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048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Schicksal völlig ausgeliefert.
    Wenn nicht
ein Wunder geschah, dann hatten sie nur noch etwa zwanzig oder dreißig Minuten
zu leben.
    Die eine
Kugel sah übel zugerichtet aus, aber sowohl Olga Greschtschowa als auch Dommajew und Kunaritschew glaubten, hinter
den nahen Bullaugen die durcheinandergewirbelten Gestalten zu erkennen. Es war
noch kein Wasser in die Kugel eingedrungen.
    Amöba schien
wieder einmal die Form zu verändern. Der dichte Plasmaschlamm wurde dünner und
durchsichtiger. Unwillkürlich hielten die Menschen an Bord von Kugel I den Atem
an.
    Stieß das
Ungetüm sie in die Außenbezirke seines gigantischen Leibes ab? Sie sahen die
schwarzen, nur zum Teil überwucherten Wände des vulkanischen Gebirges. Große
runde Löcher, Ritzen und Spalten, die viele hundert Meter tief in den Fels
führten, schoben sich an ihnen vorbei.
    Ein Eldorado
für einen Gelehrten. Aber unter den gegebenen Umständen kam keinem ein solcher
Gedanke.
    Eine Zeitlang
blieb die Tauchtiefe gleich und veränderte sich nicht. Amöba glitt auf einen riesigen, gewölbeähnlichen Eingang zu.
    Etwas
Bleiches leuchtete ihnen aus dem Dunkeln entgegen. Es hing zwischen
Schlingpflanzen und einem klebrigen Brei, der an der Fensterwand haftete.
    Ein
menschliches Skelett! Es trieb an Kugel I vorbei.
    Olga Greschtschowa schrie leise auf. »Leo Barapkin !« kam es danach wie ein Hauch über ihre Lippen. »Das war
Leo !«
    Eine
Identifizierung war möglich. Ein goldfarbenes Kettchen mit einer flachen,
rechteckigen Plakette! Darauf war deutlich erkennbar
ein Schiffssymbol mit der Bezeichnung Dmitri Schostajow ,
darunter eine mehrstellige Nummer und die Initialen des Matrosen.
    Olga Greschtschowa schloß die Augen.
    Iwan
Kunaritschew warf einen Blick auf den Tiefenmesser.
    Der Zeiger pendelte
bei der Zahl 2300.
    Noch
zweihundert Meter! Dann war alles zu Ende.
     
    ●
     
    Der Anruf des
echten Professor Dommajew brachte den Stein ins
Rollen. Es war der Voraussicht und der Qualität Marows zu verdanken, daß die betreffenden Maßnahmen sofort eingeleitet wurden. Der
falsche Nicolaj wurde verhört. Es kam nicht viel dabei heraus, aber einmal
verwickelte sich der Festgenommene in einen Widerspruch. Wassily Marow entdeckte den Zusammenhang zwischen dem
Nachrichtenagenten und dem bezahlten Killer Serje .
    Dommajew bestand
darauf, daß außer den Nachforschungen in diesem Bereich auch sein Freund Bolschin , ein hoher Funktionär in Moskau, unterrichtet
wurde. Bolschin hatte sich für das erneute Auslaufen
der Dmitri Schostajow eingesetzt.
    An Bord des
Forschungsschiffes hielt sich eindeutig ein falscher Dommajew auf, und nach und nach zeichnete sich ab, warum er dort war.
    Bolschin wurde in
seinem Moskauer Appartement geweckt. Fünf Minuten nach dem Telefonat fuhr ein
schwerer, chromblitzender Zil , ein Wagen, den in der
Sowjetunion nur Regierungsmitglieder und höchste Funktionäre fahren durften, im
Kreml vor.
    Und wiederum
nur fünf Minuten später wurde von dort aus ein Funkspruch an den Kapitän Pjotr Droganoff abgesetzt. Towarischtsch Droganoff wurde aufgefordert, den angeblichen Dommajew sofort
zu verhaften und unter Arrest zu stellen. Ein informierender Funkspruch ging an
die PSA in New York.
     
    ●
     
    Kapitän Droganoff erhielt die verschlüsselte Nachricht von seinem
Funker zu einem Zeitpunkt, als er alle Hände voll zu tun hatte. Er hatte sich
entschlossen, den Bathyskaph so schnell wie möglich einzusetzen, um den im
Körper der Riesenamöbe Eingeschlossenen Hilfe zu leisten. Die Techniker
bereiteten zu diesem Zeitpunkt alles für die Tauchfahrt vor. Der Bathyskaph
mußte so schnell wie möglich ins Wasser. Vielleicht konnte man die Uramöbe täuschen, sie erneut anlocken, so daß sie abermals
aufstieg und die gefährliche Tiefe verließ, die für die Besatzungen der drei
Taucherkugeln zur Katastrophe führen mußte.
    Als Droganoff die dechiffrierte Nachricht vor sich liegen
hatte, überprüfte er erst noch einmal den Schlüssel, um sich zu vergewissern,
daß er sich auch wirklich nicht täuschte.
    Dommajew war nicht Dommajew ? Gab es denn so etwas? Ein Spion an Bord der
Dmitri Schostajow , der die Arbeit der militärischen
Sachverständigen kontrollierte und den Forschungsauftrag des Schiffes genau
analysierte?
    Pjotr war ein
Mann schneller Entschlüsse. Er begab sich in den Funkraum und setzte ebenfalls
einen verschlüsselten Funkspruch ab. Darin teilte er dem Funktionär Bolschin die Ereignisse mit, welche die Mannschaft des
Schiffes

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