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0483 - Die Seelen-Piraten

0483 - Die Seelen-Piraten

Titel: 0483 - Die Seelen-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dauern die Machtkämpfe noch an. Unter uns können wir ja offen reden, auch wenn wir in dieser Hinsicht auf verschiedenen Seiten stehen. Ich habe in der letzten Zeit ausschließlich mit einem Alpha verhandelt, der mir versicherte, daß das interne Gerangel um die Nachfolge des ERHABENEN bald beendet sei, und wir deshalb verbindliche Verträge abschließen könnten. Der Alpha nennt sich übrigens Magnus, falls Sie das interessiert. Bisher gibt es meinen Informationen nach allerdings noch keinen neuen ERHABENEN.«
    Zamorra und Nicole sahen sich an. »Dann stimmen Ihre Informationen nicht mehr«, sagte Nicole. »Es gibt einen neuen ERHABENEN. Er nennt sich Yared Salem, nennt sich manchmal aber auch Magnus Friedensreich Eysenbeiß. Ihr Alpha Magnus ist der ERHABENE selbst, Riker. Der schräge Vogel legt Sie rein!«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Gegen derlei weiß ich mich zu schützen. Gegen die Sekte möglicherweise nicht. Zamorra, ich möchte, daß Sie mir gegen die Unterwanderung der T.I. seitens der Parascience-Society helfen.«
    Zamorra nagte an seiner Unterlippe. »Haben Sie Beweise dafür, daß Sie unterwandert werden?«
    Riker zuckte mit den Schultern. »Darauf kann ich Ihnen nur mit einem klaren ›Jein‹ antworten«, erwiderte er. »Ich weiß nur, daß innerhalb des Konzerns neuerdings unübliche Praktiken stattfinden - und daß mich jemand abservieren will. Sie werden verstehen, daß ich etwas dagegen einzuwenden habe.«
    »In der Tat«, bestätigte Zamorra.
    Nicole konnte sich einer spitzen Bemerkung nicht enthalten: »Warum setzen Sie nicht Ihre Freunde aus dem Weltraum darauf an? Die ›Männer in Schwarz‹ dürften sich doch kaum von den flotten Sprüchen der Scientisten beeinflussen lassen.«
    Riker lachte auf. »Ich will doch den Teufel nicht mit Beelzebub austreiben«, sagte er. »Nein, Mademoiselle Duval. Ich kann mir außerdem nicht erlauben, meinen… ähem… Geschäftspartnern gegenüber eine derartige Schwäche einzugestehen. Sie beide aber hatten schon mit der Sekte und ihren teilweise mörderischen Machenschaften zu tun. Deshalb brauche ich Ihre Unterstützung.«
    Zamorra verzog das Gesicht. Riker berührte einen wunden Punkt. Vor ein paar Wochen erst hatte Zamorra wieder einmal die Gefährlichkeit der Sekte zu spüren bekommen. Mehr und mehr entwickelte sich die Parascience-Society zu einem ernstzunehmenden Machtfaktor, zu einer international operierenden Gefahr.
    »Jetzt verstehen Sie sicher auch die enormen Sicherheitsvorkehrungen, die ich für unser Gespräch ergriffen habe«, fuhr Riker fort. »Wir haben den Verdacht, daß der Feind sich bereits in der Konzernspitze eingenistet hat. In El Paso kann ich sicher nicht mehr frei reden. Daher dieser Ausflug auf den Golf von Mexiko. Dieses Schiff ist absolut abhörsicher, die Personen an Bord handverlesen. Was hier besprochen wird, geht nicht nach draußen. Das ist wichtig. Die Sekte darf nicht erfahren, daß ich einen Schlag gegen sie führe. Nicht, ehe es scheppert.«
    Zamorra legte den Kopf zurück und sah zur Kabinendecke empor. »Wahrscheinlich sind Ihre Vorkehrungen trotz aller Perfektion und trotz des Einsatzes von Dynastie-Technik für die Katz«, sagte er. »Parascience verfügt über enorm starke Telepathen. Die lesen Ihre Gedanken selbst über diese Entfernung hinweg wie ein aufgeschlagenes Buch. Riker, wenn Sie wirklich von der Sekte auf die Abschußliste gesetzt worden sind, dann weiß man jetzt, daß Sie zusammen mit uns Zurückschlagen wollen, und wird entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Wir sollten die Yacht so schnell wie möglich wieder verlassen und festen Boden unter die Füße bekommen. Wie hungrig sind die Haie in diesen Gewässern?«
    Riker lachte.
    »Sie sind köstlich, Zamorra. Glauben Sie im Ernst, ich hätte nicht daran gedacht? Ich wette dieses Schiff gegen ein Paar ausgetretener Filzpantoffeln, daß kein noch so guter Telepath in der Lage ist, die Gedanken auch nur eines einzigen Menschen hier an Bord zu lesen!«
    »Ich habe zu Hause ein Paar alte Filzpantoffeln«, sagte Zamorra. »Ich bewahre sie aus nostalgischen Gründen auf; sie gehörten dem Verwandten, der mir seinerzeit Château Montagne vererbte. Wollen wir tauschen? Ich wüßte zwar absolut nicht, was ich mit der Yacht anfangen sollte, aber…«
    Riker winkte ab.
    »Behalten Sie Ihre Erinnerungsstücke ruhig, auch wenn ich die Wette gewinne. Dieses Schiff fährt unter einer dermaßen starken Abschirmung, daß jegliche Telepathie unmöglich ist.

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