nicht in diesem Moment, neben dem sterbenden Freund. Wortlos wandte der Druide sich ab und verließ den kleinen Raum.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er seine eigene Unterkunft erreichte, die immer für ihn reserviert war, wenn er für ein paar Tage in Caermardhin verweilte. Das Zimmer war schlicht eingerichtet, aber man konnte sich darin wohl fühlen. Gryf brauchte keinen Luxus. In seiner Blockhütte auf der Insel Anglesey hat er auch nicht mehr Komfort als çin paar Felle, auf denen man liegen, schlafen oder sonstwas tun konnte, ein paar Stühle, einen Tisch und einen Kühlschrank nebst einem Herd. Mehr brauchte er nicht.
    Gryf sah sich um. Nichts hatte sich hier verändert. Von Fenrir, dem telepathischen Wolf mit der Intelligenz eines Menschen, war nichts zu sehen. Der alte graue Bursche trieb sich wohl irgendwo anders in der Burg herum. Um so besser, dachte Gryf. Dann brauche ich ihn wenigstens nicht rauszuschmeißen. Er riß sich die Kleidung vom Leib und ließ sich auf die übereinandergepackten Felle fallen, die in seiner Hütte wie auch hier sein Ruhelager bildeten.
    Binnen Sekunden war er eingeschlafen.
    Daß sich etwas Kleines, das im hier ständig brennenden Kerzenlicht wie Messing schimmerte, aus einer der Taschen löste und lautlos in einen dunklen Wink eh kroch, um dort abzuwarten, bekam er schon nicht mehr mit.
    ***
    Aus einer Schlange wurde ein Mensch.
    Die überlebensgroße Gestalt einer Königskobra verwandelte sich. Die Schuppenhaut verschwand, machte glatter Menschenhaut Platz. Arme und Beine wuchsen aus dem sich umformenden Rumpf. Zuletzt veränderte sich der Kopf. Schließlich lag Mansur Panshurab vor seiner Gefährtin Sahri auf dem Boden. Ruckartig richtete der Anführer des Kobra-Kultes sich auf. In seinen Augen funkelte es, und als er sprach, klang sein Sprechen wie das Zischen einer gefährlichen Schlange.
    »Geschafft«, stieß er hervor. »Wir haben den Brückenkopf im Zentrum eines unserer größten Feinde.«
    »Merlin?« fragte die schöne Frau vor ihm ungläubig. »Das ist unmöglich. Ich glaube es einfach nicht. Niemand kann Merlin überrumpeln. Du mußt dich irren, Mansur. Der Ableger hat keine Chance.«
    »Oh, vielleicht doch«, erwiderte Mansur Panshurab. »Bis jetzt hat niemand ihn bemerkt. Der Druide ist zu erschöpft, als daß seine Aufmerksamkeit die magische Aura des Ssacah-Ablegers entdeckt. Auch die beiden anderen haben nichts bemerkt. Die silberhaarige Frau ist mit ihren Gedanken woanders, und Merlin… nun, auch er hat den Ableger nicht entdeckt.«
    »Vielleicht wiegen sie dich nur in Sicherheit«, gab Sahri zu bedenken, die schon lange seine Gefährtin und seine rechte Hand war. »Was nützt es uns, den Ableger zu verlieren? Es ist zwar nur einer, aber wenn sie ihn entdecken und vernichten, ist auch das für Ssacah eine neuerliche Schwächung, ein Rückschlag. Hast du das nicht bedacht, Mansur?«
    »Ich bin

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