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0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hören. Der Weg beschrieb eine Kurve. Hier standen die schneebeladenen Bäume so dicht, daß die Äste ein Dach über der Strecke bildeten.
    Dexter lief hin.
    Er keuchte. Der Atem stand als Wolke vor seinen Lippen, die nur selten abriß. Seine Füße schleiften über den Boden. Er mußte so laufen, da kam er am besten voran.
    Dann sah er den ersten Ski.
    Wie verloren lag er quer im Scheitelpunkt der Kurve. Als hätte ihn jemand abgerissen und weggeworfen. Für Dexter Haley war es ein Indiz, daß ihn jemand nicht freiwillig weggeworfen hatte. Zwei Yards weiter sah er etwas anderes.
    Es kam ihm vor wie ein dicker Blutfleck, der gleichzeitig noch aufgequollen war. Das aber lag an der Kleidung, denn die Läuferin trug eine rote Jacke und eine ebenfalls rote Hose. Sie hatte die Mütze verloren, und ihr Haar breitete sich schwarz wie zerlaufener Teer auf dem hellen Untergrund aus.
    Dexter Haley war stehengeblieben. Er wollte seinen Atem und die innere Unsicherheit unter Kontrolle bekommen. Nach einigen Sekunden ging er vorsichtig weiter. Wenn jemand in der engen Kurve lauerte, konnte er alles beobachten, ohne selbst gesehen zu werden.
    Über Dexters Rücken rieselte eine Gänsehaut, das lag nicht an der Kälte. Er fühlte sich belauert, wie in einer Falle steckend, bei der die regungslose Person der Köder war.
    Lebte die Person noch?
    Das Blut sah er, als er sich der Frau bis auf Körperlänge genähert hatte. Es drang aus einer Wunde in der Körpermitte und versickerte langsam im Schnee.
    Dexter schloß für einen Moment die Augen. Eine völlig natürliche Reaktion. Er schauderte, traute sich kaum, noch näher an das sechste Opfer heranzugehen, aber er hatte einen Job zu erledigen und mußte sich überwinden.
    So lief er auf die Frau zu, bückte sich und sah, daß sie zweimal erwischt worden war.
    Es war furchtbar…
    Er kniete nieder. Vielleicht war die Tote einmal hübsch gewesen, jetzt allerdings zeichnete sich der Schrecken des Todes in ihrem Gesicht ab. Eine furchtbare Angst, die aus dem Schrei herauszuhören war.
    »Mein Gott!« flüsterte Dexter nur, »mein Gott, was ist das für eine Bestie…«
    Seine Worte versickerten. Es wurde ruhig. Eine beklemmende Stille. Der Tod war kalt, grausam und so furchtbar. Er schlug heimtückisch zu, ohne Vorwarnung, und er war so variantenreich.
    Es gab keine Idylle, die er ausließ.
    Plötzlich schreckte der Öko-Sheriff zusammen. In der Nähe hatte er ein Geräusch gehört. Das wilde Flattern von Flügeln oder Schwingen. In der Hocke drehte sich Haley um.
    Er befand sich noch in der Bewegung, als er das nächste wilde Geräusch vernahm.
    Das war kein harmloses Flattern mehr, das aus den Bäumen steigende Vögel verursachten.
    Ein Fauchen, dazwischen ein Schrei und wildes Stöhnen. Das Brechen von Ästen, als wäre jemand dabei, sich freie Bahn zu verschaffen.
    Dexter fuhr herum.
    Scharf atmete er die kalte Luft durch die Nase und hatte das Gefühl, von innen her zu vereisen.
    In kaum drei Schritten Entfernung stand eine Gestalt. Sie war aus dem Wald gekommen. Schnee fiel auf sie herab, letzte Zweige wippten noch nach.
    Riesig war sie anzusehen, Blut klebte am nassen Fell wie Farbe. Die Augen des Mannes weiteren sich entsetzt. Dieser Anblick warf seine gesamten Theorien um.
    Es war kein Grizzly, der vor ihm stand.
    Dexter Haley schaute direkt auf die mörderische Gestalt eines Yeti!
    ***
    Ohne übertreiben zu wollen, kann man das Savoy Hotel als das exklusivste in ganz London bezeichnen. Wer hier abstieg, der hatte Geld. Zu den Gästen zählte nicht nur der internationale Jet-set und Industrieadel, auch die großen Popstars und Sterne der Unterhaltung wohnten im Savoy, wenn sie in London gastierten.
    Und ich fuhr hin!
    Nicht daß Sie denken, liebe Freunde, ich hätte beim Bingo gewonnen gehabt, nein, man hatte mich zu einem Gespräch eingeladen. Der Mann, der mit mir reden wollte, war im Savoy abgestiegen und hatte mich in eine der Bars zu einem Gespräch eingeladen.
    Ein Taxi brachte mich hin. Wir fuhren vor und vorbei an den wartenden Rolls-Limousinen. Diese Wagen gehörten zum Service des Hotels. Mit ihnen wurden Gäste vom Flughafen abgeholt.
    Ein Portier wieselte herbei, als der Wagen hielt und ich zahlte. Eine Quittung bekam ich auch, als kleiner Beamter muß man ja alles abrechnen, und der Portier oder Page bekam von mir ebenfalls etwas.
    Ein Lächeln und ein Dankeschön. Beides gefiel ihm wohl nicht besonders. Er schlug wütend die Tür des Taxis zu, was den Fahrer zu

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