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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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lief in die Richtung der Fifth Avenue davon. Tucker rannte in die andere Richtung, nach einem Häuserblock blieb er schwer atmend stehen und ballte wütend die Hände. Sein Plan war fehlgeschlagen.
    Langsam ging er weiter, winkte ein Taxi heran und verschwand.
    Jeff war mit Carol in die verwüstete Wohnung zurückgekehrt und hatte sich rasch angezogen. Er blickte aus dem Fenster und sah dem Affen nach. Dann blickte er in die andere Richtung und erkannte Terry Tucker. Jeff preßte grimmig die Lippen zusammen.
    „Ich folge dem Affen“, sagte er. „Kommst du mit?“
    „Nein“, sagte Carol zitternd. „Ich bleibe.“
    Jeff nickte ihr zu und rannte die Stufen hinunter. Sein Reporterinstinkt war erwacht.
    Einige Leute waren auf der Straße. Weit vor sich erkannte Jeff den roten Affen. Er hatte die Fifth Avenue erreicht und blieb stehen. Jeff kam rasch näher. Plötzlich hatte er Mitleid mit Harlo. Der rote Affe war das Resultat eines unmenschlichen Versuches, eine arme Kreatur, von einem Verrückten erschaffen, die sich in New York nicht zurechtfand und jetzt auch noch von ihrem Schöpfer verlassen wurde.
    Jeff blieb etwa hundert Meter von Harlo entfernt stehen.
    Einige Funkstreifenwagen waren stehen geblieben, und Polizisten sprangen heraus. Zwei eröffneten augenblicklich das Feuer. Harlo bekam einige Kugeln in den Rücken und bäumte sich auf. Er stieß ein lautes Stöhnen aus, drehte sich um und ging auf die Polizisten los, die erschreckt auseinanderstoben.
    Jeff drückte sich in ein Haustor.
    Der rote Affe packte zwei Polizisten und schleuderte sie gegen eine Hauswand. Wieder krachte ein Schuß, der das unheimliche Geschöpf in den rechten Arm traf.
    Die grünen Augen Harlos funkelten wütend. Er packte einen der Funkstreifenwagen und hob ihn hoch. Mit einem gewaltigen Schwung schleuderte er das schwere Fahrzeug auf die Gruppe der Polizisten, die sich hinter einigen Autos verschanzt hatten. Sie sahen das Fahrzeug heranfliegen, einigen gelang die Flucht, doch mindestens vier wurden von dem Streifenwagen erschlagen.
    Harlo leckte die Armwunde, dann setzte er sich in Bewegung und überquerte mit zwei Sprüngen die Fifth Avenue und verschwand im Central Park. Jeff folgte ihm. Der Affe war jetzt völlig von Sinnen. Die Verletzungen hatten seine Wut gesteigert. Er lief einen der Wege entlang und zerstörte dabei einige Bänke.
    Einige Passanten ergriffen erschrocken die Flucht, doch Harlo verfolgte sie. Einige zertrat er einfach, die anderen packte er und schleuderte sie weit von sich.
    Einer der Polizeihubschrauber hatte ihn entdeckt und umkreiste ihn. Harlo blieb stehen und versuchte den Hubschrauber mit seinen langen Armen zu erreichen, was ihm aber nicht gelang.
    Jeff hatte sich hinter einem Baum versteckt und sah dem Ende des Dramas zu.
    Ein Maschinengewehr hämmerte los und zerfetzte die Brust des Affen.
    Noch einmal bäumte er sich auf. Eine weitere Garbe gab ihm den Rest. Er krachte zu Boden, seine Glieder zuckten nochmals, der gewaltige Körper krampfte sich zusammen. Dann blieb er regungslos liegen.
    Jeff kroch hinter dem Baum hervor und ging langsam auf Harlo zu. Er blieb vor dem riesigen Schädel stehen. Die Augen waren weit aufgerissen und gebrochen. Das Maul stand offen und entblößte die Zähne.
    Der Hubschrauber landete, und einige Polizisten sprangen heraus.
    Jeff blieb lange vor dem toten Affen stehen, dann drehte er sich um und ging langsam durch den Central Park.
    Er achtete nicht auf die hastenden Menschen, auf das Heulen der Polizeisirenen. Er war zu sehr in Gedanken versunken.
    Harlo war tot, aber sein Schöpfer lebte.
    Als er die Wohnungstür öffnete, kam ihm Carol entgegen.
    „Harlo ist tot“, sagte Jeff. „Sie erwischten ihn im Central Park. Er sah so menschlich im Tod aus, zu menschlich.“
    Er trat ins Wohnzimmer und sah sich müde um. Es sah fürchterlich aus. Die Bar war umgefallen und die Türen aufgesprungen. Die meisten Flaschen und Gläser waren zerbrochen, doch eine Flasche Whisky war ganz geblieben. Er griff nach ihr, schraubte den Verschluß auf und setzte sie an die Lippen. Gierig trank er einen Schluck.
    „Hast du auch Terry gesehen?“ fragte Carol ängstlich.
    „Ja“, sagte er. „Ganz kurz, als ich aus dem Fenster sah. Er stieg eben in ein Taxi.“
    „Also stimmt meine Vermutung, daß mein Bruder Harlo befreit hat?“
    „Ich nehme es an“, sagte Jeff. „Besser gesagt, ich bin sicher, daß er dahinter steckt. Außer ihm konnte sich ja niemand mit Harlo

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