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048 - Cinemania

048 - Cinemania

Titel: 048 - Cinemania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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nicht mehr waren«, flüsterte er.
    »Ach, wirklich?«, warf Matt ein. »Und was ist mit denen da drüben?«
    Durch die 5th Street wälzte sich ein zweite, zahlenmäßig weitaus stärkere Angriffswelle heran. Es waren Einwohner aus den umliegenden Stadtteilen. Viele eilten auf Frekkeuscher und Andronen herbei, um den Befehl auszuführen, der in ihrem Inneren hämmerte: jeden zu vernichten, der Microware schaden wollte.
    Unaufhaltsam strömten sie heran. Furchtlos, voll wilder Kraft und ohne Skrupel. Wahre Berserker ! Und es kamen immer mehr. Fongs Truppen drohten zwischen zwei Fronten aufgerieben zu werden.
    »Was können wir nur tun?«, jammerte der Greis.
    Matt wusste es nicht. Fassungslos starrte er auf die unheimliche Streitmacht, die von allen Seiten aufs Schlachtfeld strömte. Die hinteren Reihen der Belagerer, die eben noch siegessicher nach vorne stürmen wollten, drängten sich plötzlich furchtsam zusammen. Für eine Flucht war es längst zu spät. Sie mussten kämpfen, und sei es auch nur, um die eigene Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Die Distanz zwischen den Parteien schmolz dahin.
    Ein Blutbad war unvermeidlich.
    Matt tastete nach seinem Driller, obwohl ihm die verbliebenen Explosivgeschosse nur eine Gnadenfrist einbringen würden.
    Doch ehe er herausfinden konnte, wie er die Waffe mit der verletzten Hand packen sollte, fühlte er ein Stechen im Kopf. Es war, als ob ihm jemand zerstoßenes Glas ins Ohr pusten würde, doch der Schmerz währte nur Sekunden - und danach fühlte er sich seltsam befreit.
    Es dauerte ein wenig, bis er begriff, dass der Ruf in seinem Inneren verstummt war.
    Das ging nicht nur ihm so. Die Berserker verlangsamten ihre Schritte und blieben stehen. Verwundert sah einer zum anderen. Keiner von ihnen konnte verstehen, wie er hierher gelangt war.
    Die Belagerer schöpften neuen Mut. Die Waffen fest umklammert, stürzten sie auf ihre verwirrten Gegner los.
    Matt stieß einen groben Fluch aus. Eilig sprang er zu Fong auf den Karren und riss dem Alten die Flüstertüte aus der Hand.
    »Sofort alle Kämpfe einstellen!«, brüllte er aus voller Kehle. »Die Leute standen unter einem Bann, aber der Zauber ist erloschen! Seht ihr denn nicht, dass sie wieder normal sind?«
    Der Befehlston zeigte Wirkung. Fongs Truppen ließen die Waffen sinken und sahen neugierig zu den Berserkern hinüber. Vielen war so, als wären sie aus einem bösen Traum erwacht. Rufe wurden laut. Manch einer entdeckte alte Freunde in den Reihen der Berserker.
    Fong bekam wieder Oberwasser. »Gut gemacht«, lobte er und nahm das primitive Megaphon wieder an sich. »Seht her! Maddrax hat ein Wunder gewirkt!«, fuhr er lautstark fort.
    »Die Unglücklichen wurden aus dem Bann der Gilde befreit! Folgt ihm nun in die Schlacht, damit wir nie mehr unter dem Joch von Microware stehen müssen!«
    Die Menge applaudierte begeistert, nur Matt machte ein säuerliches Gesicht. Geringschätzig schaute er auf das Schwert, das ihm Fong entgegen hielt. »Vergiss es«, zischte er dem Oberhaupt zu. »Ich bin nur hier, um Aruula zu suchen.«
    Fongs breites Grinsen legte zwei Reihen gelblicher Zähne frei. »Sie ist mit Aiko in den Turm geschlichen«, frohlockte er. »Wenn wir die beiden lebend wiedersehen wollen, müssen wir uns beeilen.«
    Die Augen des Greises blickten offen und ehrlich. Es war nicht zu übersehen, dass er die Wahrheit sprach.
    Seufzend griff Matt nach dem Schwert und wandte sich zu der wartenden Menge um. »Mir nach!«, brüllte er, in Richtung Arco Plaza deutend, bevor er vom Karren sprang. Mit schnellen Sätzen rannte er durch die geborstene Palisade, gefolgt von Fongs Leuten und den ehemaligen Berserkern.
    Matthew Drax führte die vereinte Truppe in die Schlacht - und zum Sieg.
    ***
    »Bist du sicher, das es geklappt hat?«, fragte Aruula neugierig.
    Aiko sah zweifelnd von dem zerlegten Sender auf, dessen Innenleben sich wie ein ausgeweidetes Tier vor ihm ausbreitete. »Falls nicht, bin ich mit meinem Latein am Ende«, gestand er. »Ich habe dieselbe Frequenz wie die Gilde benutzt und eine Wellenform gesendet, die das Muster der ersten neutralisieren sollte. Mehr kann ich nicht tun.«
    Die Barbarin nickte, obwohl sie kaum ein Wort verstand. Nur eins wusste sie genau; dass sie sich um Maddrax sorgte. »Hoffentlich ist er nicht dem Ruf der Gilde gefolgt«, hauchte sie, während sie auf das Schlachtgetümmel am Boden niederblickte. Nicht der geringste Laut drang bis zum vierzigsten Stock herauf, doch Aruula

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