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0468 - Grab-Phantome greifen an

0468 - Grab-Phantome greifen an

Titel: 0468 - Grab-Phantome greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde.
    Die Überlebenden aber gruben die Gräber und legten die Toten hinein.
    Noch immer lag Blutgeruch über der Lichtung. Ein Sieg hatte viel gekostet, aber er würde sich bestimmt auszahlen.
    Später wurde die Kirche gebaut. Eine Kapelle mehr mit Wänden aus dickem Holz.
    An dieser Stelle und an diesem Ort sollte der Götze nie mehr zurückkehren können, weil das Eisenkreuz ihn bannte.
    Wirklich nie mehr?
    Die Jahrhunderte vergingen, und eine Legende wurde von Generation zu Generation weitergetragen, bis tief in das zwanzigste Jahrhundert hinein…
    ***
    Den Kölner Dom kannte ich. Ich hatte auf dieser großen Domplatte, auf der ich jetzt stand und mir den kalten Dezemberwind um die Ohren wehen ließ, an einem schwülen Sommerabend einen mächtigen Dämon gestellt. Aber das lag lange zurück, und die Unheimliche vom Schandturm gab es nicht mehr.
    Wie damals hatte mich auch diesmal Kommissar Mallmann, mein deutscher Freund und Kollege vom Flughafen abgeholt, denn er war es schließlich gewesen, der mich angerufen hatte. Und das zu einem günstigen Zeitpunkt, ich konnte mich freimachen. Zwar herrschte keine Ruhe in der britischen Dämonenwelt, aber viele Dinge waren noch in der Schwebe.
    Da gab es den Kampf der drei Höllenfürsten untereinander, in den auch die Templer mit hineingezogen wurden. Da war Shaos Verschwinden ebenso wie das des Eisernen Engels, das wir bisher auch noch nicht aufgeklärt hatten, und da war noch Lilith, die Große Mutter, deren Einfluß immer stärker wurde, wie ich in den letzten Wochen erlebt hatte. Viele Frauen kehrten sich ihr zu, um die Religion anzunehmen, die sie als Naturlehre bezeichneten. Ich hatte auf diesem Weg einen ersten Kontakt mit der Königin von Saba gehabt und wußte nun, daß diese Person tatsächlich gelebt hatte, obwohl es auch weiterhin von einigen Menschen abgestritten wurde.
    Ich war gern nach Germany gefahren, denn ein dringender Fall lag nicht an.
    Der deutsche Kommissar hatte es trotzdem spannend gemacht und mir auch auf der Fahrt vom Flughafen bis in die Innenstadt nicht erzählt, worum es eigentlich ging.
    Ich sollte im Hotelzimmer aufgeklärt werden, das nur eine Steinwurfweite vom Dom entfernt lag. Mallmann hatte sich ebenfalls dort einquartiert.
    Trotz der Kälte herrschte viel Betrieb. Zahlreiche Besuchergruppen fotografierten dieses gewaltige Bauwerk und auch das neue Museum, das inzwischen eröffnet worden war. Von der Domplatte bis zum Rhein und der Altstadt brauchte der Besucher keine Straße mehr zu überqueren.
    Der Rhein, dieser bleigraue Strom, machte auf mich einen traurigen Eindruck. In den letzten Wochen hatte er arg gelitten. Von Basel bis zum Niederrhein zogen Giftströme und sorgten für das große Fischsterben.
    Ich verstand die Menschen nicht.
    Um uns herum rollten Skateboard-Fahrer. Sie waren winterlich gekleidet. Eine Gruppe Frauen wurde in den Dom geführt, zu einer Besichtigung. Ein Stück weiter, wo es eng wurde und die Hohe Straße begann, drängten sich die Menschen. Weihnachten stand vor der Tür, die Deutschen hatten wieder mehr Geld zur Verfügungen, die Kaufkraft war stärker geworden, davon profitierten natürlich auch die Geschäftsleute.
    Ich steckte meine Hände in die Taschen des Trenchs und nickte vor mich hin.
    »Was hast du, John?«
    »Ich finde es toll, hier zu stehen und diesem Treiben zuzuschauen. Köln ist eine Weltstadt geworden.«
    »Das war sie eigentlich schon immer.«
    Ich lachte. »Seit wann bist du ein Patriot?«
    »Nur Realist.«
    »Nun ja.«
    »Was ist, John, willst du noch durch die Stadt bummeln, oder gehen wir ins Hotel?«
    »Gehen wir ins Hotel, denn ich bin gespannt, welche Überraschung du für mich hast.«
    »Sie befindet sich im Zimmer.«
    »Na denn.«
    Das Hotel erreichten wir über die Domplatte. Ich blieb noch vor einem Bücherladen stehen, der rechts des Hoteleingangs lag, und schaute mir die ausgestellten Bestseller an.
    Wenig später öffnete sich vor uns die Glastür, und wir traten in die vornehme und teppichgedämpfte Stille des Foyers. Der aufgestellte Weihnachtsbaum verbreitete ein strahlendes Licht, dessen Schein sich in den goldenen Messingverzierungen der Tische und Möbelstücke widerspiegelte. Nur zwei Gäste saßen in der Halle. Sie lasen Zeitung.
    Will Mallmann ließ sich seinen Schlüsseln reichen. Der Lift brachte uns in die vierte Etage, wo wir einen breiten Gang betraten. Das Zimmermädchen grüßte freundlich und schob den Staubsauger zur Seite, so daß wir sie passieren

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