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0464 - Der Tod der Lebedame

0464 - Der Tod der Lebedame

Titel: 0464 - Der Tod der Lebedame Kostenlos Bücher Online Lesen
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Unterlippe.
    »Natürlich wäre es mir mehr als peinlich, wenn das herauskäme. Zweifellos würde es zu einem Skandal führen. Ich bin also unter gewissen Umständen bereit, mich mit Ihnen zu arrangieren.«
    »Das ist eine Melodie, die mir gefällt.«
    »Ich setze dabei voraus, daß Sie nicht versuchen werden, mir das Fell über die Ohren zu ziehen!« sagte Lipton. »Vergessen Sie nicht, daß ich mit dem Mord nichts zu tun habe! Ich möchte lediglich einem Skandal aus dem Wege gehen.«
    »Dafür habe ich volles Verständnis. Wenn Sie wollen, vergesse ich für den geringfügigen einmaligen Abstand von 10 000 Dollar, was ich gesehen habe.«
    »Bei Ihnen piept es wohl, was?« fragte Lipton. »Ich bin keine Weihnachtsgans, die sich nach Belieben ausnehmen läßt!«
    »Für die Ergreifung des Mörders hat die Polizei eine Belohnung von 3000 Dollar ausgesetzt«, sagte Parker ruhig.
    »Ich war es nicht, zum Teufel!«
    »Das müssen Sie denen erst mal beweisen.«
    »Einigen wir uns auf 5000!«
    »Meine Forderung bleibt bestehen«, sagte Parker.
    »Also gut, ich schreibe Ihnen einen Scheck aus«, meinte Lipton seufzend. Er zog die Schreibtischschublade auf und griff hinein. Als er die Hand zurückzog, hielten seine Finger eine Pistole umklammert. Er grinste düster. »So, mein Lieber, jetzt diktiere ich die Bedingungen!« Parker stand auf. »Legen Sie das Schießeisen weg!« sagte er beunruhigt.
    »Ich werde es gleich wegpacken«, versicherte Lipton grimmig, »aber vorher wird es einmal peng machen. Nur ein einziges Mal, Parker. Es wird ein sehr folgenschweres Peng sein. Mit ihm wird sich für die Bewohner des Hauses Ost 72. Straße Nr. 1164 die Notwendigkeit ergeben, einen neuen Hausmeister einzustellen!«
    »Sie sind ja verrückt!«
    »Ich habe das Mädchen umgebracht, Parker. Ich habe dazu ein Messer benutzt, weil es keinen Lärm erzeugt und weil es nahezu unmöglich sein wird, den Käufer des Messers zu ermitteln. Ich würde auch jetzt gern zum Messer greifen, aber die Situation läßt mir keine andere Wahl, als diese Kanone zu benutzen. Ich hoffe nur, daß mir dem Butler gegenüber eine passende Ausrede einfällt.«
    »Mann, Lipton, stellen Sie nicht noch mehr Dummheiten an!«
    Lipton erhob sich. Er zielte mit der Waffenmündung auf Parkers Herz. »Ich kann im Augenblick nur an eine große Dummheit denken«, sagte er leise. »Es wäre die größte Idiotie meines Lebens, Sie laufenzulassen. Sie würden immer wiederkommen, ganz regelmäßig. Erpresser haben die Moral von Alligatoren! Deshalb müssen Sie ster…«
    Der Satz riß mitten im Wort ab. Er wurde übertönt von dem scharfen Knall einer Pistole.
    Aber es war nicht Liptons Waffe, die dieses häßliche Geräusch verursachte.
    Ich hatte um den Bruchteil einer Sekunde vor ihm abgedrückt.
    ***
    Parker starrte auf Liptons blutende Hand. Dann ließ sich der Hausmeister erschöpft auf den Armlehnstuhl fallen. Mit einem Satz war ich bei ihm. Meine Hand fuhr in seine Jackettasche und entriß ihm den Revolver.
    Er kam nicht auf die Idee, sich zu wehren. Seine Nerven spielten nicht mehr mit. Parker war einer jener Männer, die aus einer ungewöhnlichen Situation Profit schlagen wollen und in Wirklichkeit mehr Angst als Vaterlandsliebe haben.
    Apathisch blickte er auf die stählerne Acht, die jetzt sein Handgelenk zierte. Sein Kopf pendelte hin und her. Er schien den ganzen Vorgang nicht zu begreifen.
    Ich wandte mich an Lipton, der aus weit aufgerissenen Augen die verletzte Hand anstarrte. Die Tür wurde geöffnet.
    Der Butler blieb abrupt auf der Schwelle stehen.
    »Einen Arzt, verdammt noch mal, einen Arzt!« stieß Lipton leichenblaß hervor. Er starrte mich an. »Was habe ich bloß falsch gemacht, zum Teufel?«
    »Eine ganze Menge, Lipton. Zunächst sollte man nicht versuchen, bei geöffneter Terrassentür einen Mordversuch zu unternehmen.«
    »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Cotton ist mein Name. Jerry Cotton vom FBI. Ich kam gerade noch zur rechten Zeit, um Ihr Gespräch mit Parker zu hören.«
    »Das Gespräch?« echote Lipton mit schwacher Stimme. Ihm wurde plötzlich bewußt, daß der Butler noch immer völlig verdattert an der Tür stand. »Kannst du nicht hören? Einen Arzt, los!« Der Butler machte kehrt und eilte hinaus.
    »Sie haben den FBI stark unterschätzt, Lipton«, sagte ich zu dem Millionär. »Erstens haben wir Parker die ganze Zeit beschattet. Er war der einzige, der uns zu den Männern führen konnte, mit denen Vivian Derridge verkehrte. Parker ist

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