0466 - Die Stadt und das Raumschiff
lautlosen Tappen des etwa halbmetergroßen Wesens ging eine dunkle Drohung aus, trotz des farbenprächtigen Aussehens. Zielbewußt, aber nur dem Instinkt gehorchend, trappelte Echidna weiter.
Es kam am See vorbei, roch das Wasser und verharrte eine Weile, dann wandte es sich nach rechts und lief ohne Geräusche auf die Rampe zu.
Dort blieb Echidna stehen, drehte sich herum und überblickte das Gelände.
Es sah einen großen, runden Raum, wie eine Halbkugel geformt, mit einem Boden, der in verschieden hohen Ebenen angelegt war. Bäume wuchsen aus der schwarzen Erde, Wege waren angelegt, und einige zweibeinige Wesen und andere, die aus Metall zu sein schienen, arbeiteten. Das Licht, das stechend hell von oben herab strahlte, war zu grell.
Echidna drehte sich wieder um, tappte schnell in den dunkleren Korridor hinaus und lief, so schnell es konnte, weiter ...
Es suchte Dunkelheit, Wärme und Ruhe ...
Es hatte für seine Nachkommenschaft zu sorgen.
Als Echidna nach etwa einhundert Metern eine Öffnung in der glatten Wand neben sich bemerkte, bog es ab und kroch in dieses Loch hinein.
Das unbekannte Wesen vom Planeten Leffa versteckte sich in der Kabine eines Raumfahrers. In den nächsten zehn Minuten würde es dort ein Ei legen und weiterlaufen - eine fremdartige Lebensform an Bord der MARCO POLO.
Kuruzin sagte: „Die Sonde in die Lüfte steigt, der Bildschirm spricht, wenn er nicht schweigt."
Er deutete auf den Bildschirm, auf dem sich die ersten Konturen der Figur abzeichneten. Erst jetzt, fast achtundvierzig Stunden nach der gewaltsamen Landung auf der steinigen Insel, nahm Rhodan Bildfunk-Kontakt mit den Takerern auf.
Rhodan sagte: „Schekonu und Ovaron, und auch Merceile - bitte, bleiben Sie im Hintergrund, so daß Sie der Takerer nicht sehen kann. Ich habe vor, jeden nur möglichen Überraschungseffekt für unser Schiff in Anspruch zu nehmen."
Ovaron nickte ruhig und erwiderte: „Das ist durchaus verständlich. Ich werde mich für die Dauer des Kontaktes nicht aus meinem Sessel rühren."
„Gut."
Das Bild stabilisierte sich, die Lautsprecher rauschten auf und wurden gedrosselt. Die Signale, die durch die Öffnungen der Schirme kamen, mußten sehr verstärkt werden; Filter mußten die Nebengeräusche ausscheiden. Dann sah Perry Rhodan in das Gesicht eines alten, weißhaarigen Takerers.
„Ich bin Schekret", sagte der Mann in der Umgangssprache dieser Galaxis.
„Mein Name ist Rhodan", sagte Perry. „Sicher entschuldigen Sie unsere Landung; wir hatten gewisse Schwierigkeiten mit unserem Trinkwasser."
Schekret sagte mit unbewegtem Gesicht: „Ich habe es beobachtet. Der Menge des Wassers nach, das Sie aufnehmen mußten, hatten Sie sehr beträchtliche Schwierigkeiten."
Rhodan lächelte und sagte: „Wir haben häufig beträchtliche Schwierigkeiten.
Besonders unangenehm berührt uns, daß Sie Ihre Gäste mit Initialdopplerkanonen beschießen lassen.
Das ist nicht die wahre Art der Gastfreundschaft."
Rhodan studierte das Gesicht des alten Takerers.
Schekret trug eine hellblaue, eng anliegende Jacke mit einer breiten Magnetleiste in der Mitte. Er war ein ausnehmend dünner, hagerer Mann mit Runzeln unter den Augen und am Hals und strahlte die ruhige Autorität eines erfahrenen Mannes aus, der mit dieser Erfahrung alt geworden war. Er trug langes, weißes Haar und hatte Augen, die purpurn zu sein schienen.
„Ich habe die Verantwortung für diese Welt", sagte Schekret.
Rhodans Gesicht zeigte nicht, was er dachte. Mit mildem Sarkasmus erwiderte er, während alle anderen Männer in der Hauptzentrale zusahen und zuhörten: „Ich beneide Sie nicht darum - wirklich nicht. Was haben Sie uns zu sagen?"
Die drei Cappins hörten und sahen alles, befanden sich aber außerhalb des Aufnahmebereiches der Linsen.
„Eine ganze Menge. Woher kommen Sie?"
„Aus den Weiten zwischen den Sternen", sagte Rhodan kurz. „Wir kommen aus dem Nichts, und wir ziehen mit den Winden ins Nichts, wie einer unserer Philosophen sagte."
„Außerordentlich bemerkenswert. Warum ziehen Sie nicht gleich ins Nichts?"
Rhodans Lachen war sarkastisch.
„Und in dieses Nichts möchten Sie mich, wenn mein Schiff eine gewisse Höhe erreicht haben wird, gratis befördern."
Schekret blieb unbewegt.
„Diese Möglichkeit gibt es", sagte er. „Ich greife ungern zu Drohungen - aber Sie sollten folgendes berücksichtigen: Ein Kommando von unserem Sicherheitsdienst wird zu Ihnen an Bord kommen und den Zweck Ihrer Landung
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