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0464 - Der Tod der Lebedame

0464 - Der Tod der Lebedame

Titel: 0464 - Der Tod der Lebedame Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Männer auf Grund Ihrer Nachforschungen herausfinden, kann ich meine Hände in Unschuld waschen, und darauf lege ich Wert.«
    »Ist das Ihr letztes Wort?« fragte Harper.
    Vivian erhob sich. »Das ist mein letztes Wort!« sagte sie mit fester Stimme.
    ***
    Es war wirklich ihr letztes Wort. Jedenfalls, soweit es ihre Unterhaltung mit uns betraf.
    Sie sollte nie wieder dazu kommen, irgendwelche Äußerungen zu dem Fall zu machen.
    Am Montag war sie nämlich tot. Ermordet.
    Jetzt wissen Sie auch, warum wir später von Sonntag, Montag und Dienstag sprachen.
    Aber darauf komme ich noch. Zunächst einmal fuhr ich mit Phil zurück zur Dienststelle. Es war noch immer Sonntag, und es war noch immer so, daß der Tag in metereologischer Hinsicht seinem Namen alle Ehre machte.
    Im Office ließ ich mir einen Becher Kaffee kommen. Irgendwie suchte jeder nach einem Aufhänger, nach der alles erhellenden Erklärung, die sich partout nicht einstellen wollte.
    Bis der Anruf kam.
    Lieutenant Wheeler vom 41. Revier war am Apparat. Ich kannte Wheeler nicht, aber ich wußte, daß sich ganz in der Nähe seiner Dienststelle eine große Leichenhalle und ein noch größeres Krankenhaus befanden. Diese flüchtige Assoziation sollte sich rasch als richtig heraussteilen.
    »Ich habe einen Bericht zu machen« sagte Wheeler, der den dröhnenden Baß eines Markthallen-Auktionators hatte. »Es hängt mit dem Flugzeugunglück zusammen, Sir.«
    Phil nahm den Zweithörer auf. Er stellte gleichzeitig das Bandgerät ein. »Schießen Sie los, Lieutenant!« sagte ich.
    »Sie erinnern sich doch sicher, daß gestern abend in Idlewild eine Bristol 200 heruntergekommen ist?«
    »Klar«, sagte ich. »Die Zeitungen sind voll davon. Es hat 49 Tote gegeben.«
    »Ja, alles, was an Bord war«, sagte er. »Die Toten sind sofort geborgen worden und zur Identifizierung ins Leichenschauhaus gebrachtworden.«
    »Ich erinnere mich, daß die Liste bis gestern abend noch nicht vollständig war«, sagte ich.
    »Jetzt ist sie es«, meinte er grimmig. »Bis auf einen Toten, der ist nämlich gestohlen worden!«
    Ich spitzte die Ohren. »Moment mal, Lieutenant. Handelt es sich dabei um einen männlichen Passagier?«
    »Ja… das wissen Sie schon?« fragte er erstaunt. »Ich habe doch gerade die Meldung bekommen.«
    »Was ist mit dem Toten?« drängte ich. »Das ist es ja gerade. Eine der Leichen ist verschwunden«, sagte er. »Ich brauche Ihnen nicht zu erklären, daß es eine fast unmenschliche Aufgabe ist, 49 zum Teil verstümmelte und verbrannte Leichen zu identifizieren…«
    Ich hielt den Atem an.
    »Jedenfalls war in der Nacht nicht genügend Personal aufzutreiben, um den Job zu erledigen. Man entschloß sich deshalb, die Aufgabe heute morgen in Angriff zu nehmen, und bahrte die Opfer der Katastrophe einfach im Kühlhaus 18 auf.«
    »Ich fange an zu verstehen. Dieser Raum wurde dann abgeschlossen, und als man ihn heute morgen öffnete, um die notwendigen Identifizierungsarbeiten vorzunehmen, fehlte eine Leiche!«
    »Ja, genauso ist es«, sagte er verblüfft. »Hat man Sie denn schon informiert?«
    »Nein. Wann ist der Raum abgeschlossen worden?«
    »Um null Uhr 50.«
    »Wann wurde er geöffnet?«
    »7 Uhr 30.«
    »Wurde der Raum bewacht?«
    »Nein, was hätte das für einen Sinn gehabt, Tote bewachen zu lassen?«
    »Es ist doch wahrscheinlich, daß einige der Toten wertvolle Ringe trugen, Schmuck und dergleichen…«
    »Ach so, daran denken Sie. Nun, die Tür des Kühlraumes 18 wurde versiegelt. Heute morgen wurde sie in Gegenwart des Oberarztes geöffnet…«
    »Wie heißt der Tote?«
    »Wenn die Passagierliste stimmt, muß es sich um einen gewissen John F. Dalland aus New York handeln.«
    »Sind die Angehörigen schon benachrichtigt worden?«
    »Dalland hat keine Angehörigen. Er war Junggeselle und lebte in einem Apartment in der 14. Straße West, Nr. 180. Von Beruf war er Makler.«
    »Was für ein Makler?«
    »Häusermakler.«
    »Die Bristol kam aus Amsterdam, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Weiß man schon, welche Geschäfte Dalland nach Holland führten?«
    »Nein, ich gebe Ihnen den Bericht noch schriftlich durch.«
    Ich hängte auf. Phil stieß einen dünnen Pfiff aus. Wir setzten uns. »Jetzt haben wir es«, sagte ich.
    »Noch nicht ganz, aber beinahe«, sagte Phil.
    »Mr. Dalland fliegt nach Amsterdam«, sagte ich. »Amsterdam ist das internationale Diamantenzentrum. Vermutlich war Mr. Dalland ein Schmuggler. Als die Maschine in Idlewild abstürzte, liefen seine

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