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0475 - Der große Vasall

Titel: 0475 - Der große Vasall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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krächzte erregt: „Wir haben es geschafft."
    Hulos stand nur da und starrte das langsam nach oben gleitende Hangarnetz an.
    Tyn versetzte ihm einen Rippenstoß.
    „Wir haben es geschafft!" schrie er.
    Hulos lächelte müde. Begriff Tyn denn nicht, daß in dem Augenblick, da ihre erschöpften Begleiter sich wieder bewegen konnten, auch die eingeschlossenen Leibwächter wieder freikommen würden?
    Sie hatten eine Gefahr überwunden, sich damit aber nur einer noch größeren ausgesetzt.
     
    10.
     
    Ginkorasch materialisierte.
    Der Entzerrungsschmerz war überraschend stark gewesen.
    Der Taschkar schnappte nach Luft. Er taumelte aus dem Abstrahlbereich des Transmitters heraus. Seine Blicke nahmen die ersten Einzelheiten der neuen Umgebung wahr.
    Der Transmitter, in dem er herausgekommen war, stand in einer großen Halle mit einer kuppelförmigen Decke. Dem Taschkar fiel auf, daß der Raum, den er vor Sekunden verlassen hatte, diesem hier ähnlich war.
    Die Wände leuchteten. Ringsum waren fremdartig aussehende Maschinen aufgestellt. Sie schienen funktionsbereit zu sein.
    Ginkorasch erholte sich schnell. Er ging um den Transmitter herum, um auch die andere Seite des Raumes zu inspizieren. Dort fand er einen Kontrolltisch, der offenbar nachträglich hier aufgestellt worden war.
    Das hatte wahrscheinlich der Vorgänger des ehemaligen Chefs den Marsav veranlaßt. Der Kontrolltisch war halbrund geformt, in der Mitte der Krümmung stand ein bequemer Sessel. Schaltanlagen und Instrumente waren auf einer schrägen Fläche von einem halben Meter Höhe untergebracht. Die gesamte Anlage erinnerte in ihrem Aussehen an die Schaltzentrale im Informationszentrum im Berg Motah. Die Bildschirme über dem Tisch verstärkten diesen Eindruck nur.
    Erst jetzt fiel Ginkorasch auf, wie still es in diesem Raum war. Die kühle Luft ließ ihn erschauern.
    Langsam umrundete er den Transmitter. Es gab zwei Türen, die beide verschlossen waren.
    Der neue Taschkar fühlte sich nicht sicher, aber er folgte dem inneren Drang zu einer sofortigen Umkehr nach Takera nicht.
    Jetzt, da er sich im Innern des Sammlers aufhielt, wollte er die Leibwache unter seine Kontrolle bringen und möglichst viel über das Gebilde erfahren, das um den Riesenplaneten Tschukmar kreiste.
    Ginkorasch kehrte zum Kontrolltisch zurück. Er ließ sich im Sessel nieder Wie oft mochte sein Vorgänger hier gesessen haben?
    Seit er in der Informationszentrale gestanden hatte, sah Ginkorasch, einen Vorgänger in einem anderen Licht. Zweifellos hatte der alte Taschkar Vorstellungen und Pläne gehabt, von denen niemand etwas geahnt hatte. Vor allem seine Verbindung mit den 54 Vasallen und diesem Sammler war äußerst mysteriös.
    Ginkorasch griff nach dem Hauptschalter.
    Die Kontrollen wurden aktiviert. Die Bildschirme erhellten sich. Die Meßgeräte zeigten unverständliche Werte.
    Ginkorasch beugte sich über ein Mikrophon.
    „Hier spricht der neue Taschkar!" Seine Stimme erschien ihm kümmerlich, aber er sprach entschlossen weiter. „Ich habe alle Rechte meines Vorgängers übernommen. Wer kann mich hören?"
    Die Antwort erfolgte prompt. Sie bedeutete eine Überraschung Für den Diktator, denn es meldete sich die Informationszentrale im Berg Motah auf Takera.
    „Wir wissen, wo Sie sich befinden, Taschkar. Hier spricht die Hauptpositronik im Berg Motah."
    Ginkorasch fuhr hoch.
    „Stehen wir in direkter Funkverbindung?"
    „Natürlich. Der alte Taschkar legte Wert darauf, auch dann mit der Station im VALOSAR sprechen zu können, wenn er sich an Bord des Sammlers befand."
    Ginkorasch biß sich auf die Unterlippe. Er kam sich wie ein Narr vor. Hätte er nur ein paar Minuten nachgedacht, wäre ihm diese Überraschung erspart geblieben. Das Vorhandensein der Kontrollen und der Funkverbindung nach Takera war nur logisch.
    „Welche Anlagen des Sammlers werden von hier aus kontrolliert?" erkundigte sich der Taschkar.
    „Keine!"
    Ginkorasch befeuchtete seine Lippen mit der Zungenspitze.
    Er war nervös. Das rührte nicht allein von der fremden Umgebung her, sondern resultierte auch aus dem Verhalten der Hauptpositronik, das dem Taschkar merkwürdig erschien.
    Er nahm sich Zeit, bevor er die nächste Frage ins Mikrophon sprach.
    „Wozu sind diese Kontrollen dann nachträglich hier aufgestellt worden?"
    „Sie können von Bord des Sammlers aus einen Teil der Geheimstation auf Takera kontrollieren", antwortete die mechanische Stimme bereitwillig.
    „Weiter!" drängte der Taschkar.

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