Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0485 - Die Mutanten von Erysgan

Titel: 0485 - Die Mutanten von Erysgan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
es außerdem nicht nur um unser Überleben, sondern um Entscheidungen weitaus größerer Tragweite.
    An einigen Zugängen der Höhle fielen die ersten Strahlschüsse. Bald krachte, donnerte und toste es so laut, daß ich die Außenlautsprecher meines Kampfanzuges abschaltete.
    Atlan trat zwischen Arhaeger und mich, gerade als der Herr der Unterwelt sich entfernen wollte: Das Gesicht des Arkoniden war maskenhaft starr.
    „Gestatten Sie eine Frage, Arhaeger", sagte er ohne jede Erregung. „Sie erklärten vorhin, daß die Akhjis von einer robotischen Kommandoeinheit gelenkt würden. Wo befindet sich diese Kommandoeinheit Ihrer Meinung nach?"
    Arhaeger richtete die Facettenaugen auf meinen arkonidischen Freund.
    „Wahrscheinlich in gerader Linie über uns, an der ‘Oberfläche allerdings. Das liefert der Einheit die brauchbarsten Meßergebnisse."
    „Danke", erwiderte Atlan sachlich. „Gibt es von hier einen Weg an die Oberfläche?"
    „Was wollen Sie dort, Atlan?" fragte Arhaeger verblüfft.
    „Die Kommandoeinheit außer Betrieb setzen", sagte Atlan.
    „Nun, ich...", begann Arhaeger, wurde aber von Poncruter unterbrochen.
    „Lapender kennt einen Weg nach oben", zischelte der Zwerg.
    Er wedelte mit seinen langen Armen. Zwischen zwei Gruppen von Soldaten tauchte der Rüsselhals mit dem eiförmigen Kopf auf. „Lassen Sie uns beide mit Rhodan und Atlan nach oben gehen. Schlimmstenfalls sterben wir an einem anderen Ort als hier."
    Lapender sprang über einen Felsspalt und warf sich zu Boden, als eine Serie von Strahlschüssen über seinen Kopf hinweg fauchte und sich irgendwo entlud. Geduckt lief der Riese auf uns zu. Von den Höhlenwänden kam der Donner mittelschwerer Strahlgeschütze, der Gefechtslärm an den Zugängen der Höhle nahm an Lautstärke zu.
    „Ich habe nichts dagegen einzuwenden", erklärte Arhaeger.
    „Alles Gute, Perry Rhodan und Atlan." Er wandte sich ab und ging mit hängenden Schultern davon, ohne sich um das Donnern der Strahlschüsse zu kümmern, das inzwischen trotz abgeschalteter Außenmikrophone fast unerträglich geworden war.
    Ich blickte mich um. Remotlas war nirgends zu sehen, aber es gab auch keinen Grund, den Perdaschistenführer mitzunehmen. Was wir vorhatten, war ein Himmelfahrtskommando. Wozu also mehr Männer als nötig in Gefahr bringen. Die Absurdität dieser Überlegung kam mir erst zu Bewußtsein, als wir bereits durch einen halbverfallenen Stollen krochen.
    Es machte keinen Unterschied, wo Remotlas starb: ob bei uns oder in der Falle, zu der die Höhle für die Armee der Farrogs geworden war.
     
    *
     
    Der Stollen schien direkt in die Ewigkeit zu führen. Wir hatten von Anfang an unsere Schutzschirme aktivieren müssen, damit sie sich nicht ständig an den Wänden des engen Stollens entluden. Nun öffnete ich auch meinen Helm und ließ mein erhitztes Gesicht von dem Luftstrom kühlen, der durch die halbverfallene Röhre strich.
    Ein Blick auf den Armbandchronographen zeigte mir, daß es 12:24:48 Uhr war und noch immer der achtzehnte April des Jahres 3438. Die letzten Stunden waren, subjektiv betrachtet, eine halbe Ewigkeit gewesen.
    Aus einer Spalte über mir rieselte trockener Gesteinsstaub.
    Ich hustete und kroch weiter. Mehr als Kriechen konnte man in dem Stollen nicht; wahrscheinlich handelte es sich um einen vergessenen Belüftungsschacht der Urbewohner.
    Vor mir war Lapender. Mit seinem Kugelbauch fiel es ihm von uns allen am schwersten, sich durch die beängstigend enge Röhre zu zwängen. Staub rieselte mir den Rücken hinab und vermischte sich mit Schweiß. Ein Steinbrocken löste sich über mir und schrammte an meiner rechten Schläfe entlang. Wenn der Stollen endgültig einstürzte... Doch daran zu denken, wäre Zeitverschwendung gewesen.
    Endlich erspähte ich schräg über mir einen Lichtschimmer. Da jedoch die beiden vorauskriechenden Mutanten nichts dazu sagten, schwieg ich ebenfalls. Wir mußten damit rechnen, von vereinzelten Trupps der Konditionierten gehört zu werden.
    Als wir endlich das Ende des Stollens erreicht hatten, atmete ich auf. Wir befanden uns offenbar in einem verfallenen Bunker, ähnlich dem, in dem wir Poncruter und Lapender zum erstenmal begegnet waren.
    Lapender stieß einen der kurzen Arme vor und blubberte: „Diese Richtung, Rhodan. Dort muß die Kommandoeinheit stehen."
    Ich sah nur morschen Plastikzement und einige fledermausähnliche Tiere, die unter der Decke des verfallenen Raumes flatterten. Atlan und ich konnten nichts weiter

Weitere Kostenlose Bücher