0464 - Der Tod der Lebedame

übrigens wegen eines Erpressungsversuchs vor acht Jahren einmal vorbestraft worden. Bei ihm mußten wir mit allem rechnen. Deswegen also unsere Überwachung.«
    »Ihr habt Glück gehabt, sonst nichts. Wenn dieser Trottel nicht zu mir gekommen wäre, niemand wäre mir auf die Spur gekommen!«
    »Irrtum, Lipton. Ein weiterer Fehler von Ihnen war, Ihren Chauffeur zu schicken. Das durfte auf keinen Fall passieren. Wir wußten von der Derridge persönlich, daß sie nur mit reichen Geschäftsleuten verkehrte. Die einzige Ausnahme kannten wir. Als Ihr Chauffeur den Schlüssel brachte, haben Sie sich belastet.«
    Ich brachte eine neue Handschelle aus der Tasche und legte sie Lipton an. Er wehrte sich nicht, sondern blickte mich nur haßerfüllt an.
    »Aber Sie haben keinen Tatzeugen!« triumphierte er.
    »Natürlich«, gab ich zurück. »Parker wird liebend gern gegen Sie aussagen. Ich kenne die Typen seines Schlages. Sie versuchen immer, für ihre eigenen Taten die mildeste Strafe zu bekommen, indem sie gegen andere aussagen.«
    Ich wandte mich an Parker, und er brachte es fertig, mir zuzunicken.
    ***
    Dann ergriff ich den Telefonhörer. Schnell kam die Verbindung mit dem Distriktgebäude zustande. Ben meldete sich in der Zentrale.
    »Der Fall Derridge ist erledigt«, sagte ich kurz. »Wir haben einen Mörder und einen Möchtegern-Erpresser als Zugabe. Schick mir bitte den Mannschaftswagen und Phil!«
    »Geht in Ordnung, Jerry«, gab Ben zurück. Ich wollte gerade auflegen, als es laut durch den Hörer schallte: »Jerry, Jerry!«
    »Bin noch hier«, seufzte ich ergeben.
    »Wenn der Fall erledigt ist, melde dich bitte sofort bei Mr. High! Er hat einen neuen Einsatz für dich«, tönte Ben.
    »Okay, okay«, knurrte ich, »ich weiß ja, daß ein G-man keine Freizeit hat.« Dann knallte ich den Hörer auf die Gabel.
    Ich brauchte nicht lange zu warten, bis meine Kollegen Lipton und Parker abholten.
    ***
    Lipton landete später auf dem elektrischen Stuhl, Parker kam nach Sing Sing.
    ENDE