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0466 - Die Stadt und das Raumschiff

Titel: 0466 - Die Stadt und das Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das ernst?" fragte er leise.
    „Durchaus."
    „Ich möchte nicht in den schlimmsten Alpträumen nach alkoholischen Exzessen in der Lage des Ganjos sein. Ovaron erwartet ein niederdrückendes Schicksal ... er soll diese Galaxis regieren. Das ist schlimmer als Durst."
    Roi grinste.
    „Ich teile nicht gerade diese Meinung, aber etwas daran stimmt. Hörst du den Text des Liedes, das gerade der Barde singt?"
    Merceile hörte einige Sekunden lang zu.
    „Ja. Er singt vom Sterben zwischen den Sternen, von der Einsamkeit der Raumfahrer."
    „Stimmt. Er war noch nicht auf Leffa - es wird in der Tat sehr schwierig werden, diese chaotische Milchstraße zu einigen. Mein Herr Vater kann darüber eine tausend Jahre alte, sehr melancholische Ode singen."
    Sie schwiegen eine Weile.
    Wieder schlugen die Treffer der Geschütze in die Schirme der MARCO POLO. Inzwischen war bereits der dreihundertste Schuß von den Meßgeräten registriert worden, und zudem hatten die Takerer Raketen gestartet, die MARCO POLO mit verschiedenen Bomben beworfen und sehr viel Seewasser durch die Einschläge und Detonationen hochgerissen und in Dampf verwandelt. Seit Stunden war die Situation stabil, aber unverändert gefährlich.
    Beide Gegner lagen einander gegenüber, belauerten sich und warteten darauf, daß der andere sich eine Blöße gab.
    Als erster wurde offensichtlich der Chef dieses Planeten nervös. Seit Stunden versuchte er immer wieder, mit den Männern der MARCO POLO in Kontakt zu kommen.
    Und Rhodan ließ ihn warten.
    Das Barometer der Nervenanspannung begann unmerklich zu steigen.
    Wann würde die Detonation erfolgen?
    Niemand konnte es wissen.
    „Ich werde jetzt kurz die Arbeiten im Solarium besichtigen", sagte Cascal, „und dann bin ich wieder in meinem Schiff. Kann sein, daß wir die Kreuzer ausschleusen müssen."
    Er verabschiedete sich von Merceile und schüttelte Rois Hand.
    Dann schwebte er hinauf ins Solarium.
    Als er eintrat, konnte er nichts anderes tun als staunen. Die Männer und ihre Robots hatten ganze Arbeit geleistet. Sie hatten sich förmlich selbst übertroffen.
    Eine Stunde später sahen sich Rhodan und Schekret zum ersten Mal.
     
    2.
     
    Echidna öffnete die kleinen Augen und erwachte.
    Es mußte erwachen, weil die Atemluft knapp wurde. Vor einer langen Zeit hatte sich Echidna zurückgezogen in die Dunkelheit des Nestes unter den Wurzeln des Baumes. Die Ströme im Erdreich hatten Echidna eingeschläfert; es mußte sich ausruhen, weil in der nächsten Zeit eine schwere Arbeit bevorstand.
    Echidna blinzelte etwas, und die schwarzen Augen, durch dichte, lange Wimpern geschützt, sahen geradeaus in den Lichtschein des Tages.
    Es bewegte sich.
    Es streckte die lange, leicht gebogene Schnauze aus, bewegte die Vorderfüße und begann, mit schnellen Bewegungen der breiten Klauen, das Erdreich um das Nest herum aufzuwühlen. Damit die Vielfalt der Nachkommenschaft gesichert werden konnte, mußten die zehn Eier im Halbdunkel des Abends gelegt werden, und außerdem mußte Echidna sie über eine möglichst große Fläche verstreuen.
    Eine Minute verging, dann tauchte Echidnas Kopf zwischen den Wurzeln des großen, runden Baumes auf. An den Wurzelenden befanden sich dünne, isolierte Drähte, und auf dem Weg an das Sonnenlicht riß Echidna einige davon ab.
    Echidma richtete sich auf.
    Es sah aus, als sei eine lebende Blüte aus dem Erdreich hervorgekrochen. Die kurzen, stämmigen Beine Echidnas waren mit einem dunkelgrünen, samtartigen Pelz bedeckt. Der gesamte Rücken, die Flanken, der Schwanzansatz und der breite, muskulöse Nacken waren mit langen, dicken Stacheln besetzt. Jetzt, im Licht, das von der Decke strahlte, entfalteten sich die Stacheln und wurden zu farbigen Blüten aus Knochen, Hörn und Zellgewebe.
    Gelb, Blau und eine breite Skala von Grautönen wechselten sich ab. Langsam kroch Echidna auf das lockere Erdreich zu, roch die frische Erde und spürte, daß sie voller Samen war. Eine gute Zeit zur Eiablage.
    Nicht aber hier.
    Es war zu hell.
    Zuviel Licht. Und nicht die Luft, die Echidna brauchte.
    Es kroch weiter. In dem frischen und dunkelbraunen, feuchten und warmen Erdreich hinterließ es eine breite Spur. Die breiten Krallen hatten sich zurückgezogen, und die weichen Ballen machten tiefe, runde Eindrücke.
    Echidna kniff die Lider zusammen: Die Helligkeit war zu groß. Es kroch weiter, aus dem Gebiet der Wurzeln hinaus und quer über ein großes Stück des dunklen Erdreiches. Von dem schweigenden und

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