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047 - Die letzten Tage von Riverside

047 - Die letzten Tage von Riverside

Titel: 047 - Die letzten Tage von Riverside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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ihnen und sah es auch: Mindestens drei gewaltige Feuer loderten in den Nachthimmel. Dort wo Muniport liegen musste, die Siedlung, die Maddrax Riverside nannte.
    »Sie haben uns überlistet«, sagte sie. »Sie haben uns weggelockt, um über leichtere Beute herfallen zu können.«
    Die Drakullen dachten nicht mehr an Schlaf.
    Ohne sich um ihre menschlichen Begleiter zu scheren, stiegen sie den Berghang hinab.
    Aruula und die Taungards folgten ihnen. Was blieb ihnen anderes übrig?
    Durch Gestrüpp und Unterholz arbeiteten sie sich nach unten. Die Echsenmänner trieben zur Eile an. Sie wirkten sehr beunruhigt. Kaum ein Grunzen oder Schnalzen hörte man von ihnen.
    Aruula begriff, dass sie Angst hatten. Angst um ihre zurückgebliebenen Artgenossen.
    Stundenlang pirschten sie durch die Nacht.
    Irgendwann tauchte ein grünliches Leuchten zwischen den Bäumen auf. Echsen und Menschen kauerten sich ins Unterholz. Das Leuchten rückte näher. Bald sah man die Umrisse vieler dunkler Gestalten zwischen Ruinen, Büschen und Baumstämmen.
    Aruula nahm ihr Schwert, die Jäger und Jägerinnen der Taungards legten Pfeile in ihre Bögen, die Drakullen zogen ihre Doppelklingen aus den Rückenschlaufen.
    Näher und näher kamen die Fremden. Das grüne Leuchten nahm an Intensität zu. Bald hörte man Stimmen. Laub raschelte, Äste brachen unter Schritten.
    Und schlagartig verstummte jedes Geräusch.
    Das grüne Leuchten näherte sich nicht weiter.
    Es entfernte sich sogar, und gleichzeitig hörte man wieder Rascheln und brechendes Geäst.
    Wie ein Mann sprangen die Drakullen aus ihrer Deckung. In gewaltigen Sätzen galoppierten sie durch den dunklen Wald.
    Aruula und die Taungards hatten Mühe, ihnen zu folgen.
    Metallenes Klirren erfüllte kurz darauf die Nacht. Eisatem stieg aus Büschen und Farnfeldern. Man sah Schatten auf und abtauchen. Wie aus dem Nichts erschien einer vor Aruula und den Taungards. Eine Klinge zischte durch die Dunkelheit, ein Kopf fiel ins Gestrüpp, ein Körper kippte langsam um.
    Aruula riss ihr Schwert hoch. Die Wucht eines gegnerischen Hiebes stieß es nach unten weg. Wieder das hässliche Pfeifen einer Klinge.
    Instinktiv duckte sie sich. Etwas rauschte über ihren Kopf und schlug ins Gehölz.
    Gleichzeitig erklang das Sirren eines Pfeils.
    Zwei Schritte vor Aruula fiel ein Schatten in sich zusammen.
    Und dann wurde es still. Nach und nach fanden sich die überlebenden Drakullen ein.
    Vier hatten ihr Leben beim Kampf verloren.
    Auch fünf Taungards waren tot. Und zwei Angreifer. Die anderen waren in den Berghang hinein geflohen. Keine Spur mehr von dem grünen Leuchten.
    »Licht«, forderte Aruula. Jemand entzündete eine Fackel. Ihr Schein fiel auf einen leblosen, ganz in weite schwarze Umhänge gehüllten Körper. Er lag am Rand des Farnfeldes. Ein Pfeil steckte in seiner Brust. Den Kopf verhüllte eine Kapuze mit Augenschlitzen.
    Aruula bückte sich und zog sie vom Schädel der Leiche. Ein kleines fahles Gesicht wurde sichtbar. Nicht halb so schrecklich, wie Aruula es erwartet hatte. Kein Dämon. Die schmalen Augen fielen ihr auf. Wie Schlitze in der Gesichtshaut sahen sie aus.
    »Eile, Eile«, trieb einer der überlebenden Drakullen an. »Rückkehr zu Papz Zsatar. Tempo, Tempo.«
    Aruula zog die Waffe des Toten aus dem Unterholz. Ein handliches kleines Schwert mit flacher Klinge, kaum halb so schwer wie ihres.
    »Lasst uns seinen Leichnam mitnehmen«, sagte sie.
    Jedes Zeitgefühl ging Matt verloren. Er arbeitete wie ein Besessener. Gestrüpp, Farn und Brennesseln roden, Steine wegschleppen, Schutt zur Seite räumen. Den ersten Tag bis zum Sonnenuntergang, den zweiten bis in den späten Nachmittag.
    Ohne Zchonni und Penzer hätte er es nicht geschafft. Die beiden Echsenmänner schienen keine Erschöpfung zu kennen. Wie Maschinen arbeiteten sie, zielstrebig, ohne Pause.
    Die alte Kundschafterin der Taungards hockte inmitten des Gerölls, kaute auf irgendwelchen Wurzeln herum und beobachtete sie. Irgendwann schlief sie ein.
    Als sie den Abgang in den Keller freigelegt hatten, ging es schnell voran. Der Keller war nicht eingestürzt; Matt musste kaum Trümmer aus dem Weg räumen. Mit einer Öllampe arbeitete er sich die Stufen hinunter durch Staub, Dreck und Pflanzen.
    Und dann stand er vor dem Tresor.
    Die Kombination für das Zahlenschloss. Sein Vater hatte sie glücklicherweise bei einem Telefonat erwähnt.
    Matt wischte den Staub von dem massiven Stahlschrank und stellte die Öllampe ab. Er ging in die

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