048 - Cinemania
paar Laute von sich.
Matt konnte sich denken, wo alle waren.
Zum Arco Plaza, flüsterte es in seinen Ohren. Über die Andronenrampe ging er nach unten auf die Straße, die seltsam leer wirkte. Die Garküche und andere Buden waren geschlossen. Kein Kunde, kein Händler war zu sehen. Matt konnte sich denken, wo sie waren.
Am Arco Plaza.
Er machte sich auf den Weg.
Außer ihm torkelten noch einige seltsam abwesende Gestalten über den brüchigen Asphalt. Er sprach einige von ihnen an, doch keiner sagte ein Wort.
Schweigend marschierten sie alle in dieselbe Richtung. Matt konnte sich denken, wohin es ging.
Zum Arco Plaza.
Selbst wenn er den Weg nicht gekannt hätte, Matt hätte ihn nicht verfehlen können. Aus den Seitenstraßen strömten weitere Männer, Frauen und Kinder, die sich vollkommen in Trance bewegten. Die langgezogene Gruppe wuchs bald auf dreißig Personen an - und es wurden immer mehr.
Matt beschleunigte sein Tempo, in der unbestimmten Gewissheit, dass er Schlimmes verhindern musste. Von weitem wehte Schlachtenlärm herüber. Rötlicher Schein flackerte über Dächer und Baumkronen hinweg; es musste etwas in Flammen stehen.
Die Spitze des Arco Plaza wies ihm den Weg. Von Schweiß durchnässt, bog Matt in die 5th Street ein, die direkt zum Schlachtfeld führte.
Ein halbes Dutzend Frekkeuscher sprang an ihm vorbei. In den Sätteln saßen Blax mit grimmigen Mienen, die schwere Streitäxte in Händen hielten.
»Diese Micro-Wisaaun sollen büßen!«, brüllte ein Hüne mit blondierter Krause. »Sie haben unsere Freunde verhext!«
Matt verfiel in leichten Trab. Als er an der westlichen Palisade ankam, setzten die Reiter gerade über die Flammenwand hinweg. Mit ihren schweren Doppeläxten wüteten sie unter den Verteidigern auf der intakten Brüstung.
Dieses Bild spornte Fongs Fußtruppen weiter an. Gedeckt von Vorderladersalven, rannten die Rammbockträger erneut an - und diesmal durchbrachen sie das brennende Inferno.
Krachend fiel die Palisade auf einer Länge von zehn Metern in sich zusammen. Die aufgeputschte Menge stürmte unter lautem Kriegsgeheul das Gelände.
Gildensöldner und Ninjas stellten sich ihnen entgegen. Schwerter, Äxte und Ketten krachten gegeneinander. Es war ein fruchtbares Gemet- zel, in dem weder Gnade gewährt, noch erwartet wurde. Die kampferprobten Schatten forderten den Angreifern einen hohen Blutzoll ab, doch vor der geballten Übermacht mussten auch sie schließlich weichen.
Eine Schwadron Andronenreiter trampelte Söldner und Ninjas einfach nieder. Viele Reiter wurden durch Blasrohrattacken niedergestreckt, doch sie erreichten ihr Ziel. Die Reihen der Verteidiger lösten sich auf. Allerdings nur, um sich dicht vor den Gebäuden neu zu formieren.
»Nicht nachlassen!«, feuerte Fong seine Truppen an. »Schlagt sie, wo ihr sie trefft!« In Feldherrenpose stand er auf einem Biisonkarren, in der Hand eine aus Kupferblech geformte Flüstertüte. Unglauben und Triumph spiegelten sich auf seinem Gesicht wieder, als Matt auf ihn zu lief.
»Ihr könnt es wohl gar nicht abwarten?«, tadelte er sanft. »Seid unbesorgt, wir werden für Euch siegen.«
Matt ignorierte das Angebot. »Sie müssen Ihre Leute warnen«, keuchte er. »Die Gilde hat einen lautlosen Ruf ausgesandt, dem all jene folgen, die in ihrem Bann stehen. So wie die beiden Mechicos in Kimjos Küche.«
Wenn der dynamische Greis erschrak, so ließ er es sich nicht anmerken. Mit unbewegter Miene folgte er der Richtung, in die Matt deutete. Gut fünfzig Männer und Frauen rotteten sich dort zusammen, um mit bloßen Händen, aber auch mit Knüppeln, Messern und Eisenstangen anzugreifen.
»Dieser traurige Haufen?« Fong schien nicht beeindruckt.
»Die Besessenheit macht sie unempfindlich gegen Schmerz«, warnte Matt, aber es war schon zu spät.
Knurrend und schreiend griffen sie an, fuhren unter die Reihen der Nams, die nicht damit rechneten, dass ihnen jemand in den Rücken fiel. Es kam zu kräftigen Tumulten, doch letztlich war die Gruppe viel zu klein, um etwas ausrichten zu können. Streich um Streich wurde sie bis auf den letzten Mann niedergemacht.
»Verdammt!«, brüllte Matt. »Lasst die Leute am Leben! Sie wissen doch nicht, was sie tun!« Seine Worte stießen auf taube Ohren, denn die willenlosen Berserker kämpften bis zum letzten Atemzug. Fongs Kriegern blieb gar nichts anderes übrig, als sie zu töten, um selbst zu überleben.
Angesichts des Gemetzels wurde selbst der Greis kleinlaut. »Gut, dass es
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