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0477 - Tanzplatz der Verfluchten

0477 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: 0477 - Tanzplatz der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder zurück. Zur rechten Zeit. Dicht vor meinem Gesicht huschte ein Pfeil entlang und hieb mit einem dumpfen Geräusch in die offenstehende Tür.
    Zitternd blieb er dort stecken. Ich fuhr über meine Kopfhaut. Wer immer dort im Dunkeln lauern mochte, er besaß Augen wie eine Katze. Wahrscheinlich war die Poststation umzingelt worden.
    Im Nachhinein wurde mir klar, daß es doch ein Fehler gewesen war, das Kreuz zu aktivieren. Ich hätte in meiner Zeit bleiben sollen. Jetzt hatte sich die Gefahr nur noch verdichtet.
    Drei Tote hatten die Indianer hinterlassen, ich wartete noch und war gespannt, was sie vorhatten.
    Zunächst tat sich nichts.
    Lange, bedrückende Minuten der Stille vergingen. Hin und wieder rauschte der Wind in den Kronen der Bäume. Die Temperatur lag wesentlich höher. Es war frühsommerlich.
    Auch die Zeit des Wartens verging. Urplötzlich löste sich die Stille auf.
    Ein rollender Donnerschlag hallte um die Station. Hervorgerufen durch Trommelklang, in den sich plötzlich die schrillen Schreie mischten. Ich sah die Personen noch nicht, die diese Schreie ausstießen, hörte aber durch das Trommelgeräusch das dumpfe Stampfen nackter Füße auf dem Boden.
    Tanzplatz der Verfluchten!
    Er hatte seinen Namen tatsächlich zu recht bekommen. Ja, hier wurde getanzt, wenn auch für mich noch nicht sichtbar, sondern schattenhaft und unheimlich.
    Ich hatte mich an ein schmales Fenster gestellt und schaute nach draußen. Viel war nicht zu sehen.
    Die Gestalten hoben sich von der Dunkelheit kaum ab, ich sah sie nur mehr als hin- und herwischende Schatten, die mit dem Untergrund kaum Berührung zu haben schienen.
    Der Tanz steigerte sich. Die Geräusche blieben zwar dumpf, sie erklangen dennoch viel intensiver und lauter als zuvor. Mittlerweile gellten auch die ersten Schreie auf.
    Laute Rufe, sehr schrill klingend, gleichzeitig flehend und auch heulend. Sie erfüllten die Lichtung, drangen in die Dunkelheit des Waldes wie eine finstere Botschaft und verhallten irgendwo zwischen den dicht stehenden Bäumen.
    Ich überlegte, ob ich mich nicht zurückziehen sollte. Noch war der Zeitpunkt günstig. Die Indianer waren damit beschäftigt, sich allmählich in Ekstase zu tanzen, da hatten sie wahrscheinlich für die Umwelt keinen Blick.
    Natürlich mußte ich höllisch achtgeben. Vielleicht hatten sie weitere Wachen aufgestellt, und durch den normalen Eingang konnte ich auch nicht schleichen, da wäre ich ihnen direkt in die Arme gelaufen. Mich wunderte nur, daß sie im Dunkeln tanzten, aber möglicherweise war es eben ein Tanz der Finsternis, der Nacht, der wilden Dämonen.
    Möglich war alles…
    Ich suchte nach einem zweiten Ausgang. Vielleicht gab es eine Hintertür oder ein anderes Loch, durch das ich mich schieben konnte. Daran hatten die Erbauer bestimmt gedacht. Ich verließ den größten Raum, gelangte in den zweiten, kleineren, den ich schon aus meiner Zeit kannte, und entdeckte eine Wand, die später nicht mehr vorhanden oder eingestürzt war. Sie wurde von einer Tür unterbrochen.
    Vorsichtig drückte ich diese auf.
    Viel war nicht zu sehen. Da ballte sich die Schwärze zusammen, durch die ein typischer Geruch trieb.
    Stallgeruch. Heu, Stroh roch so und auch Pferde. Ich hatte vor kurzem noch das Schnauben gehört, vernahm es jetzt wieder, als wüßten die Tiere, daß sich ihnen jemand näherte.
    Ich schob mich über die Schwelle. Sehr langsam bewegte ich mich dabei. Allmählich hatten sich meine Augen auch an die Verhältnisse gewöhnt. So machte ich Umrisse aus, die mir wie Boxen vorkamen. Dort mußten die Tiere stehen.
    Ein Pferd schlug mit seinem Schweif. Er huschte dicht an meinem Gesicht vorbei. Die Tiere wandten mir ihr Hinterteil zu. Als ich sie passierte, schnaubten sie wieder und scharrten ungeduldig mit den Hufen. Wahrscheinlich mochten sie mich, den Fremden, nicht besonders.
    Sollte ich Licht machen?
    Ich schaute hoch. Leider konnte ich weder die Decke noch das Gebälk erkennen, falls überhaupt etwas da war.
    Und eine Tür?
    Wenn es sie gab, war sie verschlossen, denn nichts zeichnete sich innerhalb der Wand ab.
    Ich ging auf Zehenspitzen weiter. Unter meinen Füßen raschelte Stroh. Manchmal zerknirschte festgebackener Dreck. An den Geruch hatte ich mich inzwischen so weit gewöhnt, daß mir ein anderer direkt auffiel. Er paßte einfach nicht in diesen Stall.
    So roch Fett oder Tran. Ranzig und scharf stieg er mir in die Nase. Einfach widerlich.
    So roch kein Tier!
    Es war nur mehr eine

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