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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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Geschmack“, stellte Jeff unwillig fest.
     

     

Sie befanden sich nun seit drei Tagen in Brasilien. In Aporema hatten sie ein Motorboot gemietet, ein altes Ding, das aber noch ganz gut in Schuß war. Sie hatten ihre Ausrüstung verstaut und waren losgefahren.
    Zuerst hatte Jeff Baker einen Hubschrauber mieten wollen, doch Ellison und Wood hatten ihm davon abgeraten. Da es kaum Straßen gab, die in den Urwald führten, waren Boote das beste Fortbewegungsmittel. Es gab unzählige Flüsse, von denen die meisten bis zum Quellgebiet schiffbar waren.
    Zuerst waren sie den Rio Araguari hinaufgefahren und hatten sich eines der zerstörten Indianerdörfer angesehen. Jeff war wenig begeistert gewesen, daß Susan Wood mitfuhr. So sehr er Frauen mochte, hatte er etwas gegen sie, wenn es um eine Fahrt in unzivilisierte Gegenden ging. Sie entwickelten sich dann meist als Hemmschuh. Außerdem störte ihn, daß Ellison und Wood mehr als bloße Freunde waren. Sie lebten seit einem halben Jahr zusammen und wollten demnächst heiraten.
    Anfangs waren die drei ganz gut miteinander ausgekommen, doch das Verhältnis verschlechterte sich zunehmend. Jeff ging das ewige Gerede der beiden auf die Nerven. Sie konnten einfach nicht den Mund halten. Vor allem störte ihn der schulmeisterliche Ton, in dem die beiden zu ihm sprachen.
    Das Motorboot tuckerte langsam den Fluß hinauf, der stellenweise mehr als hundert Meter breit war. Links und rechts erstreckte sich der immergrüne Urwald, einige Bäume standen im Wasser, und unzählige Äste ragten wie vielfingrige Hände aber die Wasserfläche. Jeff versuchte dem Geschwätz von Carl und Susan nicht zu lauschen, doch immer wieder schnappte er Wortfetzen auf.
    Bis jetzt war ihre Expedition nicht sehr erfolgreich gewesen. Sie hatten sich mit einigen Eingeborenen unterhalten, doch keine Hinweise auf den roten Affen bekommen.
    Aber an den Gerüchten mußte etwas Wahres sein. Jeff hatte sich das zerstörte Dorf genau angesehen und auch einige Fußspuren des Riesenaffen fotografiert. Eine Zeitlang hatten sie auch die Spuren des seltsamen Wesens durch den Urwald verfolgen können. Das Untier hatte eine Schneise in den Urwald gebrochen. Es mußte über gewaltige Kräfte verfügen, da es ganze Bäume entwurzelt hatte. Doch nach etwa einem Kilometer hörten dann die Spuren auf. Soweit es Jeff bis jetzt beurteilen konnte, war der Affe in einem Umkreis von ungefähr zweihundert Kilometer gesehen worden. Von Rafael Domingo, dem Reporter, den Dave Bonnier mit den Nachforschungen beauftragt hatte, hatte er eine Karte bekommen, auf der eingezeichnet war, wo das Monster aufgetaucht war.
    Sie hatten die Absicht, das Boot irgendwo nach der Gabelung des Flusses zu verstauen und das Gebiet zwischen den beiden Flußarmen zu durchsuchen.
    Es war Mittag und unerträglich schwül, über dem lehmbraunen Wasser tanzten Insektenschwärme, die oft so dicht beisammen flogen, daß sie wie kleine, dunkle Wolken aussahen.
    Jeff war im Lauf der vergangenen Jahre gegen fast alle Krankheiten geimpft worden. Sie hatten Gesichter, Körper und Arme mit Insektenschutzmittel eingerieben, die aber nur geringen Schutz boten. Immer wieder spürte Jeff einen Stich, schlug mit der flachen Hand zu und tötete den Quälgeist.
    Carl Ellison rutschte neben Jeff und sah ihn an.
    „Sollten wir nicht eine Pause einlegen, Jeff?“
    „Später“, sagte Jeff. „Wir müssen bald die Gabelung des Flusses erreicht haben.“
    „Wollen Sie noch heute mit der Untersuchung des Urwalds beginnen, Jeff?“
    „Das haben wir doch schon gestern besprochen, Carl“, sagte Jeff unwillig. „Ich will keine Zeit verlieren. Je rascher wir diesen Affen gefunden haben, um so besser.“
    Jeff wußte, daß es Carl und Susan nicht besonders eilig hatten. Für beide war das Gebiet, in dem sie sich befanden, recht interessant. Doch er machte sich überhaupt nichts aus dem Urwald. Sein wissenschaftliches Interesse hielt sich in mäßigen Grenzen.
    „Sie sind ein Banause, Jeff“, sagte Carl und zupfte an seinem Bart. „Beeindruckt Sie der Urwald nicht? Das ist doch etwas ganz anderes als Großstädte, hier gibt es keine Luftverschmutzung, hier liegt unberührte Natur vor Ihnen.“
    „Hören Sie mir mal zu, Carl“, sagte Jeff gereizt. „Als ich das erstemal einen Urwald gesehen habe, das war in Afrika, da war ich beeindruckt. Aber als mich dann die ersten hundert Moskitos gestochen hatten, sank meine Begeisterung. Und als mich dann eine Schlange in die rechte Hand

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