0467 - Der Killer schickte rote Rosen
seine Augen hinter den dünnen Brillengläsern. Ich erkannte, daß er sich bei weitem nicht so sicher fühlte, wie er es vorgab. Er hatte Angst. Er wußte nicht, was wir vorhatten. Und was wir riskieren würden.
Ich ging zum Angriff Über.
»Und jetzt, Spyler? Jetzt sitzen Sie in Ihrer Falle! Wir sind hier. Ihre geheime Wohnung in der Fifth Avenue ist uns bekannt. Wir kennen auch Ihre Decknamen. Forrester. Oder Whitstone. Oder wie immer Sie sich nennen wollen. Wir wissen alles. Sie haben keine Chance mehr. Geben Sie auf!«
Er schüttelte energisch den Kopf. Dann hob er die Maschinenpistole etwas an.
»Das ist meine Chance, die werde ich nutzen. Sie können mich nicht daran hindern, es sei denn. Sie setzen das Leben von sechs unschuldigen Frauen und Ihr eigenes aufs Spiel. Selbst dann werde ich Sieger bleiben. Sie wissen, was eine Maschinenpistole wert ist.«
»Ich weiß es, Spyler. Aber Voraussetzung ist doch, daß das Ding auch entsichert ist.«
Er fiel darauf herein. Für Sekundenbruchteile ging sein Blick zu dem Sicherungsflügel. Diesen Moment nutzte ich aus. Wenigstens einmal noch in ihrem Leben sollte »Schwester Judith« ein gutes Werk tun. Sie tat es jetzt.
Ich schleuderte die federleichte »Schwester Judith« quer durch das Wartezimmer. Mit einem gellenden Aufschrei prallte sie gegen ihren Chef. Polternd fiel die Maschinenpistole auf den Boden.
Ächzend brach der Arzt zusammen.
Die Frau im weißen Kittel bekam einen Schreikampf.
Blitzschnell war Phil hingesprungen und hatte sich der Maschinenpistole bemächtigt. Er richtete sie auf das Verbrecherpaar.
Dann war unsere Arbeit getan.
Die entsetzten sechs Patientinnen des Dr. Spyler, die schreiend hinaus auf die Straße liefen, sorgten dafür, daß wir bald Verstärkung bekamen.
Bis dahin hielten wir es noch aus, ohne daß unsere Verbände gewechselt wurden.
ENDE
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