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0480 - Champagner-Party bei Capone

0480 - Champagner-Party bei Capone

Titel: 0480 - Champagner-Party bei Capone Kostenlos Bücher Online Lesen
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Licht aus. Die Halle hatte einen Fußboden aus polierten gelblichgraüen Steinplatten. Links befanden sich die Türen für die Fahrstühle, rechts der Eingang zu einer Bank und uns genau gegenüber lagen die beiden Schwingtüren zu dem Postamt. Beide Türen zeigten je zwei Einschußlöcher in dem dickwandigen Glas. Um an die beiden Eingänge heranzukommen, mußten wir die Halle durchqueren. Dreißig Yard ohne die geringste Deckung.
    »Du gibst Feuerschutz, während ich hinüberrenne. Laß mir eine Minute zum Verschnaufen, wenn ich drüben angekommen bin. Dann folgst du nach, während ich dir Feuerschutz gebe.«
    »Okay, Jerry.«
    Ich wollte losspurten, als ich rechts von uns, im Schatten des in die Wand zurückgezogenen Einganges eine Bewegung sah. Gleich darauf wurde ein uniformierter Arm sichtbar. Vermutlich gab es einen Wächter in der Bank.
    Ich machte ein paar Sätze bis zu ihm hin und warf mich in den toten Winkel des Einganges. Der Uniformierte fuhr herum.
    »FBI!« rief ich schnell. »Was ist da drüben los?«
    »Muß ein Überfall sein«, erwiderte der Bankwächter. Es war ein Kerl von der Größe Captain Hywoods, aber seine Stimme war zum Glück nicht so laut. »Ich stand vor unserem Eingang hier herum, als drüben in der Post zwei Schüsse fielen. Ich ging in Deckung, nahm zwei Schießeisen in die Hand und sorgte dafür, daß da drüben keiner mehr herauskommen konnte. Wo steckt Winter mit seinen Leuten?«
    »Der ist bereits auf dem Wege. Er will irgendwie von hinten ins Postamt hinein.«
    »Na, dann haben wir sie ja in der Zange.«
    »Stimmt. Aber die Kerle haben die Postangestellten.«
    »Verdammt; ja. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Was machen wir, G-man?«
    »Keine Ahnung. Erst muß ich einen Blick in die Post hineinwerfen, bevor ich einen Vorschlag machen kann.«
    »Sie wollen da hinein? Mitten unter die Burschen?«
    »Ich werde es wohl müssen. Wie kommt es, daß die Halle völlig leer ist?«
    »Als der erste Schuß fiel, habe ich laut gebrüllt, daß alle Leute verschwinden sollen. Ein paar rannten in unsere Bank, die anderen konnten sich mit den Aufzügen in Sicherheit bringen.«
    »Sie sind ein umsichtiger Mann. Geben Sie mir Feuerschutz, ich laufe jetzt hinüber. Übrigens sitzt da drüben im Flur ein Kollege von mir, der mir nachkommen wird.«
    »Okay, G-man. Riskieren Sie nicht zuviel!«
    Ich duckte mich und spurtete los. Die ersten fünfzehn Yard hatte ich schon zurückgelegt, als ich hinter der rechten Sdhwingtür des Postamtes eine schattenhafte Bewegung sah. Es konnte genausogut ein Gangster wie ein Postangestellter oder ein Besucher sein.
    Ich konnte also nichts unternehmen, als weiterzulaufen. Natürlich spurtete ich im höchstmöglichen Tempo. Aber ich war noch immer sechs bis acht Yard von der Deckung bietenden Wand entfernt, als ich durch das von Sprüngen durchzogene Glas der Schwingtür eine Hand mit einer Pistole erkennen konnte. Ich machte einen Hechtsprung, knallte hart auf die Steinplatten und rutschte darüber hin, bis ich mit der rechten Schulter gegen die Wand prallte. Ein paar Rippen taten mir weh und das rechte Schultergelenk, aber ich hatte keine Zeit, daran zu denken. Ich rappelte mich auf und rang nach Luft.
    Da knallte es neben mir durch die Schwingtür. Glassplitter stiebten und prasselten wie Hagelkörner auf die polierten Platten. Ich sah mich keuchend um.
    Eine der Fahrstuhltüren stand jetzt offen. Sechs Schritt davor krümmte sich ein junger Mann in der Uniform der Hauspolizei. Er preßte beide Hände auf seine linke Hüfte. Zwischen den gespreizten Fingern quoll Blut hervor. Sein schwerer Revolver löste sich aus den Fingern seiner Rechten und polterte auf den Boden. So ungedeckt, wie der Mann stand, bot er sich wie eine Zielscheibe auf dem Schießplatz. Jetzt blieb keine Sekunde mehr zu verlieren.
    Ich stieß den rechten Flügel der Schwingtür mit voller Wucht nach innen und drängte nach. Ein halbes Dutzend Dinge geschahen gleichzeitig: Hinter mir brüllte der Bankwächter irgend etwas, das ich nicht mitbekam. Laute Schritte hallten quer durch die Halle, ebenfalls hinter mir, so daß ich nicht sehen konnte, wer es war, weil ich genug mit dem zu tun hatte, was sich vor mir abspielte. Der Flügel der Schwingtür stieß hart gegen ein Hindernis. Die nun schon von drei Einschußlöchern zer siebte Glasscheibe des Türflügels ging endgültig in Stücke. Große und kleine Glasscherben klirrten zu Boden. Undeutlich sah ich die Umrisse eines Mannes vor mir, der

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