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0470 - Testfall MARCO POLO

Titel: 0470 - Testfall MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu können. Er sah nichts, aber noch während er hinschaute, war plötzlich eine rechtekkige Öffnung in der Hülle. Sie hob sich dunkel gegen den Glanz der Oberfläche ab, und erst bei genauerem Hinsehen entdeckte Perry den rötlichen Lichtschein dahinter.
    Aus diesem Lichtschein trat plötzlicb eine hochgewachsene Gestalt ins Licht des Nachmittags hinaus.
    Perry Rhodan öffnete den Mund, um dem Fremden eine Warnung zuzurufen, denn der Mann - zweifellos war es ein Mann - trug keinen Raumanzug.
    Doch dann sah Perry das undeutliche Flimmern, das den Fremden einhüllte. Es war nicht kugelförmig wie ein terranischer Individualschirm, sondern lag eng am Körper an als wäre es ein Schutzanzug aus purer Energie.
    Beim Anblick des Fremden - war Rhodan stehengeblieben. Nun setzte er seinen Weg fort.
    Fasziniert musterte er die Bekleidung des Mannes.
    Sie war keineswegs so, wie er sie bei einem Wesen vermutet hätte, das Herr über eine hochstehende Technik war. Schon gar nicht ähnelte sie einem raumfahrenden Wesen, aber Perry Rhodan hatte auch in dieser Beziehung seine vielschichtigen Erfahrungen, so daß er keineswegs irritiert war.
    Das Gesicht wurde zu sehr vom grellen Schein der Sonne ausgeleuchtet, als daß es Rückschlüsse auf das Alter des Fremden erlaubte. Das auf die Schultern fallende weiße Haar und der lange weiße Bart riefen jedoch unwillkürlich Assoziationen zu menschlichen Kennzeichen hervor.
    Die Kleidung war schlicht und vergleichsweise primitiv. Weder die hohen Schnürsandalen noch das weite „Sackkleid" mit dem breiten Gürtel wirkten wie Erzeugnisse einer hochmodernen Fabrikationsweise. Aber gerade dieser scharfe Kontrast zu dem enganliegenden Energiefeld faszinierte den Terraner.
    In fünf Schritt Entfernung blieben Rhodan und der Fremde stehen. Nun sah Perry auch das runzelige Gesicht des Mannes. Es mußte ein sehr alter Mann sein, wenn man von der Technik, die sich in den Prüfungsmethoden und dem Schutzfeld offenbart hatte, auf die Möglichkeiten der Lebensverlängerung schließen konnte, die ihm zur Verfügung standen.
    Der ALTE lächelte und hob grüßend die Hand.
    „Willkommen auf dem Planeten der ersten Liebe, Perry Rhodan", sagte er mit leiser Stimme.
    Perry hob ebenfalls die Hand.
    Trocken erwiderte er: „Diese Begrüßung tut meinen mitgenommenen Nerven gut, alter Knabe." Sein Lächeln strafte die Aussage Lügen.
    Der ALTE lachte.
    „Es tut mir leid, daß sich gewisse Unannehmlichkeiten nicht vermeiden ließen, Rhodan. Darf ich Sie in mein bescheidenes Haus bitten?"
    „Mit Freuden angenommen. Wie war doch Ihr werter Name?"
    Der ALTE antwortete nicht, sondern wandte sich um und schritt dem Großadministrator voraus auf die Öffnung am Fuße der Kuppel zu.
    Perry berührte das nicht. Wenn der alte Mann seinen Namen nicht verraten wollte, ließ er es eben bleiben. Namen waren nicht unbedingt wichtig, solange man es nicht mit mehreren Personen zu tun hatte, die man gern auseinanderhalten wollte.
    Er folgte dem ALTEN, musterte die Inneneinrichtung der Schleusenkammer genau und nickte befriedigt, als das Flimmern um den ALTEN erlosch, sobald das Innenschott aufglitt. Der Fremde hielt also einen Schutz für unnötig, er vertraute seinem Besucher.
    Der ALTE führte den Großadministrator in einen kleinen Raum, der ähnlich primitiv ausgestattet war wie seine Bekleidung. Nur die stählernen Wände und das indirekte Licht zeugten von einer hochstehenden Technik.
    Nachdem Rhodan auf einem lederbespannten Sessel Platz genommen hatte, setzte sich der ALTE auf eine ebenfalls lederbespannte Bank. Forschend betrachtete er den Terraner, bevor er zu fragen begann: „Warum haben Sie die vier unersetzlichen Wandeltaster ausgestoßen, obwohl Sie keine Sicherheit hatten, daß Sie sie jemals zurückbekämen und wissen mußten, daß dies nicht nur Ihre Rückkehr verhindert, sondern eventuell auch die solare Menschheit gefährdet hätte?"
    Perry stutzte.
    Wieviel wußte der alte Mann eigentlich noch über ihn und über die Menschheit?
    Nach kurzem Zögern entschloß er sich, bei der Wahrheit zu bleiben. Eine Lüge hätte das jetzige und zukünftige Verhältnis zwischen ihnen nur belastet.
    „Ich war mir ziemlich sicher, daß ich meine Wandeltaster zurückerhalten würde", erklärte er gelassen.
    „Nach den ersten beiden Tests erwartete ich selbstverständlich weitere, und ich war nach reiflichem Überlegen fest davon überzeugt, daß jemand sich ehdgültig vergewissern wollte, daß er sich auf mich und

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