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0485 - Die Mutanten von Erysgan

Titel: 0485 - Die Mutanten von Erysgan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stärker geworden, zugleich hatte das egopsionische Band zwischen Ovaron und mir an Intensität gewonnen.
    Wir passierten das Innenschott, dann das Außenschott.
    Plötzlich leuchtete etwas grell und blendend vor uns auf. Wir warfen uns aus dem Fahrzeug und brachten die Waffen in Anschlag. Da sprang Poncruter auf und zischelte erregt.
    „Nicht schießen!" rief Arhaeger. „Ein Mißverständnis. Das sind Leute meiner zweiten Kampfabteilung."
    Mein Finger löste sich nur zögernd vom Abzug der Impulswaffe. Ich hatte bereits eine hingeduckte Gestalt im Fadenkreuz der Echo-Optik gehabt. Langsam richtete ich mich auf und erkannte, daß wir einer Gruppe Farrogs gegenüberstanden. Die Soldaten sprachen aufgeregt durcheinander, und ich mußte mehrmals laut schreien, um mir Gehör zu verschaffen. Endlich trat ein Offizier vor und meldete, er und seine Abteilung hätten etwa tausend Meter von hier entfernt ein verlustreiches Gefecht mit Robotern gehabt und sich in diese Gegend zurückgezogen. Er sprach außerdem von energetischen Wabenfeldern, und als er mir die Richtung angab, wußte ich, daß wir denAufenthaltsort der Ganjatoren ermittelt hatten.
    „Wir greifen erneut an!" befahl ich. „Packt den Schienenwagen mit Sprengladungen voll und installiert einen Funkzünder."
    Die Mutanten zögerten, erst als Arhaeger ihnen sagte, sie sollten meinen Befehlen nachkommen, luden sie ungefähr sechzig Kilogramm an Sprengladungen in den Karren. Ich ließ mir den kleinen Impulssender geben, mit dem man die Zündung betätigen konnte, dann schaltete ich von außen am Kontrollpaneel. Das Fahrzeug schoß los. Ich mußte beiseite springen, um nicht umgerissen zu werden.
    Was nun kam, enthielt ein gewisses Maß unkalkulierbarer Risiken. Der Schienenstrang verlief nicht streng geradeaus, sondern folgte mehr oder weniger starken Kurven. Folglich konnte ich den Wagen nicht lange im Auge behalten, obwohl ich ihm so schnell folgte, wie es mir möglich war. Die Zündung würde also blind erfolgen müssen. Mir blieb nur die Hoffnung, daß ich den Zündimpuls nicht zu früh und nicht zu spät gab, gerade rechtzeitig, um den größeren Teil der Kampfroboter zu vernichten, von denen mir der Offizier erzählt hatte, und nicht zu dicht an dem Wabenschirm, damit die Explosion nicht die gefangenen Ganjatoren tötete.
    Während ich lief, schaute ich ab und zu auf meinen Armbandchronographen. Dreißig Sekunden nach dem Start des Fahrzeugs blieb ich stehen und drückte auf den Zündimpulsauslöser.
    Eine gewaltige Detonation schleuderte mich zurück. Nur der Schutzschirm meines Kampfanzuges bewahrte mich davor, an den Stollenwänden zerschmettert zu werden. Der Boden bebte; breite Risse klafften plötzlich in den Stollenwänden, dann schossen dichte dunkle Rauchschwaden heran und hüllten uns ein.
    Ich schaltete gleichzeitig mein Infrarotsichtgerät ein und den Helmfunk auf maximale Lautstärke.
    „Vorwärts, Angriff!" rief ich den benommen herumstehenden Mutanten zu. „Befreit die Ganjatoren!"
    Ich stürmte los, ohne mich um die Reaktionen der Farrogs zu kümmern. Neben mir rannte Atlan durch den Rauch. Wir beide wußten besser als alle anderen, daß die Befreiung der Ganjatoren nicht nur über unser Schicksal entschied, sondern über das des gesamten ganjasischen Volkes. Gelang es den Wächtern, die Gefangenen zu töten, bevor wir sie herausholten, würde sich über zwei Galaxien die Finsternis der Barbarei senken, sowohl über die Menschheitsgalaxis wie auch über Gruelfin mitsamt der Kleingalaxis Morschaztas.
    Nach wenigen Minuten lichtete sich der Qualm. Von irgendwoher kam eine frische Luftströmung. Wir erreichten ein unübersichtliches Gewirr von zerknäulten Stahlwänden, geborstenen Projektorsockeln und den fragmentarischen Überresten von Kampfrobotern. Die Kraftfeldschiene ragte verdreht in die Luft.
    Poncruter watschelte heran und blieb keuchend neben mir stehen. Der gallertförmige Schädel des Zwergs pulsierte in ungleichmäßigen Intervallen, und die Röhrenzunge zuckte konvulsivisch.
    Während ich noch überlegte, wie wir durch dieses Trümmergewirr zu den Ganjatoren kommen sollten, bogen sich rechts von uns mannsdicke Stahlträger knackend zur Seite. Ein Stück Wand löste sich förmlich in Luft auf - und mit einemmal war Ovaron wieder in mir.
    Die Ganjatoren kommen! teilte er mir erregt mit. Eure Sprengung hat die Projektoren der Energiegatter zerstört.
    Warten Sie hier, Perry, den Rest erledigen Maischot und die übrigen Ganjatoren

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