Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
genau betonend aus.
    »Ein Yeti, mein Lieber. Das ist ein Yeti…«
    ***
    »Du bist verrückt!« Die Antwort rutschte Karl Mertens einfach heraus, doch Jasper nahm sie ihm nicht einmal übel. Er hob nur die Schultern. »Es stimmt, Karl, das ist ein Yeti.«
    Mertens streckte den Arm aus. Mit der Spitze des Zeigefingers deutete er in den Sarg. »Dieser komische Fellklumpen soll ein Yeti sein, den es angeblich nicht gibt?«
    »Es gibt ihn. Er liegt vor dir.«
    Mertens winkte ab. »Okay, Jasper, für dich ist das ein Yeti. Ich aber gehe davon aus, daß Yetis, falls es sie überhaupt gibt, eine gewaltige Größe besitzen. Yetis passen in keine Kindersärge.«
    »Im Normalfall nicht. Dies aber ist ein Yetibaby.«
    »Und woher hast du es?«
    »Von meiner letzten Reise mitgebracht. Ich war im Himalaya. Gute Freunde schmuggelten es durch den Zoll. Jetzt habe ich es mit in die Staaten gebracht.«
    Karl Mertens konnte es nicht fassen. Er glaubte die Dinge nicht, die man ihm erzählte. Dennoch fragte er: »Kann ich ihn mir einmal genauer anschauen?«
    »Bitte, dafür habe ich dich geholt. Du bist der einzige, der davon weiß. Denk daran, daß du jetzt ein Geheimnisträger bist, mein Junge.« Er schlug ihm auf die Schulter. »Schau dir das Yetibaby in Ruhe an, dann sage mir bitte deine Meinung.«
    »Ja, das werde ich gern.«
    Karl Mertens traute sich nicht, das haarige und pelzige Etwas anzufassen. Er tastete das Gebilde mit seinen Blicken ab, und das reichte ihm eigentlich schon.
    Das Yetibaby lag auf dem Rücken. Es besaß Ähnlichkeit mit einem kleinen Gorilla. Wenn man es so ansah, konnte man sich kaum vorstellen, daß aus ihm eine gewaltige Bestie werden würde, die Menschen riß und gnadenlos tötete.
    Seltsamerweise standen die Augen des Tiers offen. Sie wirkten zudem verdreht, der Blick war glasig, aber Karl Mertens zuckte zurück, denn er konnte den Blick nicht mehr länger ertragen. Er hatte das Gefühl, als würden ihn diese Augen mitten in die Seele treffen, und er schüttelte sich.
    »Hast du was?« fragte Jasper.
    »Ja, ich mag ihn nicht.«
    »Oh, er ist doch niedlich und nett.«
    »Danke, ich verzichte.«
    Demonstrativ drehte sich Karl um, während Jasper damit begann, das Yetibaby zu streicheln. »Ich weiß gar nicht, was du hast. Ich mag es und werde es behalten.«
    »Aber es wird wachsen.«
    »Na und?«
    Mertens lachte. »Sag nur noch, daß du ihn hier im Haus lassen willst, Jasper.«
    »Kaum, aber…«
    »Du mußt ihn töten!«
    Schlagartig wich das Blut aus dem Gesicht des Präparators. Er wurde weiß wie eine Leinwand. »Töten?« fragte er leise. »Was hast du da nur gesagt? Ich kann ihn nicht töten. Ich darf ihn nicht töten. Der Yeti gehört mir. Er wird mir immer gehören…«
    Mertens sprach in die Worte seines Freundes hinein. »Wenn das tatsächlich ein Yeti ist und heranwächst, wird auch sein Trieb erwachen. Dann kann es sein, daß er dich zerfleischt.«
    »Nein, nicht den, der ihn aufzieht.«
    »Ich glaube dir nicht.«
    »Es spielt für mich keine Rolle, was du glaubst oder nicht glaubst. Jedenfalls habe ich den Yeti nicht mitgebracht, um ihn zu töten. Ich will der Menschheit etwas beweisen, Karl.«
    Moore ging jetzt auf seinen Freund zu. »Nicht heute, nicht morgen, auch nicht übermorgen. Aber der Yeti wird heranwachsen. Er wird größer werden, und vielleicht werden wir noch etwas von ihm hören.«
    Mertens schüttelte den Kopf. »Jasper, tut mir leid, aber in meinen Augen bist du ein Verrückter.«
    »Das kannst du denken und auch sagen. Aber haben nicht die angeblich Verrückten oder Spinner schon immer die Welt verändert?«
    »Möglich. Willst du das denn?«
    »Ich will ihnen allen beweisen, daß ich besser bin als sie…«
    Karl Mertens bekam plötzlich Angst.
    ***
    Dexter Haley gehörte zu den Männern, die noch den gewissen Pioniergeist ihrer Vorfahren im Blut spürten. Er brauchte die Herausforderung mit der Natur, er liebte das Land, er wollte dafür kämpfen und auch in seinem Beruf.
    Das war ihm gelungen. Dexter Haley gehörte zu den Öko-Sheriffs, die in den Rocky Mountains ihren Dienst taten und darauf achteten, daß Umweltschäden in Grenzen gehalten wurden.
    Im Sommer zeichneten sich die Wanderer und Spaziergänger sowie Camper dafür verantwortlich, im Winter waren es die Skifahrer, die oft rücksichtslos vorgingen und großen Schaden anrichteten.
    Doch Haley war nicht nur Aufpasser. Er pflegte auch, er kontrollierte, analysierte. In seinem Geländewagen führte er stets ein

Weitere Kostenlose Bücher