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0470 - Testfall MARCO POLO

Titel: 0470 - Testfall MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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inzwischen drei Stellen, an denen fragmentarische Anordnungen von Metallplastikspuren unter dem Sand und unter Felstrümmern ermittelt worden waren - Rest ehemaliger Stützpunkte der ganiasischen Flotte. Da es auf First Love weder Luft noch Wasser gab, konnten die Bauten nur durch massierten Beschuß mit Energiewaffen und durch atomare Bombardements zerpulvert worden sein. Die Umgebung solcher spärlicher Funde wies vergleichsweise einen geringeren Halbwertsfaktor auf als andere Stellen, was den Schluß auf atomare Bombardements noch erhärtete. Allerdings waren weder Primär- noch Sekundärstrahlungen anzumessen.
    Der Angriff auf First Love mußte also schon vor sehr langer Zeit erfolgt sein.
    „Sah es hier schon immer so aus?" fragte Perry den Ganjo. „Wüste, kein Wasser, keine Atmosphäre?" Ovaron nickte.
    „So war es schon vor zweihunderttausend Jahren.
    Untersuchungen hatten damals allerdings ergeben, daß First Love vor rund zwei Millionen Jahren sowohl eine Sauerstoff-Stickstoff-Kohlendioxyd-At mosphäre als auch freies Wasser besessen haben muß.
    Wir wählten diesen Planeten wegen der strategisch günstigen Lage des Feynschest-Systems aus. Von hier aus konnten im Fall eines Krieges die Nachschubverbindungen der potentielleh Gegner empfindlich gestört werden."
    „Es hat anscheinend nichts genützt", bemerkte Atlan.
    Ovaron sah den Arkoniden an, dann antwortete er: „Gegen Feinde von innen ist der Starke schwach."
    Er lächelte melancholisch. „Ein altes ganjasisches Sprichwort. Meine Stellvertreter haben die Gefahr wohl nicht ernst genug genommen, sonst wäre das alles nicht geschehen."
    „Entfernung anderthalb Millionen Kilometer, Sir", meldete Korom-Khan. „Harte oder weiche?"
    Perry lachte trocken.
    „Weiche Landung, Oberst. Aber lassen Sie den Paratronschirm bis auf Widerruf stehen!"
    Die MARCO POLO bremste mit Höchstwerten ab.
    Sie hatte eine ganze Menge Fahrt aufzuheben und dazu noch ihre eigene ungeheure Massenträgheit zu neutralisieren.
    Die Wirkung des planetaren Schwerkraftfeldes war gegen diese Kräfte kaum erwähnenswert.
    Aus Ovarons Armbandgerät kamen neue Anweisungen. Der Ganjo gab sie sofort an den Schiffsführer weiter. Langsam glitt die MARCO POLO über die Nachtseite von First Love hinweg, überquerte den Terminator und senkte sich majestätisch auf die Tagseite herab.
    Die Sektoren der Subbeobachtung zeigten inmitten zerrissener Gebirge und kreisförmiger Krater eine tafelförmige Hochebene, von Spalten und Rissen durchzogen, heiß, unfruchtbar und unbelebt. Dorthin dirigierte die metallisch klingende Stimme das Schiff.„Das klingt nach einem Roboter", flüsterte Ovaron bedrückt. „Hoffentlich finden wir nicht nur eine Maschine, die über die Reste meines Volkes nicht informiert ist."
    „Das glaube ich nicht", antwortete Perry Rhodan überzeugt. „Eine Maschine hätte andere Tests erfunden als die des Galaktischen Abiturs."
    „Schwache Streustrahlung, Sir", meldete Ataro Kusumi über Interkom. „Verschiedene sich überlappende Energiequalitäten. Keine Punktortung möglich. Wahrscheinlich arbeiten die Fremden mit unbekannten Anti-Ortungsgeräten."
    „Landen Sie ungefähr im Mittelpunkt des Hochplateaus!" ertönte eine Stimme aus Ovarons Kommandoarmband - die Stimme eines organischen Lebewesens!
    Perry nahm es gelassen zur Kenntnis.
    Langsam verlor die MARCO POLO an Höhe.
    Etwa eine halbe Minute lang arbeiteten die Korrekturtriebwerke mit Kurzschüben. Oberst Elas Korom-Khan hatte offenbar den Ehrgeiz, sein Schiff auf den Millimeter genau im Mittelpunkt des Plateaus herunterzubringen.
    Perry Rhodan ließ die Außenbeobachtung auf die Bildschirine sämtlicher Schiffssektionen und Kabinen übertragen. Die Antigravfelder standen und machten das Schiff praktisch gewichtslos. Es sank nur noch mit der Geschwindigkeit, die ihm das letzte Bremsmanöver gelassen hatte.
    In tausend Metern Höhe fuhren die mächtigen Landestützen aus und spreizten sich.
    Fußballfeldgroße Landeteller drehten ihre Unterflächen mit den Tiefankern dem nackten Felsboden der Hochebene entgegen.
    Die Außenmikrophone übertrugen ein minutenlang anhaltendes Knirschen, Knacken und Ächzen, als ein Teil der Antigravprojektoren abgeschaltet wurden und die MARCO POLO mit zehn Prozent ihres Erdnormgewichts auf das Hochplateau drückte. Die Landeteller sanken dreißig Zentimeter tief ein.
    Roi Danton hob seine Lorgnette und spähte hindurch auf das Bild, das die Panoramagalerie

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