0483 - Die Seelen-Piraten
dazu gab.
Und nun bekam er prompt kurzfristig einen Gesprächstermin!
Der Mann, der für die Parascience-Society tätig war und McCormick behandelte, erwies sich als äußerst sympathisch. Schon in den ersten zwanzig Minuten brachte er es fertig, alle Vorurteile abzubauen. Nach dem Gespräch fühlte sich McCormick so ruhig und gelassen wie noch nie zuvor in seinem Leben. Er wußte jetzt, daß er alles schaffen würde, was er sich jemals vornahm, und nichts konnte ihn mehr aus der Fassung bringen. Selbst das Geld nicht, das er für diesen mehrstündigen Kursus bezahlen mußte. Das war es ihm jetzt wert. Was waren schon 500 oder 1000 Dollar, wenn er später ein Vielfaches davon verdienen konnte?
Und selbst, wenn es nicht um den Beruf, um den Job, gegangen wäre -auch privat mochte Parascience ihm eine Menge bringen. Er fragte sich, warum er nicht früher darauf aufmerksam geworden war. Natürlich hatte er die Para- science-Informationsstände gesehen. Aber er hatte sie leider ignoriert. Erst jetzt war ihm klar, was er jahrelang versäumt hatte. Parascience half ihm, sein Leben besser in den Griff zu bekommen.
Er war schon gespannt darauf, wie er sich nach der nächsten Sitzung fühlen würde.
***
Kim, die diesmal einen einteiligen Badeanzug trug, führte Zamorra und Nicole zu Rhet Rikers Kabine. Der Yachtbesitzer hatte sich hinter Kommandobrücke und Funk- und Meßstand im Aufbauteil häuslich eingerichtet. Daß man sich auf einem Schiff befand, war auf den ersten Blick nicht zu merken. Eine luxuriös ausgestattete Ein-Zimmer-Stadtwohnung sah auch nicht viel anders aus. Riker gab Kim einen Wink, und das Mädchen verschwand sofort wieder draußen. Riker hob abwehrend die Hände, als Zamorra etwas sagen wollte, und wartete zwei volle Minuten stumm ab. Dann trat er leise zur Tür und öffnete sie vorsichtig. Der schmale Korridor, der an den Aufbaukabinen vorbeiführte, war leer. Riker lächelte und schloß die Tür wieder.
»Ich darf Sie nochmals an Bord willkommen heißen«, sagte er. »Ich bin froh, daß Sie hier sind. Was darf ich Ihnen anbieten? In Anbetracht gewisser… äh, Ereignisse, die sich in der letzten Zeit abspielten, muß ich leider auf die Dienste eines Butlers verzichten; sehen Sie mir deshalb bitte nach, falls ich zeitweise etwas unaufmerksam in puncto Gastfreundlichkeit bin.«
»Reden Sie nicht so geschwollen, Riker«, bat Zamorra. »Kommen Sie lieber zur Sache. Weshalb haben Sie uns hergebeten, und was soll dieser ganze Geheimhaltungszirkus? Das ist ja schlimmer als weiland beim KGB!«
»Verzeihen Sie - ich halte es für erforderlich. Ich möchte nicht, daß jemand erfährt, worum ich Sie bitte.«
Zamorra landete schwungvoll in einem federnden Sessel. »Planen Sie ein Doppelspiel und fürchten, daß Ihre Geschäftspartner im Projekt 8 Ihnen deshalb aufs Dach steigen?«
»Was wissen Sie von Projekt 8?« fragte Riker gelassen. »Ich dachte mir, daß Sie nicht lange brauchen würden, um dahinterzukommen. Ich will auch nicht wissen, von wem Sie es haben. Statt dessen möchte ich eine andere Art von Verrat ausschalten, und dazu brauche ich Sie!«
Nicole ließ sich auf Zamorras Sesselkante nieder. »Dann kommen Sie doch raus mit der Sprache, Sir. Wir sollten unsere Zeit nicht verschwenden. Gegen welche Dämonen wollen Sie uns hetzen?«
»Gegen gar keine Dämonen«, sagte Riker. Der untersetzte Mann mit dem leichten Bauchansatz setzte sich jetzt ebenfalls und schlug die passend zum geblümten Hippie-Hemd in Bermuda-Shorts steckenden Beine übereinander. »Warum sind Sie so ungeduldig? Darf ich erfahren, weshalb Sie überhaupt meiner Einladung gefolgt sind? Doch sicher nicht, um hier ein paar Tage Urlaub zu verbringen - den ich Ihnen sicher gönne. Aber wenn Ihre Zeit so kostbar ist, weshalb sind Sie dann hier? Ich weiß doch, mit welcher Skepsis Sie mir und meinen… Machenschaften gegenüberstehen, wie Sie es ja wohl nennen.«
»Reine Neugierde«, erwiderte Zamorra. »Sonst nichts. Es reizt mich, zu erfahren, wofür ein Mann mit Ihren Machtmitteln und Verbindungen, besonders im Rahmen von Projekt 8, ausgerechnet die Hilfe seines Gegners braucht.« Er machte eine Kunstpause und fuhr dann fort: »Ich muß zugeben, daß Ihre enormen Sicherheitsvorkehrungen meine Neugierde dabei weiter anstacheln.«
Riker beugte sich leicht vor.
»Es geht um einen gemeinsamen Gegner«, sagte er.
»Ich wüßte nicht, wer das sein sollte, mal von der Schwarzen Familie abgesehen, der Ihr Vertrag mit der Dynastie
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