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0480 - Champagner-Party bei Capone

0480 - Champagner-Party bei Capone

Titel: 0480 - Champagner-Party bei Capone Kostenlos Bücher Online Lesen
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Landeswährung an irgendeinen Platz der Welt schicken oder gar dorthin reisen wollten.
    Paddy O’Sullivan betrat diese Wechselstube um neun Uhr achtundzwanzig. Er war schon zweimal hier gewesen in den letzten sechs Wochen und kannte sich also schon ein bißchen aus. Nachdem er sich durch die Drehtür hereingeschoben hatte, blieb er stehen und sah sich um.
    Der Raum wurde im vorderen Drittel von einer Schalterwand geteilt. Für die wartenden Kunden standen ein paar moderne Sessel und einige niedrige Tischchen herum, auf denen zerfledderte Illustrierten lagen.
    O’Sullivan hatte vor einer knappen halben Stunde erst fünfzig Dollar in Schweizer Franken umgetauscht, und zwar in einer Filiale der First National Bank, die keine vier Häuserblocks entfernt lag.
    Nun nahm er die Schweizer Franken und stellte sich an den Schalter, der für europäische Währungen eingerichtet war.
    Durch die Öffnung blickte er auf den etwa fünfzigjährigen Clerk, der an diesem Schalter Dienst tat. Es war ein kleiner Mann mit einer auffallend roten Gesichtsnarbe. Auf der Mitte seines Nasenrückens saß eine Nickelbrille. Als der Mann den Kopf hob, blickte er über den oberen Rand der Brille hinweg aufwärts zu dem stehenden O’Sullivan.
    »Bitte, Sir?«
    Die Stimme war dünn und fistelnd.
    O’Sullivan hatte bei seinen früheren Besuchen keine europäischen Währungen umgetauscht, so daß er dieses kleine Männchen zum erstenmal zu Gesicht bekam. Er gab sich Mühe, nicht zu grinsen.
    »Ich habe ein paar Schweizer Franken von meinem letzten Europatrip übrigbehalten«, sagte O’Sullivan. »Können Sie sie mir Umtauschen?«
    Während der kleine Mann die Prozedur des Umtausches abspulte, prägte sich O’Sullivan alle Einzelheiten des Raumes ein.
    »Sie erhalten achtundvierzig Dollar und zweiundsechzig Cent«, sagte der Clerk schließlich.
    O’Sullivan gab genau acht. Die europäischen Währungen befanden sich in den beweglichen Fächern hinter der Wandöffnung. Die Dollars dagegen lagen an einer anderen Stelle, nämlich genau unter dem Schaltertisch, auf den sich O’Sullivan lässig stützte. Der Mann beugte sich vor und zog unter dem Schaltertisch den genannten Betrag hervor. O’Sullivan strich Scheine und Münzen ein und bedankte sich.
    Er hatte nur das Fach mit dem Schweizer Geld zu Gesicht bekommen, aber grob geschätzt hatte er dort für wenigstens zweitausend Dollar Schweizer Geld liegen sehen. Und das war nur eine von vielen europäischen Währungen. Dazu kamen die Geldvorräte an en übrigen drei Schaltern. Und es kamen die Dollarvorräte der Wechselstuben hinzu. Alles in allem mußte es in diesem Raume ein Vermögen geben, wenn auch auf geteilt auf rund 50 Währungen.
    O’Sullivan verließ die Wechselstube zufrieden. Außer den vier Angestellten an den vier Schaltern gab es nicht einmal einen bewaffneten Wächter.
    ***
    »Kommen Sie hier die Treppen hinauf!« rief Winter, während er seinen schweren Fünfundvierziger aus der Halfter an seinem Gürtel zog. »Das geht schneller.«
    Phil, einer der beiden Posten und ich liefen hinter dem Lieutenant der Hauspolizei her. Während wir die Stufen hinaufhasteten, erklärte Winter uns die Lage.
    »Im ersten Kellergeschoß gibt es ein Postamt für den Briefverkehr. Man betritt das Postamt von einer kleinen Halle her. Ich denke, wir sollten die Burschen in die Zange nehmen. Wenn sie überhaupt noch da sind. Wollen Sie beide von der Halle kommen? Dann könnten Bill und ich von hinten ins Postamt eindringen. Es gibt da einen Eingang fürs Personal.«
    »Okay«, stimmte ich zu und zog meine 38er aus der Schulterhalfter.
    Wir kamen ein wenig atemlos in einem breiten Korridor an, der sich schon nach wenigen Schritten zu drei engeren Fluren auf gabelte. Winter wies in den rechten hinein:
    »Laufen Sie hier entlang bis vor zur Ecke. Dort wenden Sie sich noch einmal nach rechts und kommen unmittelbar in die Halle. Der Eingang des Postamts liegt der Mündung des Flurs genau gegenüber.«
    »Okay, Winter«, sagte ich, und wir setzten uns in Trab.
    Wir hatten die Korridorecke noch nicht erreicht, als wir den dumpfen Widerhall eines Schusses hörten.
    »Das kann ja heiter werden«, knurrte Phil neben mir. »Hier in diesen Korridoren gibt es doch nicht die Spur einer Deckung.«
    »Für die anderen aber auch nicht«, gab ich zurück.
    Wir bogen um die Ecke und rannten, bis wir vor uns die Mündung des Flurs in eine Halle von quadratischem Grundriß sahen. Neonröhren strahlten schattenloses taghelles

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